Technologische Innovationen gestalten die Zukunft militärischer Strategien. High-Tech-Systeme, die auf Künstlicher Intelligenz und Automatisierung basieren, ermöglichen präzise und unbemannte Operationen in komplexen Umgebungen.(Bild: Dall-E)
Kriege werden nicht mehr nur auf dem Schlachtfeld entschieden. Technologische Innovationen wie Drohnen, KI und Hyperschallwaffen sind die Waffen der Zukunft, die über Sieg oder Niederlage entscheiden. Mit welchen Mitteln sich die Welt künftig rüstet.
Die USA stehen mit 916 Milliarden US-Dollar klar an der Spitze der weltweiten Militärausgaben, gefolgt von China mit 296 Milliarden US-Dollar. Russland, Indien und Saudi-Arabien gehören ebenfalls zu den Top-Ausgabennationen.(Bild: Statista / SIPRI)
Wie beeinflusst der Ukraine-Krieg globale Rüstungsinvestitionen?
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In Europa verzeichnete Polen den größten Zuwachs der Militärausgaben mit 75 % gegenüber dem Vorjahr, während die Ukraine, deren Ausgaben 2023 um 51 % anstiegen, fast 37 % ihres BIP für Verteidigung aufwendete. Diese Investitionen fließen zunehmend in Hightech-Systeme wie unbemannte Fahrzeuge, Cyberwaffen und präzisionsgesteuerte Munition. Diese Technologien verändern nicht nur die Art und Weise, wie Kriege geführt werden, sondern sie prägen ebenso zukünftige militärische Strategien. Auch China setzt weiterhin stark auf technologische Innovationen und investiert seit 29 Jahren ununterbrochen in seine Verteidigungsindustrie. Chinas Fokus liegt auf der Entwicklung neuer Kommunikationssysteme, Satellitentechnologien und fortschrittlicher Sensorik, die in der Kriegsführung eine Schlüsselrolle spielen. Diese Entwicklungen haben auch in Asien zu einem Wettrüsten geführt, da Länder wie Japan und Taiwan ihre Verteidigungsbudgets ebenfalls massiv aufgestockt haben. Die Zukunft der Kriegsführung wird von elektronischen und technologischen Innovationen bestimmt. Systeme, die auf Künstlicher Intelligenz basieren, automatisierte Drohnen und Cyberabwehrtechnologien, die präzise Angriffe und Datensicherheit ermöglichen, werden zunehmend die modernen Schlachtfelder dominieren. Die Investitionen in Forschung und Entwicklung, wie etwa die Erhöhung des US-Budgets für „Research, Development, Test and Evaluation“ um 9,4 %, verdeutlichen den globalen Trend hin zu einer Hightech-gesteuerten Kriegsführung.
Aber wo fließt das Geld hin? Wir haben uns ein paar (Waffen-)Systeme angeschaut, die von der Natur inspiriert wurden, das Überleben sichern und der Verteidung dienen.
Zukunftswaffen: Die Technologien, die das Schlachtfeld revolutionieren!
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SMASH 2000 PLUSDas SMASH 2000 PLUS von SmartShooter stellt ein intelligentes Feuerleitsystem dar, welches speziell zur Abwehr von Drohnen (Counter-UAS) entwickelt wurde. Es vereint technologisch fortschrittliche Technologien der Zielerfassung und -verfolgung mit einem präzisen Feuerkontrollalgorithmus, wodurch sowohl statische als auch bewegliche Ziele getroffen werden können. Das System wurde so konzipiert, dass es selbst kleine, schnell fliegende Drohnen zuverlässig erfasst und eliminiert. Dies ist insbesondere in heutigen Gefechtsszenarien von Bedeutung, in denen Drohnen zunehmend zur Aufklärung und für Angriffe eingesetzt werden. Ein technologisches Alleinstellungsmerkmal des SMASH 2000 PLUS ist der Counter-UAS-Modus, welcher Drohnen automatisch erkennt, verfolgt und den optimalen Schusszeitpunkt berechnet. Die Freigabe des Schusses erfolgt erst, wenn eine hohe Trefferwahrscheinlichkeit gewährleistet ist. Dadurch wird das Risiko von Fehlschüssen minimiert und gleichzeitig die Gefahr von Kollateralschäden verhindert. Die Bildverarbeitungstechnologie des Systems ermöglicht eine präzise Erfassung und Verfolgung von Zielen, auch unter schwierigen Bedingungen wie schlechten Sichtverhältnissen oder schnellen Zielbewegungen.(Bild: Smash Shooter)
