Das Tech-Unternehmen EcoG aus München hat sich mit dem Problem von technischen Fehlern beim Laden von Elektrofahrzeugen befasst und stellt basierend auf dem Ladestandard CCS einen eigenen Index für die Ladezuverlässigkeit von Elektroautos vor. Der Charging Reliability Index (CRI) soll anzeigen, welche Stellschrauben bei der Umsetzung der Ladeschnittstelle am Fahrzeug Verbesserungen erfordern.
Der Index ist das Ergebnis von 13 unterschiedlichen Tests mit zehn international verfügbaren Elektrofahrzeugmodellen verschiedener Marken. Während bisherige Tests vor allem die Geschwindigkeit der Ladung als Bewertungskriterium nutzten, bewertet der EcoG CRI die Zuverlässigkeit der Ladeschnittstelle am Fahrzeug in den drei Kategorien Ladebeginn, Ladevorgang sowie Benutzerkommunikation und Fehlervermeidung.
Steckerverriegelung und Signalqualität verursachen Fehler
Zu den Kriterien der Tests zählten die Qualität des Steuerungssignals, die Robustheit der Ladestromsteuerung sowie die Fehlerinformationen bei der Verriegelung des Ladekabels. Häufig zu Fehlern führten dabei die Steckerverriegelung und die Signalqualität der Steuerung.
So teilen fünf von zehn Fahrzeugen nicht mit, ob der Stecker ordnungsgemäß verriegelt ist. Im Fehlerfall kann der Endnutzer nicht laden und bleibt gegebenenfalls mit dem Fahrzeug liegen. Dagegen untersucht der Test zur Signalqualität der Steuerung die Steuersignaldämpfung auf der Fahrzeugseite. Bei drei der zehn Fahrzeuge ist die Dämpfung höher als 25 (Schwellenwert). Das erhöht die Wahrscheinlichkeit unterbrochener Ladevorgänge, da das vom Auto gesendete oder empfangene Steuersignal zu schwach oder gestört ist.
Die Ergebnisse zeigen eine Bandbreite an Zuverlässigkeit gemäß EcoG CRI, die von 37 bis 100 % reicht. Im Durchschnitt ließ sich ein Index von 68 % feststellen. Das Ergebnis deckt sich mit einer gemessenen Zuverlässigkeit von ~80 % in USA. Im Vergleich dazu ist in anderen Branchen eine Zuverlässigkeit von 99,99 % üblich.