HR 600 XL

HR 600 XL erweiterbar mit Auto Scavenger und vergrößerter Untenheizung. (Bild: Ersa)

Dabei gibt es vielfältige Ursachen für die Nacharbeit an elektronischen Baugruppen: Defekt am Bauteil, falsches Bauteil bestückt, Bauteil falsch orientiert bestückt, Bauteil schlecht gelötet (Brücken, offene Lötstellen, …), Bauteil falsch programmiert, Bauteil wird wiederverwertet (Recycling), Änderung an Baugruppe (Redesign), Aufbau Baugruppe als Muster bzw. Bauteile werden nachbestückt (Prototyping), Tests an Baugruppen und Einsetzen leistungsfähigerer Bauteile in Schaltung (Upgrading).

HR 600 XL mit erweiterter Untenheizung
HR 600 XL mit erweiterter Untenheizung zur Bearbeitung besonders großer Baugruppen. (Bild: Ersa)

Kommunikationselektronik und IT-Infrastruktur setzen auf immer leistungsfähigere Platinen mit hochwertigen Bauteilen – dort macht sich eine Reparatur schnell bezahlt. Dafür ist die modulare Rework-Plattform HR 600 XL von Ersa geradezu prädestiniert. Die Bearbeitung großer Baugruppen ist mit der erweiterbaren Untenheizung und passender Leiterplatten-Aufnahme auf Board-Größen bis 650 x 1.250 mm ausgelegt. Mittels Matrixheizung wird die Heizfläche den Abmessungen der Baugruppe angepasst und die Leistungsverteilung der Vorheizung auf die Anwendung dimensioniert. Durch wechselbare Heizköpfe lässt sich das System anpassen – je nach Bauteilgröße und Energiebedarf. Mit dem größten Heizkopf mit 150 x 120 mm Wirkfläche und 2.800 W Gesamtleistung lassen sich sehr große Bauteile aus- und einlöten und Upgrading schonend durchführen. Für die Plattform HR 600 XL sind zusätzliche Funktionen für automatisierte Abläufe verfügbar, die auch an bestehenden Systemen nachrüstbar sind. Nach dem Entlöten eines Bauteils ist meist verbliebenes Restlot zu entfernen. Mit dem „Auto Scavenger“-Modul gibt es dafür nun eine vollintegrierte Funktionseinheit – unmittelbar nach Entfernen des Bauteils wird die Absaugdüse des Auto Scavenger über der Platine abgesenkt und das Restlot automatisch kontaktlos abgesaugt.

Optimierte Temperatur-Erfassung

Zusätzlich zu den bewährten Temperatursensoren (K-Typ-Thermoelemente) gibt es jetzt einen berührungslosen Sensor (Virtual Thermocouple, kurz Virtual-TC), um Lötprozesse exakt zu regeln. Üblicherweise messen optische Sensoren unterschiedliche Temperaturen – je nach Oberflächenbeschaffenheit. Ersa lernt den Virtual-TC initial auf die Temperatur eines Referenz-Thermoelements ein. Alle nachfolgenden Lötvorgänge an der gleichen Baugruppe werden sicher unter Verwendung des berührungslosen Sensors gefahren. Ein enormer Vorteil für Kunden, die viele gleiche Baugruppen bearbeiten – das wiederholte Anlegen eines Thermoelements entfällt.

XL-Heizkopf des Ersa HR 600 XL
Der XL-Heizkopf des Ersa HR 600 XL eignet sich für Bauteile bis zu 150 x 120 mm Kantenlänge oder, mit Vakuum-Doppeldüse am Heizkopf, zum gleichzeitigen Aus- oder Einlöten von zwei BGA-Bauteilen. (Bild: Ersa)

Über die systemübergreifende Software-Plattform HRSoft 2 werden alle Ersa Rework-Geräte gesteuert und bedient. Darin sind sämtliche Prozessparameter zentral gespeichert und MES-Schnittstellen definiert.

Auto Scavenger-Modul am HR 600 XL
Das "Auto Scavenger“-Modul am HR 600 XL zur berührungslosen Restlotentfernung auf einer Baugruppe. Mit Lotabsaugung bis zur vollständigen Entfernung, nachdem zuvor das Bauteil automatisch abgehoben wurde. (Bild: Ersa)
Petra Gottwald
(Bild: Hüthig Medien GmbH/Petra Gottwald)

Petra Gottwald

Chefredakteurin Elektroniktitel, nach Unterlagen von Ersa, Kreuzwertheim

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