Manta RayVorbild in der Natur: Die DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency) hat sich das Design für das autonome Unterwasserfahrzeug (AUV) Manta Ray von Mantarochen abgeschaut. Ziel war es, ein robotisches System zu schaffen, das langfristig im Ozean operieren kann, ohne externe Wartung oder häufiges Auftauchen zu benötigen. Der Manta- Ray-Roboter nutzt ein biomimetisches Design, das die effizienten Bewegungen eines Rochens imitiert, um Energie zu sparen und sich unauffällig fortzubewegen. Als eine der größten Herausforderung bei der Entwicklung stellte sich die Energieversorgung dar. Um monatelang unter Wasser bleiben zu können, sind hochentwickelte fortschrittliche Energiequellen wie thermische Energie oder langlebige Batterien notwendig. Dank ausgeklügelter Autonomie kann der Roboter seine Missionen eigenständig erfüllen, Entscheidungen treffen und seine Energie effizient verwalten. Kommunikation mit der Außenwelt erfolgt entweder über Funk oder optische Signale, wobei der Manta Ray auch Daten an nahegelegene Stationen senden kann. Zudem ist der Manta Ray modular aufgebaut, sodass er je nach Einsatz individuell angepasst sowie schnell auf- und abgebaut werden.(Bild: DARPA)
Exacto-BulletsDie DARPA hat mit den sogenannten Exacto-Bullets (EXtreme ACcuracy Tasked Ordnance) eine grundlegend neue Munition entwickelt. Die Besonderheit dieser Geschosse besteht darin, dass sie in der Lage sind, ihre Flugbahn in Echtzeit zu korrigieren, wodurch sie bewegliche Ziele über große Entfernungen präzise treffen können. Die technischen Details sind in höchstem Maße beeindruckend. Die Exacto-Geschosse sind mit integrierten Sensoren ausgestattet, welche während des Flugs Daten zu Windgeschwindigkeit, Zielbewegung sowie weiteren Umgebungsfaktoren sammeln. Über integrierte Steuerflächen ist eine Anpassung der Flugbahn möglich, sodass selbst auf eine Distanz von über 1.500 Metern eine Treffsicherheit gewährleistet werden kann. Diese Steuermechanismen reagieren auf die markierten Ziele und gewährleisten somit eine hohe Zielgenauigkeit, auch unter erschwerten Bedingungen.(Bild: DARPA)
POWERDie Energieversorgung ist eines der wichtigsten Aspekte im Krieg und es ist oft aufwendig, diese zuverlässig aufrechtzuerhalten. POWER (Persistent Optical Wireless Energy Relay) ist eine Technologie, die es ermöglicht, Energie kabellos durch Lichtstrahlen zu übertragen. Dabei werden Laser oder hochkonzentrierte LEDs genutzt, um Energie über größere Distanzen zu transportieren. Diese Methode bietet den Vorteil, Geräte und Systeme kontinuierlich mit Energie zu versorgen, ohne physische Verbindungen wie Kabel. Besonders in Bereichen, die schwer zugänglich sind oder in denen herkömmliche Stromversorgungen nicht praktikabel sind, erweist sich POWER als potenziell revolutionär. Jedoch bringt die Technologie auch Herausforderungen mit sich. Die drahtlose optische Übertragung erfordert eine klare Sichtlinie zwischen Sender und Empfänger. Dies kann in dichten städtischen Umgebungen oder bei schlechten Wetterbedingungen zu Problemen führen. Zudem besteht ein Sicherheitsrisiko: Hochenergetische Laserstrahlen können potenziell schädlich für Menschen oder Tiere sein, weshalb strenge Sicherheitsvorkehrungen nötig sind.(Bild: DARPA)
MAGIC AR GogglesDie Integration von Augmented Reality (AR) in Gefechtsszenarien eröffnet im militärischen Kontext eine Vielzahl taktischer Vorteile, welche durch die Verwendung der MAGIC Augmented Reality Goggles realisiert werden können. Die Projektion digitaler Informationen wie Truppenbewegungen, Feindpositionen und Geländedaten erfolgt mittels hochauflösender Mikro-Displays direkt ins Sichtfeld. Die transparente Anzeige erlaubt den Soldaten, ihre Umgebung zu beobachten, während sie gleichzeitig wichtige Echtzeitdaten verarbeiten.Die technische Basis der Goggles bildet eine Sensorfusion, welche GPS, Kameras, Gyroskope und Beschleunigungssensoren kombiniert, um eine präzise Positions- und Bewegungsverfolgung zu gewährleisten. Dies ermöglicht die exakte Platzierung taktischer Informationen wie Zielmarkierungen und Navigationsrouten in der realen