Das Grundprinzip bei der Montage von THT-Bauteilen (through-hole technology) ist so einfach wie wirkungsvoll: Die Drahtanschlüsse der Bauteile werden bei der Montage durch Kontaktlöcher in der Leiterplatte gesteckt (daher der Name) sowie anschließend per Löt-Prozess mit Lötpad und Durchkontaktierung verbunden. Der Teufel steckt aber wie so oft im Detail: Viele THT-Bauteile lassen sich grundsätzlich auch um 180 Grad „verdreht“ und somit falsch einstecken. Wenn der Lötprozess trotzdem anschließend durchgeführt wird, steht bei den Produzenten eine zeitaufwendige Reparatur an, denn das Bauteil lässt sich nun nicht mehr einfach entnehmen – es muss zunächst wieder entlötet werden und das bremst den weiteren Produktionsprozess massiv aus. Die Frage liegt also auf der Hand: Wie lassen sich Fehler bei dem Bestücken von THT-Bauteilen vermeiden?
Kreative Lösung für optimale Prozesse bei THT-Bauteilen
„Grundsätzlich wäre es natürlich möglich, mit geballter Technik in Form von computerunterstützten optischen Systemen zu reagieren, mit deren Hilfe man den Bestückungsprozess überwacht“, erklärt Andreas Kraus, Gesellschafter von Kraus Hardware. „Wir sind allerdings immer auf der Suche nach denkbar einfachen und kreativen Wegen, um unsere Produktionsabläufe zu optimieren und Fehler auszuschließen. Das gilt auch hier. Deshalb produzieren wir im Vorfeld und bei der Erstfertigung individuelle Bestückungs-Schablonen für die jeweiligen Bauteile, die während der Montage als Arbeitsvorlage oder nach der Montage zur Prüfung zum Einsatz kommen. Das ist schnell zu realisieren, kostet nicht viel Geld und ist trotzdem ungeheuer wirksam.“ Vor diesem Hintergrund könnte man fast von einem Kraus-typischen Prozess sprechen, der wie in vergleichbaren Fällen von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entwickelt wurde und mit einer einfachen Idee punktet: Die Schablonen werden während des Bestückens bzw. danach einfach über die bestückten Leiterplatten gehalten. In der Folge kann man die THT-Bauteile nicht mehr falsch aufbringen bzw. falsch aufgebrachte Bauteile lassen sich leicht identifizieren. Das Ganze umfasst also nur einen Handgriff und stört den Prozess nur unwesentlich. Zudem kommt die Schablonen-Idee in ähnlicher Form auch bei der Einpresstechnik zum Einsatz.
Einfache Idee – große Wirkung
Letztlich macht das Beispiel auch deutlich, wie wichtig die ganzheitliche Aufstellung des Produktionsbereichs von Kraus Hardware ist. So verfügt das Unternehmen unter anderem über zwei Fräsmaschinen, mit der zum Beispiel Frontblenden, Gehäuse und verschiedene Vorrichtungen gefertigt werden – darunter auch die THT-Bestückungsschablonen. „Wir wollen unseren Kunden in jedem Detail einen besonderen Service sowie sehr kurze Reaktionszeiten garantieren und setzen dabei auch auf Sonderprozesse abseits vom Standard. Deshalb kommt bei uns nahezu alles aus einer Hand“, erklärt Andreas Kraus. „Gerade bei der Produktion von kleinen und mittleren Stückzahlen setzen viele Kunden aus Branchen wie dem Automobilbau, der Medizintechnik und der Luftfahrt auf unser Know-how. Sie können sicher sein, dass wir dabei sehr viel Wert auf Details legen und die Qualität des Produktionsprozesses garantieren. Manchmal hilft in diesem Zusammenhang auch eine einfache Idee, wie die Schablonen deutlich machen.“
Die Autorin
Petra Gottwald, Chefredakteurin productronic, nach Unterlagen von Kraus Hardware.
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Unternehmen
Kraus Hardware GmbH
Gewerbegebiet Ringheim Süd, Ostring 9c
63762 Großostheim / Ringheim
Germany