Generative KI zur Verbesserung der Suchfunktion: das Potenzial ist immens.

Generative KI zur Verbesserung der Suchfunktion: das Potenzial ist immens. (Bild: Gorodenkoff Productions OU)

Diese rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz birgt Chancen und Risiken für große und kleine Organisationen. Es stellen sich sofort Fragen. Welche Bedeutung hat die rasche Karriere des Themas KI für mein Unternehmen? Wie könnte ihr Einsatz die Dynamik der Organisation im Hinblick auf mehr Effizienz oder Differenzierung verändern? Und wie bewältigen wir die Umsetzung auf sichere und ethische vertretbare Weise? Jede Frage muss sorgfältig geprüft werden, da der rasante KI-Boom zweifellos Probleme mit sich bringen kann.

RS verfügt über ein gut etabliertes Innovationsmodell. Es umfasst einen Sandbox-Ansatz. Dies bedeutet, dass der Umgang mit neuen Technologien in einer kontrollierten und überwachten Umgebung erlernt, entwickelt und getestet wird. Auf diese Weise können ohne Risiko die Potenziale ausgelotet und bewährte Plattformen eingesetzt werden.

Wie generative AI Kundenerlebnisse verbessern kann

Wie könnte generative AI die Art und Weise verändern, wie Produkte und Dienstleistungen für Entwickler, Hersteller und Instandhalter von Industrieanlagen bereitgestellt werden? Erstens einmal sollte man der Geschwindigkeit Respekt zollen mit der sich diese Technologie weiterentwickelt. Bei ChatGPT führte die Umstellung von Version 3.5 auf 4 innerhalb weniger Monate zu einer deutlichen Steigerung der Präzision und Effizienz. Dadurch versteht der Bot mehr Eingaben und kann auf sie reagieren.

Außerdem sind diese generativen KI-Programme einfach zu bedienen, sodass sie auch für weniger technisch versierte Personen zugänglich sind. In der Vergangenheit war KI ein komplexes Thema, das auf Fachbereiche wie Informatik oder Software, Ingenieurwesen oder fortgeschrittene Medizin beschränkt war. Heute kann jeder in seiner Umgangssprache eine Untersuchung durchführen.

Leistungsfähigkeit und Benutzerfreundlichkeit sind von entscheidender Bedeutung. Und die Rolle dieser Faktoren wird immer bedeutsamer, da generative AI seine Onlinepräsenz nicht mehr zu nehmen ist. RS wickelt 64 Prozent seines Umsatzes über digitale Kanäle ab und über 70 Prozent unserer Kundenanfragen nach Produkten und Komponenten kommen über unsere Suchfunktion unserer Webseiten. Das sind also viele Millionen Anfragen pro Monat – die meisten davon kommen in dieser Form einmal vor und dann nicht wieder. Das Potenzial des Einsatzes generativer KI zur Verbesserung dieser Suchfunktion ist immens. Das Unternehmen ist bereits auf eine KI-gesteuerte Google-Plattform mit natürlicher Sprachverarbeitung aus Long-Tail-Keywords umgestiegen, um relevantere und genauere Ergebnisse zu liefern. Da Kunden über die Tastatur sehr individuelle Anfragen stellen, ermöglicht uns diese Art der Big-Data-Verarbeitung, die Benutzererfahrung erheblich zu verbessern.

Aber wohin könnte die KI-Reise als nächstes hingehen? In Online-Umgebungen wie Websites von Händlern für elektronische Komponenten könnten KI-basierte Technologien dazu beitragen, noch personalisiertere Empfehlungen, 3D-Visualisierungen von Produkten, interaktive Produkttouren, eine verbesserte Bestandsverwaltung oder eine bessere Unterstützung nach dem Kauf bereitzustellen.

Die drei A: Automation, Augmentation, Advancement

Allgemeiner können die Möglichkeiten der generativen AI, und zwar der KI im weiteren Sinne, in englischer Sprache unter den „drei As“ kategorisiert werden.

Das erste A steht für „Automation“ (Automatisierung). Wie kann KI dazu beitragen, nicht wertschöpfende Prozesse zu automatisieren, sodass Sie Personalressourcen für Aktivitäten mit mehr Mehrwert einsetzen können?

Dann kommt „Augmentation“ (Erweiterung des Umfanges). Das zuvor angeführte Beispiel aus dem Bereich der Suchmaschinentechnologie veranschaulicht dies. Da die Technologie mehr aus den Inhaltseingaben lernt, personalisiert und verbessert sie Ihre Empfehlungen – was die Bedeutung des Suchergebnisses für den Kunden erweitert.

Und dann gibt es noch „Advancement” (Fortschritt). Hier wird KI zu transformativen Durchbrüchen führen, insbesondere in Spezialbereichen wie in der Forschung oder in der Medizin, wo sie die Geschwindigkeit der Entwicklung und Leistung neuer Medikamente tiefgreifend beeinflussen könnte.

Ethik und Datenschutz

So groß die Neugier der Mitarbeiter auf die spannenden Möglichkeiten von Technologien wie ChatGPT auch sein mag, Unternehmen müssen sie mit Einschränkungen in Einklang bringen. Die Erstellung von neuem Marketingmaterial ist hier ein gutes Beispiel. Zweifellos kann generative AI die Zeit vom Konzept bis zur Bereitstellung einer breiten Palette von Inhalten wie Katalogen und Broschüren, die in B2B-Umgebungen immer noch eine wichtige Rolle spielen, erheblich verkürzen. Klare Grenzen und Leitlinien müssen dafür sorgen, dass die Projekte nicht über das Ziel hinausschießen.

Es liegt in der Natur großer Sprachmodelle begründet, dass Informationen aus einem riesigen Pool vorhandener Daten entnommen werden. Dies wirft Fragen der Genauigkeit, Authentizität, Privatsphäre und des geistigen Eigentums auf. Es ergeben sich Risiken und zu vermeidende Auswirkungen. Daher müssen geeignete Kontrollmechanismen vorhanden sein. Man sollte ein gewisses Maß an Vorsicht walten lassen, bevor KI-generiertes Material in den Mainstream eingespeist wird.

Auch Cybersicherheit ist ein Thema. Wie bei jeder neuen Technologie, die sich gerade ihren Weg bahnt, gibt es keine Nutzungsprotokolle. Dies birgt das Risiko von Datenschutzverletzungen und des Verbreitens sensibler Informationen. Versehentlich können Fakten oder Zahlen innerhalb der Entwicklercommunity offengelegt oder geteilt werden, die in einer B2B-Umgebung vertraulich sind. Zu denken ist hier beispielsweise an technische Spezifikationen. Dies ist ein klarer Risikofaktor. Generative AI könnte beispielsweise zu Datenzugriffsverletzungen und zur Veröffentlichung sensibler Informationen führen.

Wie immer im Leben geht es darum, eine Balance zu finden. Auf der einen Seite gilt es Mitarbeiter zu ermutigen, sich mit generativer AI zu beschäftigen und Ideen zu entwickeln, wie diese im Sinne des Unternehmens genutzt werden können. Andererseits geht es darum, Faktoren wie geistiges Eigentum, Datenschutz und die daraus entstehenden Risiken im Falle einer Grenzverletzung zu berücksichtigen. Da Gefahren sehr real sind, gilt es Sicherheitsroutinen und -Regeln zu implementieren.

 

Nicki Young, RS Group
(Bild: RS Components)

Nicki Young

Chief Digital and Innovation Officer bei der RS Group

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