Umgebung. Die hochauflösenden OLED- oder MicroLED-Displays gewährleisten, dass die Daten auch unter extremen Bedingungen mit ausreichender Klarheit erkennbar bleiben.Die situative Wahrnehmung wird insbesondere in Gefechtssituationen durch die MAGIC Goggles optimiert, da feindliche Einheiten geortet und eigene Truppenbewegungen koordiniert werden können. Des Weiteren unterstützen die Geräte die Kommunikation und Übermittlung von Befehlen, indem sie es Kommandanten ermöglichen, Anweisungen direkt in das Sichtfeld ihrer Soldaten zu projizieren. Des Weiteren ist eine Interaktion mit der AR-Umgebung mittels Gestensteuerung und Sprachbefehlen möglich, wodurch eine vereinfachte Bedienung gewährleistet wird und die Hände für andere Aufgaben frei bleiben.(Bild: Raytheon)
Leonidas DrohnenabwehrDas Leonidas-System von Epirus stellt eine neuartige Entwicklung in der Drohnenabwehr dar. Die Funktionsweise dieser Waffe basiert auf der Emission hochfrequenter Mikrowellen, welche die elektronischen Komponenten von Drohnen gezielt stören oder gar komplett zerstören. In Anbetracht der zunehmenden Bedrohung durch unbemannte Fluggeräte, die häufig in Schwärmen auftreten, stellt das Leonidas eine effektive Lösung dar. Das System basiert auf der Emission elektromagnetischer Impulse (EMP), welche die Funktionalität der Steuerungs- und Kommunikationssysteme von Drohnen beeinträchtigen. Der fokussierte Energieimpuls führt zu einer irreparablen Beschädigung der Bordelektronik der Drohne, was einen sofortigen Absturz zur Folge hat. Die technische Ausführung Leonidas ist durch eine beeindruckende Reichweite von mehreren Kilometern gekennzeichnet, wobei diese Reichweite in Abhängigkeit von der Größe der abzuwehrenden Drohne sowie den vorherrschenden Wetterbedingungen variiert. Die Übertragung der Mikrowellen erfolgt mit Lichtgeschwindigkeit, sodass eine Reaktion ohne jegliche Verzögerung gewährleistet ist. Das System kombiniert moderne Radartechnologie und Sensordaten, um Ziele präzise zu erfassen und zu verfolgen. Als besonders hervorzuhebende Eigenschaft ist die Fähigkeit zu nennen, mehrere Drohnen gleichzeitig zu bekämpfen, wodurch sich das System als ideale Abwehr gegen Schwarmangriffe erweist.Des Weiteren eignet sich Leonidas zum Schutz kritischer Infrastrukturen und ziviler Einrichtungen, wobei hier insbesondere auf die zunehmende Wahrnehmung von Drohnen als Bedrohung im militärischen Kontext zu verweisen ist. Das System ist modular aufgebaut und kann sowohl mobil als auch stationär zum Einsatz gelangen. Die Integration in bestehende Abwehrsysteme ist flexibel gestaltbar, sodass keine physische Munition wie Raketen oder Projektile erforderlich ist.(Bild: Epirus)
RFDEWIm russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine wurden Drohnen ein zentraler Bestandteil des Kriegsgeschehen. Gegenmaßnahmen gibt es, allerdings sind diese nicht sonderlich effektiv oder effizient. Das britische Verteidigungsministerium (MOD, Ministry of Defense) hat mit der Radio Frequency Directed Energy Weapon (RFDEW) eine Möglichkeit entwickelt, Drohnenschwärme sowie auch andere elektronische Ziele zu bekämpfen. Diese Waffe nutzt gerichtete Funkwellen, um die Elektronik von Fahrzeugen und Drohnen zu unterbrechen oder zu zerstören, sodass diese entweder gestoppt oder aus der Luft geholt werden können. Ein bedeutender Vorteil dieser Technologie liegt in den niedrigen Kosten: Ein Schuss kostet nur etwa 10 Pence (ca. 13 Cent), was das System zu einer günstigen Alternative zu herkömmlichen, weitaus kostenintensiveren Luftabwehrsystemen macht. Das RFDEW-System kann Ziele in einer Entfernung von über 1 Kilometer erfassen, verfolgen und bekämpfen, wobei es durch seine Automatisierung von nur einer Person bedient werden kann. Dieses System wird auf verschiedenen Plattformen wie militärischen Fahrzeugen installiert und soll zur Verteidigung kritischer Infrastrukturen und Stützpunkte eingesetzt werden. Erste Tests sind noch für 2024 geplant, mit dem Ziel, das System 2025 in den aktiven Dienst zu stellen.(Bild: UK Ministry of Defence)
