
Beim Batchverfahren wird diskontinuierlich eine definierte Leiterplatten-Menge gemeinsam und in einem abgeschlossenen Prozessschritt bearbeitet. (Bild: Wolf Produktionssysteme)
Bei der Herstellung elektrotechnischer und elektronischer Produkte und Komponenten sind zunehmend thermische Prozesse notwendig. Dies ist beispielsweise nach Vergieß- oder Beschichtungsprozessen sowie bei der Kalibrierung von Sensoren der Fall. Bei derartigen Wärmeprozessen mit typischen Zeiten > 30 min handelt es sich meist um Batch-Prozesse.
Durchlauf versus Batch
Durchlauföfen hingegen eliminieren diesen Aufwand. Die Fertigungslinie muss nicht unterbrochen werden und eine Batchbildung ist nicht erforderlich. Das manuelle Be- und Entladen des Ofens sowie logistische Tätigkeiten entfallen. Stattdessen werden die Werkstücke vollautomatisch in das Transportsystem des Ofens gesetzt. Zu jeder Zeit ist die volle Rückverfolgbarkeit gegeben. Als Transportsystem sind Staurollenbänder oder Ketten möglich, an denen geeignete Werkstückaufnahmen befestigt sind. Sie können präzise angehalten, d.h. indexiert werden. Präzise Temperaturkontrolle und energieeffiziente Bauweise machen den Ofen zur optimalen Lösung für moderne Fertigungen.

Was leisten Thermoline-Systeme bei 150 °C?
Die Thermoline-Systeme von Wolf Produktionssysteme lassen sich für einen Temperaturbereich von -20 °C bis +150 °C auslegen und bieten dabei eine Temperaturgenauigkeit von ±1 °C. Aufgrund ihrer konstruktiven Ausführung sind die maximal möglichen Werkstückgrößen begrenzt. Die Systeme sind insbesondere auf typische Produktabmessungen im Format eines Schuhkartons ausgelegt.
Ein zentrales Merkmal dieser Systeme ist ihre segmentierte Bauweise: Jedes Segment verfügt über eine eigene Heizeinheit und – falls erforderlich – auch über eine separate Kühlung. Diese Struktur erlaubt die Definition unterschiedlicher Temperaturzonen innerhalb eines einzelnen Ofens, sodass das Produkt gezielt einem spezifischen Temperaturprofil ausgesetzt werden kann. Solche Temperaturverläufe lassen sich in herkömmlichen Batchöfen meist nur mit deutlich längeren Prozesszeiten erreichen.
Dank der hohen Flexibilität des Systems sind Länge, Höhe und Breite individuell anpassbar, um spezifischen Anforderungen an Produktabmessung und Durchlaufzeit gerecht zu werden. Darüber hinaus ist es möglich, je nach Anwendung Prüf- oder Abgleichstationen zu integrieren oder eine Absaugung für gesundheitsschädliche Dämpfe zu realisieren. Durch den Einsatz thermischer Schleusen und hochwertiger Dämmmaterialien wird der Energieverbrauch zusätzlich minimiert.
Als besondere Variante ist das System auch in vertikaler Bauweise erhältlich, die nach dem Paternosterprinzip arbeitet. Diese kompakte Ausführung ermöglicht eine platzsparende Integration der Thermostrecke und eignet sich daher besonders gut für Einsatzorte mit begrenztem Raumangebot. Jedes Thermoline-System ist mit einer eigenen SPS-Steuerung ausgestattet, wodurch sich individuelle Funktionen und Prozessanforderungen präzise umsetzen lassen.

Vorteile moderner In-Line Öfen
In-Line Öfen stellen eine leistungsfähige Alternative zu traditionellen Batchprozessen dar. Sie minimieren den logistischen Aufwand, erhöhen die Rückverfolgbarkeit der Produkte und ermöglichen eine exakt kontrollierte Temperaturführung. Durch ihre modulare Bauweise und energieeffiziente Konstruktion lassen sie sich flexibel auf unterschiedliche Anforderungen abstimmen. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zu einer wirtschaftlicheren Fertigung mit geringerem Fehlerrisiko.
