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Großflächige Batterie-Energiespeicheranlage kombiniert mit Windkraftanlagen: Ein zentraler Baustein für die Energiewende und die Stabilisierung erneuerbarer Energiesysteme. Solche Anlagen symbolisieren die Zukunft der Langzeitspeicherung und der strategischen Lastverschiebung. (Bild: Copyright (c) 2023 The Desert Photo/Shutterstock / Twaice)

Mit der Stromspeicherstrategie hat sich Deutschland ambitionierte Ziele gesetzt: Bis 2035 soll eine nahezu klimaneutrale Stromversorgung erreicht werden. Dazu müssen erneuerbare Energiequellen intensiver integriert und die Infrastruktur entsprechend ausgebaut werden. Batterie-Energiespeichersysteme (BESS) spielen eine Schlüsselrolle bei dieser Transformation. Auch wenn die Auswirkungen der US-Wahlen und der deutschen Stromspeicherstrategie noch nicht abschließend beurteilbar sind, lassen sich bereits jetzt sechs zentrale Trends für die Batterieindustrie im Jahr 2025 identifizieren:

1. Anpassung an sinkende Energiepreise und Marktvolatilität

Die sinkenden Energiepreise in einigen Märkten setzen die Rentabilität von BESS unter Druck. Zugleich steigert der wachsende Anteil erneuerbarer Energien die Marktvolatilität. Value Stacking – die gleichzeitige Optimierung eines Batteriespeichers in verschiedenen Märkten – hat sich als gängige Praxis etabliert. Dies erfordert jedoch eine höhere Betriebskomplexität und verlässt sich auf die reibungslose Leistung des Systems. Stabilere Einnahmemodelle wie Stromabnahmeverträge (PPAs) und Tolling Agreements gewinnen daher an Bedeutung. Gleichzeitig passen Betreiber ihre Geschäftsmodelle an, indem sie Erkenntnisse aus dem Bereich erneuerbarer Energien übernehmen.

2. Vielfalt bei BESS-Lösungen und Batteriezellstoffen

Lithium-Ionen-Batterien bleiben weiterhin Marktführer, doch alternative Technologien wie Eisen-Redox-Flow- oder Natrium-Ionen-Batterien rücken stärker in den Fokus. Insbesondere Anwendungen mit langen Betriebszeiten, geringen Kosten und geringerer Leistungsdichte profitieren von diesen Alternativen. Zudem fördern neue Zellchemien die Sicherheit und Risikominderung bei BESS, was wiederum den Dialog mit Versicherern erleichtert. Während Natrium-Ionen-Batterien zunächst vor allem in China marktreif entwickelt werden, könnte ihr Einsatz langfristig auch in Europa und Nordamerika an Bedeutung gewinnen.

3. Langzeit-Energiespeicherung und strategische Lastverschiebung

Das Interesse an Langzeit-Energiespeichern (LDES) mit Entladedauern von 6 bis 8 Stunden und darüber hinaus nimmt zu. Während 1- und 2-Stunden-Systeme in vielen Märkten Standard bleiben, gewinnen 4-Stunden-Systeme zunehmend an Bedeutung. Interessanterweise etablieren sich Lithium-Ionen-Technologien auch bei Speichern mit bis zu 8 oder 10 Stunden Speicherkapazität.

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4. Nutzungsabhängige Garantien und Gewährleistungen

Flexibilität wird bei Garantien immer wichtiger. Systemintegratoren bieten zunehmend nutzungsabhängige Garantien an, die es Betreibern erleichtern, Risiken abzusichern. Dies ist besonders in einem sich rasch entwickelnden Markt relevant, in dem längere und anpassbare Garantiezeiträume eine große betriebswirtschaftliche Unterstützung bieten können. Für Integratoren bedeutet dies jedoch auch mehr Aufwand, da sie verschiedene Szenarien simulieren müssen.

5. Effiziente Inbetriebnahme trotz regulatorischer Verzögerungen

Langsame Planungs- und Genehmigungsverfahren bleiben eine Herausforderung für die Branche. Neue Systemdesigns, bei denen die Leistungselektronik direkt in Batteriespeichercontainern integriert ist, können die Effizienz bei der Inbetriebnahme steigern. Factory Acceptance Tests, also die Qualitätsprüfung in der Produktionsstätte, gewinnen an Bedeutung, werden jedoch bislang vor allem von großen Speicherbetreibern umgesetzt. Politik und Regulatorik arbeiten daran, die Genehmigungsprozesse zu beschleunigen, sowohl in Europa als auch in Nordamerika.

6. Auswirkungen regulatorischer Veränderungen

Die US-Wahlen könnten Zölle auf ausländische Batterien ändern und US-Steuervorteile neu gestalten, was die Finanzierung von BESS-Projekten beeinflusst. Eine verstärkte Batterieproduktion in den USA könnte die Abhängigkeit von China verringern. Dennoch bleibt die chinesische Industrie aufgrund niedriger Energiekosten und umfassender Expertise wettbewerbsfähig. Simulationsmodelle werden wichtiger, um strategische Entscheidungen bei der Batterieauswahl in einem dynamischen regulatorischen Umfeld zu treffen.

2025: Weichenstellungen für die Batterieindustrie der Zukunft

Das Jahr 2025 steht im Zeichen wachsender Betriebskomplexität und der Notwendigkeit, maximale Leistung zu gewährleisten. Angesichts sinkender Energiepreise suchen Betreiber nach stabilen Einnahmemodellen und setzen auf innovative Technologien wie Natrium-Ionen-Batterien. Gleichzeitig schaffen nutzungsabhängige Garantien mehr Flexibilität. Die Entwicklungen in den USA und China sowie die kontinuierliche Optimierung der Systeme werden die Batterieindustrie entscheidend prägen. Die Branche bleibt ein dynamisches Feld mit großem Potenzial.

Autoren

Dr. Matthias Simolka

Senior Product Manager bei TWAICE Technologies

Ryan Franks

Senior Technical Solution Engineer bei TWAICE Technologies

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