SAMEin Surgical Advanced Mannequin ist ein hochentwickeltes Trainingsgerät, das in der medizinischen Ausbildung eingesetzt wird und auch im militärischen Umfeld eine zentrale Rolle spielt. Diese fortschrittlichen Mannequins sind technologische Meisterwerke, die die Grenzen herkömmlicher medizinischer Simulation erweitern. Ausgestattet mit präzisen elektronischen Sensoren und komplexen Steuerungssystemen, bieten sie eine realistische Nachbildung menschlicher anatomischer Strukturen wie Organe, Knochen und Gewebe. Besonders im militärischen Einsatzgebiet ermöglichen diese Geräte das Training von Notfalleingriffen unter extremen Bedingungen, wie sie in Kriegs- oder Krisensituationen auftreten. Moderne Modelle dieser Mannequins verfügen über integrierte Elektronik, die es erlaubt, Vitalfunktionen zu simulieren und auf chirurgische Eingriffe in Echtzeit zu reagieren, beispielsweise durch simulierte Blutungen oder Herz-Kreislauf-Reaktionen. Dabei sorgen fortschrittliche Sensorik und Messsysteme für eine genaue Analyse der Eingriffe, wobei die Leistung des medizinischen Personals kontinuierlich überwacht und in Echtzeit Feedback gegeben wird. Diese Systeme basieren oft auf einer Kombination aus embedded Technologien, haptischen Rückmeldesystemen und vernetzten Plattformen, die eine Schnittstelle zwischen der physischen und der digitalen Trainingswelt schaffen.(Bild: Cpl Katrina Knox)
Ancilia Trainable Decoy LauncherAuf Abwehr spezialisiert ist der Ancilia Trainable Decoy Launcher ist ein hochentwickeltes Täuschkörper-Abschusssystem, das speziell für den Schutz von Marineschiffen gegen moderne Bedrohungen wie Anti-Schiffs-Raketen und Torpedos entwickelt wurde. Im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen ist Ancilia richtungsverstellbar, was bedeutet, dass es Täuschkörper in jede Richtung abfeuern kann, ohne dass das Schiff seine Position ändern muss. Dies reduziert die Reaktionszeiten erheblich, was besonders bei Hyperschallraketen von Vorteil ist, die nur sehr kurze Zeitfenster zur Abwehr bieten. Das System basiert auf einer modularen Architektur, die eine einfache Nachrüstung auf verschiedenen Schiffstypen ermöglicht. Es ist zudem decoy-agnostisch, was bedeutet, dass es unterschiedliche Kaliber abfeuern kann. Diese Flexibilität ist besonders wichtig, um sich an zukünftige Bedrohungen anzupassen. Ancilia lässt sich nahtlos in bestehende Combat Management Systems (CMS) und Electronic Support Systems (ESM) integrieren, wodurch die Bedrohungserkennung automatisiert und die Abwehrmaßnahmen optimiert werden. Technologisch setzt Ancilia auf fortschrittliche elektronische Steuerungssysteme und Bedrohungserkennungsalgorithmen, die in Echtzeit arbeiten. Dabei analysiert das System kontinuierlich die Lage und feuert Täuschkörper genau dann ab, wenn sie am effektivsten sind. Die präzise Steuerung erfolgt über leistungsstarke digitale Signalprozessoren (DSP), die extrem schnellen Reaktionszeiten ermöglichen. Durch die trainierbare Abschusseinheit kann das System auch unter schwierigen Umgebungsbedingungen präzise arbeiten, unterstützt durch robuste mechanische Komponenten, die für den Einsatz auf See optimiert sind.(Bild: SEA plc)
Passive Electronic Warfare SensorEin passiver elektronischer Kampfsensor (Passive Electronic Warfare Sensor, kurz: EW-Sensor) stellt ein essenzielles Instrument in der modernen elektronischen Kriegsführung dar. Seine Funktion besteht in der Detektion elektromagnetischer Signale, wobei er selbst keine Strahlung emittiert. Im Gegensatz zu aktiven Radarsystemen, deren Emissionen eine Ortung ermöglichen, operiert der passive Sensor verdeckt und ist schwer zu entdecken. Diese Eigenschaft qualifiziert ihn für militärische Anwendungen, bei denen Tarnung von entscheidender Bedeutung ist. Technisch basiert der passive EW-Sensor auf einer Signalaufnahmetechnologie, welche die Erfassung elektromagnetischer Emissionen, wie beispielsweise Radar-, Kommunikations- oder andere elektronische Signale, in