
42 Technology, Balluff, Synaptics und Arcturus Networks haben gemeinsam einen neuartigen Ansatz für eine KI-gestützte automatische Linienabfertigung entwickelt. Dabei wirkten einige weltweit führende Pharmahersteller mit. (Bild: guteksk7 - stock.adobe.com)
Um einen neuen Ansatz für die KI-gestützte automatische Linienabfertigung in der pharmazeutischen Produktion zu entwickeln und zu demonstrieren, hat sich 42 Technology (42T) mit Balluff, Synaptics und Arcturus Networks zusammengeschlossen.
Die vier Partner haben ihr technologisches Know-how und ihr Anwendungswissen gebündelt, um eine kostengünstige, flexible und skalierbare Alternative zu bestehenden KI-gestützten automatisierten Technologien zu entwickeln. Die meisten dedizierten Systeme, die für die Automatisierung von Abfertigungsprozessen entwickelt wurden, sind aufgrund ihrer hohen Hardwarekosten, der komplexen Integration und der Notwendigkeit umfangreicher Schulungen an den Produktionslinien zu teuer für einen breiten Einsatz.
Der neue Ansatz, der unter Mitarbeit einiger weltweit führender Pharmahersteller entwickelt wurde, meistert diese Herausforderungen durch den Einsatz einer vollständig autonomen, lernfähigen KI-Plattform. Im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen ist das Inspektionssystem so konzipiert, dass es während des Prozesses lernt, ohne dass langwierige Einrichtungs- und Trainingsroutinen an laufenden Produktionslinien erforderlich sind.
Eine kontrollierte Linienabfertigung ist entscheidend in der Herstellung von Pharmaprodukten, um sicher zu stellen, dass alle Rohstoffe, Produkte, Etiketten und Protokolle aus einem vorherigen Ansatz vollständig entfernt sind, bevor mit dem Nächsten angefangen wird. Der Vorgang beinhaltet mehrfache manuelle Kontrollen, die oft bis zu einer Stunde zwischen den Chargen in Anspruch nehmen und die signifikante Auswirkungen auf die Produkteffizienz haben, besonders jetzt wo die Industrie sich mehr auf personalisierte Medizin und kleinere Chargen ausrichtet. Branchenexperten schätzen die Zeitersparnis durch die automatisierte Linienabfertigung auf bis zu 85 Prozent gegenüber den derzeitigen manuellen Kontrollen.

Deep Learning verbessert Modelle kontinuierlich
Die neue KI-gestützte Herangehensweise verbindet das Bildaufnahmesystem von Balluff mit den Deep-Learning-Modellen von Arcturus und dem KI-Prozessor Astra SL1680 edge von Synaptics.
Eine wesentliche Einschränkung bestehender automatisierter Lösungen besteht darin, dass ihre Modelle für maschinelles Lernen an mehreren Stellen der Produktionslinien vor Ort trainiert werden müssen. Mit der neuen KI-gestützten Plattform entfällt diese Anforderung, da Deep Learning als eigenständige Methode zur kontinuierlichen Modellverbesserung eingesetzt wird. So entsteht ein vollautomatischer Prozess, bei dem Datensätze kontinuierlich in Echtzeit entwickelt werden.
Die eingebettete Intelligenz des Systems kompensiert Variablen wie Schatten und wechselnde Lichtverhältnisse und seine einzigartige Selbstlernfähigkeit verbessert die Genauigkeit und Zuverlässigkeit des Echtzeitbetriebs kontinuierlich, um die Produktionseffizienz für Pharmahersteller weiter zu steigern. Aber auch in der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie wäre ein Einsatz des Systems denkbar.
Das System verwendet fest installierte Kameras an Schlüsselpositionen für die Überwachung und ist flexibel genug, um Schwenk- und Neigekameras zur Überwachung verschiedener Produktionsbereiche je nach Anwendung einzusetzen.
KI-native Plattform
Die Synaptics SL Serie ist für großvolumige Edge-KI IoT-Anwendungen wie Haus- und Industriesteuerung, intelligente Geräte, digitale Beschilderung und Displays konzipiert. Als KI-native Plattform können Entwickler Intelligenz direkt in die Prozessorarchitektur einbetten, um vernetzte Produkte mit schnelleren und anpassungsfähigeren Entscheidungen zu ermöglichen. Dies macht sie zur idealen Lösung für Pharmahersteller, die eine automatisierte Linienfreigabe über mehrere Produktionslinien hinweg integrieren möchten. (na)
Der Beitrag beruht auf Unterlagen von 42 Technology.
