Uni-Wuppertal_Forschungsprojekt_Re-use_Batterien_Konsortium-Auftakt

Zum Auftakt von Re-use traf sich das Projektkonsortium Anfang Juli an der Bergischen Universität Wuppertal. (Bild: Bergische Universität)

Über die Entwicklung verlässlicher Prüf- und Klassifizierungsverfahren will das Projekt Re-use um Second Life Batteries (Projektleitung), BLC – The Battery Lifecycle Company, Bergische Universität Wuppertal und Keysight Technologies Deutschland den Einsatz ausgedienter Elektrofahrzeugbatterien als stationäre Energiespeicher mit garantierter Leistungs- und Nutzungseffizienz ermöglichen. Diese Innovation soll die Markteinführung von Second-Life-Batterien für private und gewerbliche Anwendungen fördern.

Einsatz nach Maß

Für die Prüfung der gebrauchten Elektrofahrzeugbatterien werden bereits technische Instrumente und Methoden entwickelt. Ein Prüfgerät soll in Zukunft die verschiedenen Zustände der Batterien ermitteln und bewerten können. Diese Entwicklungen ermöglichen eine selektive Nutzung der Batterien und fließen in den Batteriepass beziehungsweise Digital Product Passport (DPP) ein, der Informationen über die Nachhaltigkeit und den Lebenszyklus der Batterien enthält. So lässt sich künftig feststellen, für welchen weiteren Einsatz die Batterie am besten geeignet ist.

Gefördert wird das Vorhaben „Re-Use – Re-purpose von Elektrofahrzeug-Batterien“ im Rahmen des Innovationswettbewerbs GreenEconomy.IN.NRW vom Land Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und über den Just Transition Fund. Der Bergischen Universität Wuppertal stehen rund 718.000 Euro zur Verfügung.

Genug Saft für andere Aufgaben

Unter anderem nicht zu verhindernde chemische Verschleißmechanismen führen dazu, dass Batterien für den Einsatz im E-Auto nicht mehr leistungsfähig genug sind. Derzeit gängige Praxis ist es, die Batterien nach einer Nutzungsdauer von bis zu acht Jahren auszutauschen und zu entsorgen beziehungsweise zwischenzulagern. Zwar sind die Rohstoffe wertvoll, das Recycling ist allerdings noch sehr arbeits- und energieintensiv, womit sich der CO₂-Fußabdruck der Batterien erheblich vergrößert. Zudem ist der Prozess wirtschaftlich noch unrentabel, da der Wert der zurückgewonnenen Materialien die Kosten des mehrschrittigen Verfahrens nicht deckt.

Dabei besitzen die ausgebauten Batterien mit Ablauf der Garantie vom Fahrzeughersteller immer noch einen Energieinhalt von 50 bis 80 Prozent der ursprünglichen Kapazität. Das ist genug für viele andere Einsatzmöglichkeiten, etwa als Stromspeicher für den privaten Haushalt, Notstromaggregate oder auch – in Form mehrerer zusammengeschalteter Batterien – als Großspeicher für die Industrie zum Speichern und Nutzen von Solar- und Windstrom für die Produktion. Diese Wiederverwendung der Batterien als stationäre Energiespeicher kann die Recyclingprozesse deutlich verzögern. Das reduziert nicht nur den CO₂-Ausstoß, sondern schont auch die derzeit knappen Recyclingkapazitäten.

Schwerpunktthema: E-Mobility

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(Bild: Adobe Stock, Hüthig)

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