einem breiten Frequenzbereich ermöglicht. Eine Spektralanalyse ermöglicht die Identifikation von Frequenzen, Amplituden und Modulationsmustern, welche Aufschluss über die Herkunft, Art und Absicht der Signale geben. Aktuelle passive EW-Sensoren sind vielfach mit mehrkanaligen Empfangssystemen ausgestattet, sodass eine präzise Winkelbestimmung sowie eine Lokalisierung von Zielen möglich ist. Dank verschiedener Algorithmen sind diese Sensoren in der Lage, Signale zu klassifizieren, um potenzielle Bedrohungen wie feindliche Radare oder Kommunikationssysteme zu identifizieren. Des Weiteren sind sie in der Lage, in Netzwerken mit anderen Sensoren zu kooperieren, um ein umfassendes Lagebild zu generieren. Ihre Anwendungsbereiche umfassen die elektronische Aufklärung (SIGINT) sowie die elektronische Kampfführung (EW) zur Unterdrückung feindlicher Luftverteidigung (SEAD). Insbesondere bei Flugzeugen, Drohnen und Schiffen werden passive EW-Sensoren eingesetzt, um gegnerische Radarsysteme zu orten, ohne dabei die eigene Position preiszugeben.(Bild: Saab)
ThermoSight HISSScharfschützen sind topausgerüstete und hochausgebildete Spezialkräfte des Militärs, dennoch ist ihre Aufgabe sehr anspruchsvoll. Eine Herausforderung ist dabei die Leuchtspurmunition, mit der es möglich ist, den Standort zu bestimmen. Mit dem hochtechnisches, thermisches Waffenzielgerät ThermoSight HISS-HD von Teledyne FLIR ist dies nicht mehr nötig. Es ermöglicht die präzise Erkennung und Verfolgung von Zielen in Entfernungen von über 2200 Metern. Eine Besonderheit dieses Systems ist die Fähigkeit, die Flugbahn der Kugel ohne den Einsatz von Leuchtspurgeschossen zu verfolgen, selbst bei Tageslicht. Dies wird durch einen speziellen Kryokühler und hochauflösende Sensoren ermöglicht, die thermisches Rauschen minimieren und so eine klare Darstellung bieten. Das HISS-HD ist leicht (etwa 2,1 kg) und lässt sich problemlos an jedem Standard-Picatinny-Schienenmontagesystem (MIL-STD-1913) befestigen. Außerdem verfügt es über eine digitale Videoaufzeichnungsfunktion und ist wetterfest.(Bild: Teledyne FLIR)
Onyx-ExoskelettDas Onyx-Exoskelett von Lockheed Martin ist ein tragbares System, das speziell für den militärischen Einsatz entwickelt wurde, um die körperliche Belastung von Soldaten zu reduzieren. Die motorisierte Unterstützung im Bereich der unteren Extremitäten führt zu einer Verbesserung der Ausdauer und Mobilität von Soldaten in anspruchsvollen Umgebungen. Das System basiert technisch auf einer leichten Karbonfaserstruktur, welche an den Beinen und der Hüfte angebracht ist. Die Erfassung der Bewegungen des Trägers erfolgt durch integrierte Sensoren, welche eine Steuerung der elektrischen Aktuatoren an den Gelenken in Echtzeit ermöglichen. Die gezielte Unterstützung beim Gehen, Laufen und Heben schwerer Lasten verringert Muskelermüdung und Verletzungsrisiko.Ein wesentliches Charakteristikum ist die adaptive Ausgestaltung des Systems in Bezug auf die topografischen Gegebenheiten sowie die Aktivitäten des Soldaten. So erfolgt auf unebenem oder steilem Terrain eine Intensivierung der Unterstützung. Das Exoskelett wird mittels wiederaufladbarer Batterien betrieben und nutzt intelligente Energiemanagementsysteme, um die Einsatzzeit zu optimieren. Es ist modular aufgebaut und kann gemäß den Anforderungen erweitert werden, beispielsweise für den Oberkörper oder spezifische militärische Aufgaben.(Bild: Lockheed Martin)
Die moderne Kriegsführung hat sich in den letzten Jahren durch technologische Innovationen dramatisch verändert. Eine Schlüsselrolle spielen dabei unbemannte Luftfahrzeuge (Drohnen), die präzise Angriffe ermöglichen, ohne menschliche Piloten zu gefährden. Die amerikanische MQ-9 Reaper etwa wird in Konflikten wie in Syrien oder der Ukraine für Aufklärungsmissionen und gezielte Luftschläge eingesetzt. Solche Drohnensysteme sind in der Lage, feindliche Stellungen zu überwachen und in Echtzeit Angriffe durchzuführen, was die Effizienz und Schlagkraft moderner Militäraktionen enorm erhöht.
