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Fast alle Befragten in Indien planen eine Weiterbildung im Bereich Künstliche Intelligenz, in Deutschland nur etwa zwei Drittel. (Bild: Bosch)

Für den diesjährigen Bosch Tech Compass wurden weltweit mehr als 11 000 Personen zum Thema künstliche Intelligenz (KI) befragt. Demnach halten 72 % der Menschen in Deutschland künstliche Intelligenz für die einflussreichste Technologie im eigenen Land in den kommenden zehn Jahren, weltweit liegt der Anteil bei 67 %. Noch vor zwei Jahren waren es in Deutschland nur 42 %. Die Bedeutung von künstlicher Intelligenz schätzen die Befragten weitaus größer ein als die jeder anderen Technologie. Auf dem zweiten Platz sehen 25 % in Deutschland Industrieroboter, 23 % nennen Wasserstoff/Brennstoffzelle. Weltweit sehen 32 % die 5G-Technologie auf dem zweiten Platz, automatisiertes Fahren nennen 24 %.

Trotz der anerkannten Bedeutung von KI scheinen sich die Menschen in Deutschland  wenig dafür zu interessieren. Jeder Dritte gibt sogar noch an, sich keine KI-Skills aneignen zu wollen. Im Durchschnitt der untersuchten Länder liegt der Anteil der Weiterbildungsunwilligen nur bei 18 % – in Indien, China und Brasilien sogar im einstelligen Bereich. Immerhin 34 % der Befragten in Deutschland meinen, dass KI einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben wird, 2023 waren das nur 26 %. Allerdings ist die Einstellung in anderen Ländern deutlich optimistischer: In China erwarten 66 % der Befragten einen positiven Einfluss.

Mehrheit befürwortet ein eigenes Schulfach KI

Um der zunehmenden Bedeutung der künstlichen Intelligenz gerecht zu werden, befürworten 57 % der Befragten in Deutschland ein eigenes Schulfach KI; weltweit stimmen 63 % dem zu. Für 41 % der Befragten in Deutschland sind KI-Kenntnisse im Beruf bereits heute wichtig, weltweit sind es 56 %. In Indien brauchen dagegen 83 % entsprechende Kenntnisse für ihre Arbeit. Im Alltag gehen in Deutschland 60 % davon aus, dass KI-Kenntnisse in Zukunft „sehr wichtig“ oder „wichtig“ sein werden. Weltweit beträgt der Anteil 71 %.

Während weltweit bereits mehr als jede zweite Person KI zumindest gelegentlich bei der Arbeit nutzt, geben dies in Deutschland nur gut 45 % der Befragten an. In China und Indien nutzen jeweils 69 % KI am Arbeitsplatz.

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Knapp zwei Drittel der Befragten wollen ein eigenes Schulfach zum Thema Künstliche Intelligenz. (Bild: Bosch)

Keine Job-Sorgen wegen KI

Generell ist die deutsche Bevölkerung bei KI noch vergleichsweise zurückhaltend. Zwar ist es immerhin 45 % wichtig, bei technologischen Entwicklungen „up to date“ zu sein, und 62 % wollen sich gerne mit neuen Technologien auseinandersetzen. Beide Werte sind allerdings unterdurchschnittlich im globalen Vergleich. In Indien geben beispielsweise 74 % an, bei technologischen Entwicklungen auf dem Laufenden sein zu wollen, und 79 % setzen sich gerne mit neuen Technologien auseinander.

Offenbar erhalten viele Beschäftigte in Deutschland außerdem noch keine Weiterbildungsangebote in Sachen KI: 18 % haben ein KI-Training bei der Arbeit erhalten – global haben immerhin 28 % entsprechende Fort- und Weiterbildungen durchlaufen. Die Job-Sorgen halten sich bei den Deutschen dennoch in Grenzen: Während ein Drittel ein Risiko für ihren Job aufgrund von KI sieht, attestieren zwei von drei der KI „kein“ oder „wahrscheinlich kein“ Jobrisiko. Im globalen Vergleich liegt der Anteil bei rund 50 %.

Zur Studie

Für den Bosch Tech Compass hat die Gesellschaft für Innovative Marktforschung (GIM) im Herbst 2024 insgesamt mehr als 11 000 Personen über 18 Jahren in sieben Ländern befragt. In Deutschland, Frankreich und dem Vereinigten Königreich nahmen jeweils 1000 Personen teil, in Brasilien, China, Indien und den USA jeweils 2000. Bosch ist zu keinem Zeitpunkt der Befragung als Auftraggeber genannt worden.

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