Wearables, ein Gehirnband und ein Sensor für Früchte

Das sind die Highlights und Skurrilitäten der CES 2023

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Eindrücke von der CES 2023
Neben dem Metaverse gab es viele weitere Trends auf der CES 2023 zu sehen. Wir haben uns umgeschaut.

Auch in diesem Jahr besucht die Redaktion die Messe CES in Las Vegas. Wir stellen Ihnen skurrile und nützliche Neuheiten im Elektronik-Bereich vor und vermitteln einen Eindruck vom Messegeschehen.

Die Elektronikmesse CES in Las Vegas bietet jährlich Consumer-Produkte der nächsten Generation. Bei so manchem Produkt sind Nutzen und Alltagsgebrauch allerdings durchaus fraglich. Aber überzeugen Sie sich am besten selbst.

Eindrücke von der CES 2023
Der Ersatz für FFP2-Einwegmasken ist da: Über eine fotokatalytische Einheit entfernt diese Maske nicht nur 99,94% der Corona-Viren und 99,99 % der Staphylococcus-Aureus-Bakterien sondern auch VOC (volatile organische Verbindungen) wie NOx, CO etc. Im Eifer des Gefechts hält der stolze Demonstrator die Maske mit der Oberseite nach unten.
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Diese Maske schützt nicht vor Viren, sondern sie absorbiert die Schallwellen, die beim Sprechen während Telefonaten etc. entstehen, um die Ohren der Mitmenschen im Zug, im Büro etc. zu schonen. Vertrauliches kann so leichter vertraulich bleiben.
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Links ist die Business-Variante dieser Schallabsorptionsmaske zu sehen, rechts die Gamer-Variante.
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Dieser AED (Defibrillator) soll besonders preisgünstig angeboten werden, so dass in jedem Haushalt ein derart potenziell lebensrettendes Gerät vorhanden sein kann.
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Ohne Worte, aber auch dafür scheint es einen Markt zu geben.
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Mit diesem Gerät kann man offensichtlich viel Zeit sparen, denn die Zeit zum Zähneputzen verkürzt sich damit auf 10 Sekunden: Zahnpasta auftragen und dann die elektronisch gesteuerte Ultraschall-Zahnbürste je 5 Sekunden an den Oberkiefer und den Unterkiefer halten. Fertig (verspricht der Hersteller)!
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Das Unternehmen Cargolifter ging mit seiner Zeppelin-ähnlichen Transportmethode in die Insolvenz, und die dafür gebaute Montagehalle ist jetzt ein Spaßbad mit Tropenatmosphäre. Der Flying Whale will aus den Fehlern gelernt haben und soll mit 200 m Länge an den Start gehen, um zum Beispiel die Rotorblätter großer Windräder zu transportieren.
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Künstliche Intelligenz wertet bei diesem Gerät das Geschrei von Babys aus, um so binnen zehn Sekunden vier unterschiedliche Bedürfnisse der Kleinsten zu erkennen…
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Eine „patentierte Musik zum Trösten und Beruhigen“ soll sich genauso positiv auswirken wie ein „farbenfrohes Lichtsystem zur Stimulation der Melatonin-Produktion“, das die Schlafqualität der Babys verbessern soll.
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Damit das Indoor-Radtraining im Winter genau die gleichen Muskeln trainiert wie das Outdoor-Radeln auf der Straße treibt dieses Rad einen Generator, dessen Last über bestimmte Algorithmen angesteuert werden. Der niederländische Hersteller spricht hier von „revolutionary robotics“. Der Clou dabei: Die trainierende Person erzeugt die gesamte Energie zum Betrieb des Geräts.
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Ebenfalls aus den Niederlanden stammt dieses Gerät, das den Reifegrad von Früchten ermittelt.
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Das System eignet sich für viele Früchte.
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Speziell für das „Software-defined Everything“ bietet Microej spezielle Software-Container an, die zum Beispiel in Energie-Messgeräten von Landis+Gyr (links) oder in Trainingscomputern von Suunto zum Einsatz kommen.
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Endlich können wir den Vögeln per Video am Vogelhäuschen beim Fressen zuschauen. Das Solar-Dach liefert die Energie, und ein Bewegungssensor erkennt, wann die Kamera aktiviert werden muss. Die Videodaten gibt es dann aufs Smartphone.
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Mit den passenden Feuchtigkeitssensoren im Rasen und der entsprechenden Bewässerungs-Steuerung, die aus dem Internet erfährt, wann es regnen soll, will dieser Hersteller gegenüber manueller Bewässerung mindestens 30 % Wasser einsparen.
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Eine Technologie, die auf den letzten Automessen schon bei Zulieferern zu sehen war, schafft es jetzt in den Heimbereich: Die Hinterleuchtung von hauchdünn geschnittenem Furnier, das bei ausgeschaltetem Hintergrund ganz normal aussieht. Der Clou: Auch Touch-empfindliche Oberflächen sind möglich.
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Das intelligente Hunde-Halsband ermöglicht eine genau Überwachung der Aktivität des Hundes, seines Appetits, seines Aufenthaltsorts (per GPS-Tracking), seines Schlafverhaltens und natürlich seiner Vitalparameter über die „Heartprint Technology“ getreu dem Slogan „Proactive health. Pro-level safety“.
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Der Flipper ist zurück, diesmal allerdings komplett elektronisch gesteuert und hier in zwei James-Bond-Varianten, …
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…so dass 007-Fans sich freuen können.
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Die Aktivierung erfolgt per QR-Code vom Smartphone, während man vergeblich einen Münzschacht sucht.