Welche Rolle spielen Drohnen und unbemannte Systeme in Kriegen?
Neben Drohnen spielt der Cyberkrieg eine zunehmend größere Rolle. Ein bekanntes Beispiel ist der Cyberangriff "NotPetya" im Jahr 2017, der ursprünglich gegen die Ukraine gerichtet war, jedoch weltweit Milliarden an Schäden verursachte. Dieser Vorfall verdeutlicht die Bedrohung durch Cyberwaffen, die in der Lage sind, Infrastrukturen wie Energieversorgung, Kommunikation und Finanzsysteme zu destabilisieren.
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Wie verändert Künstliche Intelligenz die moderne Kriegsführung?
Auch Künstliche Intelligenz (KI) verändert die Kriegsführung erheblich. KI wird verwendet, um riesige Datenmengen in Echtzeit zu analysieren und autonome Waffensysteme zu steuern. Das US-Militär investiert massiv in KI-gestützte Systeme, um Bedrohungen schneller zu erkennen und entsprechend zu handeln. Besonders in der Analyse von Satellitendaten und der Steuerung von Verteidigungssystemen zeigt KI bereits heute ihr Potenzial.
Ein weiteres zentrales Element moderner Konflikte ist die elektronische Kriegsführung. In jüngsten Konflikten, wie dem Ukraine-Krieg, setzte Russland Störsysteme ein, um Kommunikations- und Radarsysteme zu unterbrechen. Dies erschwert nicht nur den Einsatz von Drohnen, sondern behindert auch die Koordination von Bodentruppen und deren Fähigkeit, auf Bedrohungen zu reagieren.
Warum sind Hyperschallwaffen eine Bedrohung für die Zukunft?
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Ein besonders bedrohliches Beispiel neuer Militärtechnologien sind Hyperschallwaffen. Diese Raketen, wie die russische "Kinzhal", fliegen mit mehr als fünffacher Schallgeschwindigkeit und sind extrem schwer abzufangen. Hyperschallwaffen revolutionieren das Wettrüsten, da ihre Schnelligkeit und Manövrierfähigkeit sie zu einer der fortschrittlichsten und gefährlichsten Waffen der heutigen Zeit machen.
Diese Entwicklungen verdeutlichen, dass technologische Überlegenheit zunehmend über den Ausgang moderner Konflikte entscheidet. Länder, die in Drohnen, Cybertechnologie, Künstliche Intelligenz und fortschrittliche Waffensysteme investieren, sichern sich nicht nur einen militärischen Vorteil, sondern prägen auch die Sicherheitsarchitektur der Zukunft. Kriege werden nicht mehr nur auf dem Schlachtfeld entschieden, sondern zunehmend in den digitalen und technologischen Sphären.
Der Autor: Martin Probst
(Bild: Hüthig)
Zunächst mit einer Ausbildung zum Bankkaufmann in eine ganz andere Richtung gestartet, fand Martin Probst aber doch noch zum Fachjournalismus. Aus dem Motto „Irgendwas mit Medien“ entwickelte sich nach ein wenig Praxiserfahrungen während des Medienmanagement-Studiums schnell das Ziel in den Journalismus einzusteigen. Gepaart mit einer Affinität zu Internet und Internetkultur sowie einem Faible für Technik und Elektronik war der Schritt in den Fachjournalismus – sowohl Online als auch Print – ein leichter. Neben der Elektronik auch an Wirtschafts- und Finanzthemen sowie dem Zusammenspiel derer interessiert – manche Sachen wird man glücklicherweise nicht so einfach los. Ansonsten ist an ihn noch ein kleiner Geek verloren gegangen, denn alles was irgendwie mit Gaming, PCs, eSports, Comics, (Science)-Fiction etc. zu tun hat, ist bei ihm gut aufgehoben.