Conrad Marketplace Kunden Elektronikhersteller Elektronik B2B

Elektronik Distributor bietet Elektronikherstellern mit seinem Marketplace die Möglichkeit, direkt eigene Produkte anzubieten. Entwickler und Kunden können diese dann über Conrad bestellen. (Bild: Conrad)

Elektronik-Distributor Conrad gab im April 2022 bekannt, dass er sein Filialgeschäft fast komplett auflösen wird. Nur noch vereinzelt sollen Filialen wie etwa die B2C-Filiale in Wernberg-Köblitz oder der Profistore in Hürth betrieben werden. Stattdessen will sich Conrad auf das Onlinegeschäft, insbesondere den B2B-Marketplace, konzentrieren. Schon relativ früh erkannte der Distributor das Potenzial des Onlinegeschäftes früh und ging im März 2017 mit dem Conrad Marketplace an den Markt, der sich ausschließlich an Geschäftskunden. Nach Angaben des Unternehmens war er damit der erste seiner Art im Bereich Technik und Elektronik

Was als Learning by doing in einem völlig neuen Geschäftsfeld begann, ist fünf Jahre später wertvolle Expertise: Dieses Wissen nutzt der Elektronik-Distributor, um seinen Geschäftskunden eine möglichst schnelle und umfassende Beratung und Deckung des technischen Bedarfs zu bieten.

Marketplace von Conrad auf Wachstumskurs

Seit Eröffnung wächst Conrads Marketplace stetig an. Vor der Einführung seines Marktplatzes bot Conrad ein rund 800.000 Artikel umfassendes Sortiment. Fünf Jahre später sind es bereits über 7 Millionen Produktangebote von mehr als 650 Herstellern und Distributoren, die ihre Ware über die Plattform vertreiben.

Conrad entschied sich bereits von Beginn an für ein kuratiertes Markplatzmodell. Dabei kann der Anbieter bestimmte und Kriterien festlegen und so das Angebot auf die Kundebedürfnisse ausrichten. Den Bezahl- und Bestellvorgang will Conrad mit E-Procurement-Angeboten erleichtern. Um etwa im Zuge eines Marktplatz-Einkaufs nur noch einen statt unzähliger Rechnungssteller verwalten zu müssen, setzt Conrad auf die Single-Creditor-Lösung.

Geprüftes Sortiment auf dem Marketplace

Für die angebundenen Verkäufer hingegen dient ein Marktplatz in erster Linie als neuer Vertriebskanal, der ohne primäre Marketingkosten oder Eingriff in die Preishoheit Zugang zu einem größeren Kundenkreis und neuen Zielgruppen ermöglicht. Conrad wählt seine Marktplatz-Partner gezielt aus und lässt ausschließlich geprüfte Hersteller und Distributoren zu. Dazu kommen spezielle Services. Unter anderem steht den Partnern, die über den Conrad Marketplace verkaufen, ein detailliertes Reporting mit den wichtigsten Leistungskennzahlen zur Performance ihrer Produkte zur Verfügung.

Fünf Jahre nach der Einführung des Conrad Marketplace nutzen mehr als 2,3 Millionen Geschäftskunden die E-Commerce-Plattform. Gerade während der Coronapandemie haben sich die Vorteile einer solchen Plattform gezeigt, da sie dynamisch und gut skalierbar sind. Aktuell ist Conrad mit einem eigenen Marketplace bereits in Österreich aktiv, wo nun auch deutsche Hersteller und Distributoren ihre Ware österreichischen Geschäftskunden anbieten können. Weitergedacht bedeutet das, dass Cross-Border-Beschaffung über die Conrad Sourcing Platform europaweit und über Landesgrenzen hinweg möglich wird. Den Anfang machen die Niederlande und Belgien, weitere Länder sollen folgen.

Der Autor: Martin Probst

Martin Probst
(Bild: Hüthig)

Zunächst mit einer Ausbildung zum Bankkaufmann in eine ganz andere Richtung gestartet, fand Martin Probst aber doch noch zum Fachjournalismus. Aus dem Motto „Irgendwas mit Medien“ entwickelte sich nach ein wenig Praxiserfahrungen während des Medienmanagement-Studiums schnell das Ziel in den Journalismus einzusteigen. Gepaart mit einer Affinität zu Internet und Internetkultur sowie einem Faible für Technik und Elektronik war der Schritt in den Fachjournalismus – sowohl Online als auch Print – ein leichter. Neben der Elektronik auch an Wirtschafts- und Finanzthemen sowie dem Zusammenspiel derer interessiert – manche Sachen wird man glücklicherweise nicht so einfach los. Ansonsten ist an ihn noch ein kleiner Geek verloren gegangen, denn alles was irgendwie mit Gaming, PCs, eSports, Comics, (Science)-Fiction etc. zu tun hat, ist bei ihm gut aufgehoben.

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