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In den USA ist alles größer – auch ein Produkt, das die Redaktion in ihrer Funktionalität an einen Thermomix erinnert. Natürlich wird alles elektronisch gesteuert. Das Motto des Herstellers: „Change the way you cook to match the way you live.”
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Dieser Sensor misst den Blutdruck am Finger – und zwar ganz ohne Oberarmmanschette. Eine Zulassung bei der US-Medizinbehörde FDA ist beantragt.
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Das „Gehirnband“ namens FRENZ kann Hirnaktivitäten erfassen und über knochen-leitende Lautsprecher stimulieren, um es so zu erleichtern, dass Schlaf, Konzentration und Entspannung besser werden.
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Die Auswertung und Steuerung von FRENZ erfolgt natürlich über eine App. Laut Hersteller kann man damit unter anderem schneller einschlafen und erfrischt aufwachen. Der Jetlag-geplagte Redakteur fragt sich da, ob er das Gerät zum Vorzugspreis von 250 $ (statt 490 $) schon mal für die nächste USA-Reise bestellen soll…
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Der Hersteller bewirbt dieses Fahrzeug als „Electric Superbike“. Mit einem Drehmoment von 1200 Nm bei 201 PS beschleunigt das Motorrad binnen 2,5 s von 0 auf 100 km/h.
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Bei dieser Beschleunigung dürfte die angegebene Maximalreichweite von 375 km mit einer Batterieladung wohl nicht erreicht werden, aber nach 25 Minuten Schnellladen soll der Akku wieder voll sein.
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Binnen 10 Minuten erstellt dieses Gerät ein EEG. Die Analyse erfolgt dann über eine App namens iSyncWave.
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Diese Inline-Skates sind nicht nur ein über die mittlere Rolle angetriebenes Fortbewegungsmittel. Sportliche Inliner können über den Motor auch bremsen, wobei eine Fernbedienung in der Hand die Beschleunigung (negativ wie positiv) steuert.
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Das Metaverse ruft und lädt zum Eintauchen ein.
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Diese In-Ohr-Kopfhörer sorgen nicht nur für ein Ausblenden von Umgebungsgeräuschen, sondern sie…
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…reinigen auch die Luft durch Ionisierung. Über den Wirkungsgrad und die Effektivität lieferte der Hersteller keine Angaben.
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Eine drahtlose Ladeschale aus solidem Echt-Marmor für zwei Geräte lädt mit 2 x 10 W.
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LiFi ist wie WiFi, arbeitet aber mit Licht anstelle von hochfrequenten Wellen. Das Verfahren wurde übrigens vor vielen Jahren von Airbus in Ottobrunn entwickelt, dann eingemottet und jetzt zur CES 2023 neu ausgegraben. Stabile Datenraten von über 2 Gbit/s durch die Luft sollen in Innenräumen kein Problem darstellen. Rechts oben neben dem DIN-A-4-Blatt ist der LiFi-Access-Point zu sehen, links in schwarz die Licht-Emittenden („Sende-Antennen“). Unten rechts befindet sich ein USB-Empfänger für LiFi.
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Ein Selfie soll hier Auskunft über den Gesundheitszustand geben, wobei…
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… die passende App dann nicht nur über die Herzfrequenz Auskunft gibt, sondern auch über das Risiko, Bluthochdruck, Diabetes Typ 2 oder andere Krankheiten zu bekommen.
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Einmal hineinpusten, und nach 60 Sekunden hat man das Ergebnis – egal ob das System auf Covid-19, RSV oder Grippe testet. Die Zulassung der US-Medizinbehörde FDA hat der Hersteller bereits beantragt.
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3D-Druck einmal anders: Hautpflege mit individuell dosierten Vitaminen – gekapselt in einer siebenschichtigen Umhüllung…
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Das Ganze ist vegan und zuckerfrei in einer plastikfreien Verpackung. Die 28-Tage-Packung kostet 49,99 US-Dollar.
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„SonoRepro ist das weltweit erste Ultraschall-Kopfhautpflege-Gerät, das man in der Hand hält.“
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Es nutzt die Technologie des schottischen Unternehmens Ultrahaptics.
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Entspanntes Gehen mit doppelter Geschwindigkeit soll diese „Gehhilfe“ ermöglichen.
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In der praktischen Vorführung sah der Gehstil ziemlich normal aus.
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Ein drahtlos angebundener Sensor-Anzug mit haptischer Rückmeldung inklusive Handschuhe, der sich nicht nur für VR/AR-Spiele eignen soll.

Der Autor: Alfred Vollmer

Alfred Vollmer

Alfred Vollmer interessiert sich nicht nur für Technik per se in vielen Facetten und Einzelheiten sondern auch dafür, wie sich diese Technik im wirtschaftlich-gesellschaftlichen Rahmen sinnvoll anwenden, umsetzen und nutzen lässt. Der Dipl.-Ing. hat bereits während des Studiums der Elektrotechnik sein Faible fürs Schreiben entdeckt und ist mit über 30 Jahren Branchenerfahrung ein bestens vernetztes Urgestein der europäischen (Automobil-)Elektronik-Fachpresse. Er fragt gerne detailliert nach und lässt dabei auch die ökologischen Aspekte nicht aus. Mit vielen seiner (Elektrotechnik-)Prognosen lag er richtig, aber manchmal sorgten auch sehr spezifische Marktmechanismen dafür, dass es ganz anders kam…

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