Easter Eggs sind versteckte Botschaften, Bilder oder Funktionen, die absichtlich in Software, Videospielen oder Filmen platziert werden. Sie sind oft nicht dazu gedacht, gefunden zu werden, und können von Text bis zu erkennbaren Zeichen oder sogar einzigartigen Signaturen reichen, die in Designs versteckt sind. Sie sind eine unterhaltsame Möglichkeit für Entwickler, einem Produkt ihren Stempel aufzudrücken. Gewiefte Bastler haben manchmal auch Easter Eggs in Hardware gefunden. Diese versteckten Funktionen oder Botschaften – oft als Insiderwitz oder kreative Überraschung eingebaut – bieten einen seltenen Einblick in die spielerische Seite der Technik. Von mobilen Betriebssystemen über Fahrzeuge bis hin zu klassischen Softwareanwendungen finden sich Easter Eggs in zahlreichen elektronischen Geräten und Programmen. In diesem Artikel beleuchten wir passend zu Ostern einige bemerkenswerte Easter Eggs.
Viel Spaß beim Lesen!
Tetris auf dem Oszilloskop
Das wohl teuerste Tetris-Spiel gibt es auf dem HP 54602B Oszilloskop. Dafür müssen Sie bei eingeschaltetem Gerät die Taste "Print/Utility" drücken. Dann die Funktionstasten 2 und 3 (die 6 Tasten unter dem Display) gleichzeitig für eine halbe Sekunde gedrückt halten und schon kann es mit einer Partie Tetris losgehen. Wichtig: Wenn Sie zu lange warten, bis Sie "Print/Utility" drücken und die Funktionstasten gedrückt halten, passiert nichts.
Wie das in der Praxis aussieht, zeigt dieses Video.
Tetris Easter Egg auf einem HP 54602B Oszilloskop
Der Konami Code: Ein Klassiker
Der Konami Code (↑↑↓↓←→←→BA) ist womöglich eines der berühmtesten Easter Eggs überhaupt. Der Konami-Code, auch Contra-Code genannt, ist eine spezielle Tastenkombination, die ihren Ursprung in Konami-Spielen hat. Der Code wurde erstmals 1986 in Gradius für das Nintendo Entertainment System verwendet, wurde aber vor allem in der NES-Version von Contra populär. Der Code wurde von Kazuhisa Hashimoto entwickelt, um eine Reihe von Power-ups zur Verfügung zu stellen, die das Testen von Spielen erleichtern sollten. Im Laufe der Zeit wurde der Konami-Code zu einem bekannten Cheat-Code in der Spielkultur und tauchte in zahlreichen Spielen außerhalb von Konami-Titeln auf. Er hat auch seinen Weg in die Populärkultur gefunden und taucht als Easter Egg in verschiedenen Medien und sogar auf Websites auf.
Google Suchen und das "The cake is a lie"-Meme
Ein zuverlässiger Lieferant von Easter Eggs ist Google. Suchen Sie beispielsweise mal nach "do a barrer roll", "dart project nasa" oder "the last of us". Auch im Google Assistant findet sich ein Easter Egg: Fragt man den Assistenten, ob er Kuchen mag, antwortet er oft mit Anspielungen auf das "The cake is a lie"-Meme aus dem Videospiel "Portal".
Die Geschichte des Konami-Codes
Tesla: Mehr als nur ein Auto
Tesla hat den Markt der E-Mobility geprägt. Doch neben vielen Batteries verstecken sich unter der Haube verstecken auch zahlreiche Easter Eggs, wie der "Ludicrous Mode", eine Regenbogen-Ladebildschirmanimation und sogar ein Weihnachts-Lichtshow-Programm.
Die 3 Stufen von Teslas Ludicrous Modus
Woher stammt der Begriff Easter Egg?
