
Der Aufbau flächendeckender und anwendungsbezogener DC-Ladeinfrastruktur erfordert vielfältige Ladelösungen. (Bild: Phoenix Contact)
Auch mit ungekühlten DC-Ladekabeln lassen sich Ladeströme von bis zu 375 A und entsprechend kurze Ladezeiten erzielen. Die Anforderungen an die zu übertragende Leistung variieren jedoch stark je nach Einsatzort und Anwendung. Für viele Betreiber macht es daher Sinn, Ladeinfrastruktur anwendungsoptimiert anzubieten.
Die robusten DC-Ladekabel Charx connect von Phoenix Contact verfügen über zukunftssichere und nachhaltige Features, sowie eine große Bandbreite an Leistungsvarianten von 150 A bis 375 A.
Die richtige Leistung am richtigen Ort
Ladeinfrastruktur sollte immer nach anwendungsbezogenen Kriterien ausgewählt und aufgestellt werden. So ist es wenig sinnhaft, eine DC-Wallbox auf einem Autobahnparkplatz aufzustellen oder eine HPC-Schnellladestation in einem Wohngebiet mit Einfamilienhäusern. Als relevantes Kriterium gilt die durchschnittliche Verweilzeit eines Fahrzeugs am entsprechenden Ort: HPCs sind die beste Lösung, wenn in kurzer Zeit möglichst viel Reichweite nachgeladen werden soll wie z. B. an Autobahnraststätten, Ladeparks in der Nähe von Autobahnen oder Bundesstraßen. Bei einer Verweilzeit von 30 Minuten bis 2 Stunden ist eine Verwendung von Ladestationen des mittleren Leistungsbereiches um die 50 bis 100 kW sinnhaft. Dies betrifft z. B. Parkplätze von Einkaufszentren, Bau- und Supermärkten, Möbelhäusern oder weiteren Geschäften.
Einfaches DC-Laden mit kleineren Ladeleistungen macht überall dort Sinn, wo die Verweilzeit über mehrere Stunden hinausgeht. Dies ist insbesondere bei touristischen Destinationen, wie z. B. Freizeitparks, Sportstadien oder Veranstaltungsorten der Fall.

Schwerpunktthema: E-Mobility

In diesem Themenschwerpunkt „E-Mobility“ dreht sich alles um die Technologien in Elektrofahrzeugen, Hybriden und Ladesäulen: Von Halbleitern über Leistungselektronik bis E-Achse, von Batterie über Sicherheit bis Materialien und Leichtbau sowie Test und Infrastruktur. Hier erfahren Sie mehr.
Auch in privaten oder beruflichen Anwendungsfällen kann DC-Laden sinnvoll sein, insbesondere, wenn die Bereitstellung von Gleichspannung leicht möglich ist (z. B. durch eine große PV-Anlage). Die Abgrenzung zum AC-Laden ist hier jedoch nicht ohne weiteres möglich, auch hier ist der Anwendungsfall genau zu prüfen. Das Ladekabel-Produktprogramm von Phoenix Contact deckt ein breites Spektrum an Anwendungsfällen im Bereich DC-Laden ab. So lässt sich DC-Ladeinfrastruktur bedarfsorientiert und wirtschaftlich im Feld installieren. Die neue Generation der bewährten CCS-Ladestecker Charx connect standard deckt dabei den mittleren Leistungsbereich von 150 bis 250 kW ab.
Im gleichen Gehäusedesign verzichtet Charx connect professional auf eine Flüssigkeitskühlung und nutzt stattdessen einen Leiterquerschnitt von 4 mm × 50 mm. Damit können HPC-Ladestationen ohne Kühlung bei bis zu 40 °C dauerhaft und sicher mit 375 A betrieben werden – im Boost Mode sogar kurzzeitig mit deutlich höheren Ladeströmen.
Sicher und robust im Outdoor-Einsatz
Das clevere Dichtkonzept der DC-Ladekabel Charx connect sorgt für eine vollständige Längswasserdichtigkeit, die die stromführenden Teile innerhalb des Gehäuses vollständig vor Feuchtigkeit schützt. Das maximiert die elektrische Sicherheit für die Anwendenden und erhöht gleichzeitig die Ausfallsicherheit der Ladeinfrastruktur.
Das neuartige Zwei-Kammer-Dichtsystem markiert die nächste Entwicklungsstufe der DC-Ladekabel-Dichtsysteme von Phoenix Contact: Die räumliche Trennung der beiden Leistungskontakte DC+ und DC- schließt Kurzschlüsse vollständig aus.
Hochwertige Materialien sorgen zudem für die notwendige Robustheit und eine hohe Lebensdauer der Ladestecker – auch im dauerhaften Outdoor-Einsatz unter rauen Bedingungen.
Vorbereitet für Vierleiter-Messtechnik
Für eine eichrechtskonforme und zuverlässige Abrechnung von Ladevorgängen sind die DC-Ladekabel und -stecker bereits heute für die Vierleiter-Messtechnik vorbereitet und damit zukunftssicher.
Die Vierleiter-Messtechnik ermöglicht die Erfassung der Verlustleistung im Ladekabel, sodass die an das Elektrofahrzeug übertragene Energie exakt bestimmt werden kann.

Nachhaltig, einfach und kostengünstig: Reparatur-Kits
Trotz robuster Materialien unterliegen Ladestecker an halböffentlichen oder öffentlichen Ladesäulen regelmäßigen Wartungsintervallen, auch aufgrund von unsachgemäßem Umgang. Die Beschädigungen treten dabei meist am Steckgesicht auf. Mithilfe von Reparatur-Kits können Steckgesichtsrahmen und Leistungskontakte am Ladestecker schnell und einfach ausgetauscht werden. Das macht die DC-Ladekabel Charx connect besonders wartungsfreundlich, spart Zeit und Kosten und erhöht die Verfügbarkeit von Ladeinfrastruktur im Feld. Ein aufwändiger Austausch des kompletten Ladekabels entfällt somit. Diese Art der Wartung ist wirtschaftlicher und auch nachhaltiger.

Fazit
Die neue Generation der bewährten und ungekühlten DC-Ladestecker Charx connect deckt den mittleren bis gehobenen Leistungsbereich von 150 bis 375 kW ab und unterstützt so den bedarfsorientierten Ausbau von DC-Ladeinfrastruktur. Im neuen Gehäuse-Design bietet die Produktfamilie viele Verbesserungen in Bezug auf Robustheit, Sicherheit, Abrechnung und Wartung. (neu)
Elektromobilität in einer All Electric Society
Eine Welt, in der regenerativ erzeugte elektrische Energie als primäre Energieform weltweit in ausreichendem Maße und bezahlbar zur Verfügung steht – das ist die All Electric Society. Ein Schlüssel zur Erreichung dieser Zukunftsvision ist die Transformation des Mobilitätssektors hin zur Elektromobilität. Phoenix Contact bietet dafür ein breites Ladetechnikproduktprogramm sowohl für die fahrzeugseitige Ladeschnittstelle als auch für die Ladeinfrastruktur. Alle Komponenten der Ladetechnik für die Elektromobilität sind unter der Marke Charx gebündelt. So entstehen vernetzte Gesamtlösungen für eine umweltfreundliche, nachhaltige Mobilität.
Autor

Florian Grothaus, B.Sc., Product Manager, CHARX connect – DC cables, Market Segment Infrastructure, bei Phoenix Contact E-Mobility in Schieder-Schwalenberg.