BayFOR_Projekt_Twinvector_Batteriekompentenz

EU-Projekt TwinVector: Europäische Kompetenzbündelung bei der Entwicklung von Batterien der nächsten Generation (Bild: BayFOR)

Die Nachfrage nach Batterien soll bis 2030 um das 14-fache gegenüber 2018 steigen. Nach den Vorgaben aus Brüssel müssen in der EU eingesetzte Batterien u. a. eine hohe Ladedichte und -kapazität haben sowie kostengünstig, langlebig, sicher und wiederverwendbar sein. Zudem müssen sie nachhaltig produziert und mit möglichst geringen Umweltauswirkungen aus Materialien hergestellt werden, die unter vollständiger Einhaltung sozialer und ökologischer Standards gewonnen wurden.

Fokus auf nachhaltige Materialien

Dieser Herausforderung stellt sich das Konsortium des EU-Projekts TwinVector und baut gemeinsam das Exzellenzzentrum an der tschechischen Tomas-Bata-Universität (TBU) weiter aus. Durch die Vernetzung mit internationalen Akteuren aus Wissenschaft und Wirtschaft soll ein Wissenspool für neue Batterie-Energiespeichertechnologien entstehen, und zwar vom Labor bis zum Markt. Dabei geht es um eine verantwortungsvolle Produktion von Batterie-Energiespeichersystemen über den gesamten Lebenszyklus hinweg.

Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung nachhaltiger (z. B. erneuerbarer oder biobasierender) Materialien für Lithium-Ionen-Batterien. Um die TBU in ihrer Forschungsaktivität zu stärken, bringen die Projektpartner unterschiedliche Expertise ein: So unterstützt das VTT Technical Research Centre of Finland (VTT) mit Fachwissen in der Materialentwicklung das Konsortium, während das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Kompetenz im Bereich Lebenszyklusanalyse und das AIT Austrian Institute of Technology (AIT) Expertise in Energiespeichersystemen einbringen.

Stark durch institutionelle Zusammenarbeit

TwinVector wird im Rahmen des sogenannten Twinning-Förderschemas der EU gefördert, das die institutionelle Zusammenarbeit und den Austausch von Best Practices zwischen den öffentlichen Verwaltungen der EU-Mitgliedstaaten und der begünstigten Länder oder Partnerländer unterstützt. In diesem Rahmen möchte das TwinVector-Konsortium das Thema der Batterieentwicklung und -produktion multidisziplinär angehen und nationale und internationale Projektteams aus Wissenschaft und Industrie aus den Bereichen Chemie, Elektronik, Automobil und darüber hinaus zusammenbringen.

Durch diese Bündelung von Forschungskapazitäten sollen neue Forschungsideen entstehen, die sich in wissenschaftlichen Veröffentlichungen, Konferenzen, internationaler Vernetzung, EU-Projekten und letztendlich neuen Produkten am Markt widerspiegeln. Zudem soll ein Austausch zwischen den einzelnen Partnerinstitutionen entstehen, um einerseits das Forschungsprofil der einzelnen Wissenschaftler an der TBU zu schärfen, und andererseits die Kenntnisse des administrativen Personals auszubauen.

Workshops und Schulungen

So sind Workshops unter anderem zum Thema EU-Forschungsförderung geplant, bei denen es etwa um das Schreiben von EU-Anträgen und -Projektmanagement geht. Darüber hinaus sollen auch Schulungen zu methodologischen Trends wie Ökobilanz und Techno-Ökonomie stattfinden. In allen Fragen zur Forschungsförderung unterstützt der Projektpartner Bayerische Forschungsallianz (BayFOR).

Tschechien zählt zu den Widening Countries in der EU, ist also ein Land mit ausbaufähiger Innovations- und Forschungskapazität. Durch die Vernetzungsaktivitäten im Rahmen des Projekts soll die TBU in der Lage sein, an internationalen Forschungsprojekten teilzunehmen, Netzwerkaktivitäten auszubauen und die Attraktivität als Forschungseinrichtung zu erhöhen.

Die EU fördert das kürzlich gestartete Projekt über einen Zeitraum von drei Jahren mit 1,3 Mio. Euro. An dem Projekt beteiligen sich unter Koordination der Tomas-Bata-Universität fünf Partner aus Tschechien, Deutschland, Finnland und Österreich.

Schwerpunktthema: E-Mobility

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(Bild: Adobe Stock, Hüthig)

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