Bosch setzt auf synthetische Diamanten von Element Six
Jessica MoucheghJessicaMouchegh
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Siobhán Duffy, CEO von Element Six, und Katrin Kobe, Geschäftsführerin von Bosch Quantum Sensing, beschließen die Gründung von Bosch Quantum Sensing.(Bild: Bosch)
Bosch treibt die Kommerzialisierung von Quantensensoren gezielt voran und gründet mit Element Six das Gemeinschaftsunternehmen Bosch Quantum Sensing. Schlüsselkomponente der Quantensensoren sind synthetische Diamanten.
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Bosch weitet die seit 2023 bestehende Entwicklungszusammenarbeit mit dem Lösungsanbieter synthetischer Diamanten Element Six deutlich aus und gründet das Gemeinschaftsunternehmen Bosch Quantum Sensing. Dieses geht aus dem gleichnamigen, 2022 aufgebauten internen Bosch-Start-up mit Sitz in Ludwigsburg hervor, das derzeit 30 Mitarbeitende beschäftigt. Operativ verantwortlich ist der Stuttgarter Technologiekonzern, Element Six hält künftig 25 Prozent der Anteile. Über weitere finanzielle Details wurde Stillschweigen vereinbart.
Bosch Quantum Sensing sieht vielfältige Einsatzgebiete für Quantensensoren, von der Exploration von Bodenschätzen über Flugzeugnavigation bis hin zur Medizintechnik. Das globale Marktpotenzial von Anwendungen für Medizin und Mobilität schätzt das Unternehmen zur Mitte der kommenden Dekade auf einen mittleren einstelligen Milliardenbetrag jährlich. Schlüsselkomponente der Quantensensoren sind synthetische Diamanten.
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Quantensensoren mit synthetischen Diamanten (auf dem Finger) messen hochpräzise und zielen auf Anwendungen für Medizin und Mobilität.(Bild: Bosch)
Quantensensoren, die auf künstlich hergestellten Diamanten basieren, können auch kleinste Magnetfelder messen. Element Six kann hochentwickelte synthetisierte Diamanten in industriell relevanter Qualität und Menge liefern, während Bosch diese dann in skalierbare Sensorsysteme integriert. Gemeinsames Ziel ist es, Quantensensoren wirtschaftlich und industriell skalierbar machen.
Der aktuelle Quantensensor-Prototyp hat die Größe aktueller Smartphones und soll schon heute der kompakteste mit dieser hohen Empfindlichkeit sein. In Zukunft könnte dieser Sensor unter anderem gängige GPS-Systemen ergänzen, die Exploration von Bodenschätzen unterstützen und in der Medizintechnik die Messung von Herzaktivitäten deutlich verbessern. Langfristig wollen beide Unternehmen Quantensensoren so weit miniaturisieren, dass sie sich auf einem Chip integrieren lassen.