Die Verwendung des Begriffs "Easter Egg" für geheime Funktionen in Videospielen geht auf das Videospiel Adventure für die Atari 2600-Spielkonsole aus dem Jahr 1980 zurück, das von dem Mitarbeiter Warren Robinett programmiert wurde. Atari nannte damals die Namen der Programmierer nicht im Abspann des Spiels, um zu verhindern, dass Konkurrenten die Entwickler abwerben, und um den Entwicklern die Möglichkeit zu nehmen, mit dem Management des neuen Eigentümers, Warner Communications, zu verhandeln. Robinett, der mit seinem Vorgesetzten wegen dieser mangelnden Anerkennung nicht einverstanden war, programmierte heimlich die Meldung "Created by Warren Robinett", die nur dann erschien, wenn ein Spieler seinen Avatar während eines bestimmten Teils des Spiels über einen bestimmten Pixel (den sogenannten "grauen Punkt") bewegte und einen zuvor "verbotenen" Teil der Karte betrat, in dem sich die Meldung befand. Als Robinett Atari verließ, informierte er das Unternehmen nicht über die Botschaft, die er in das Spiel eingebaut hatte. Kurz nach seinem Weggang wurden der "Gray Dot" und seine Nachricht von einem Spieler entdeckt. Das Management von Atari wollte die Nachricht zunächst entfernen und das Spiel neu auflegen, doch das erwies sich als zu kostspielig. Stattdessen schlug Steve Wright, Leiter der Software-Entwicklung in der Atari Consumer Division, vor, die Botschaft beizubehalten und sogar dazu anzuregen, solche Botschaften in künftigen Spielen als "Easter Eggs" einzubauen, die von den Konsumenten gefunden werden sollten.
Das erste (bekannte) Easter Egg ist jedoch schon älter: Es stammt aus dem Videospiel Moonlander aus dem Jahr 1973: Fliegt der Spieler ein Stück weiter, anstatt direkt auf dem Mond zu landen, entdeckt er ein McDonald's-Restaurant. Bei der Landung neben dem Restaurant steigt das Männchen selbstständig aus und bestellt zwei Cheeseburger und einen Big Mac to go.
Mehr Spaß mit Oszilloskopen: Entwickler-Credits, ein Dachse und ein verstecktes Spiel
HP hatte wohl einen Faible für Easter Eggs auf Oszis. Mit dieser Anleitung kommen Sie zu den Geheimnissen des HP 54645D Mixed Signal Oszilloskops:
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Öffnen Sie das Druck/Utils-Menü.
- Navigieren Sie zum Menü für Druckoptionen und Dienstprogramme auf Ihrem Oszilloskop.
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Drücken Sie gleichzeitig die 3. und 4. Softkeys.
- Diese Aktion zeigt ein Bild eines Dachses sowie die Credits der Entwickler an.
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Drücken Sie gleichzeitig die 2. und 3. Softkeys, um das versteckte Spiel zu starten.
- Nachdem Sie das Bild des Dachses und die Credits gesehen haben, können Sie durch Drücken der 2. und 3. Softkeys zusammen das versteckte Spiel aktivieren.
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Für das Hardware-Hacking-Menü drücken Sie die 4. und 5. Softkeys gleichzeitig.
- Dieser Schritt öffnet ein spezielles Menü für Hardware-Hacking, das weitere Funktionen und Einstellungen bietet.
Sonic auf einem Chip
Die Scada-Affen von Siemens
In mehreren S7-Firmware-Versionen wurde ein Bild tanzender Affen gefunden, das offensichtlich einer der Entwickler als Scherz im Firmware-Code hinterlassen hatten.
Easter Eggs in der Elektronik sind mehr als nur harmlose Scherze oder versteckte Botschaften. Sie stehen für die kreative und spielerische Seite der Technikentwicklung. Sie machen die Interaktion mit technischen Geräten und Software nicht nur funktional, sondern auch unterhaltsam und überraschend. Easter Eggs fördern die Entdeckerlust und zeigen, dass hinter der Technik Menschen stehen, die Spaß an ihrer Arbeit haben und dies mit den Nutzern teilen wollen. In einer Branche, die oft als ernst und unnahbar wahrgenommen wird, bieten Easter Eggs einen willkommenen Kontrast und beweisen, dass Innovation und Kreativität Hand in Hand gehen.
5 Easter Eggs in PC Hardware
Der Autor: Dr. Martin Large
Aus dem Schoß einer Lehrerfamilie entsprungen (Vater, Großvater, Bruder und Onkel), war es Martin Large schon immer ein Anliegen, Wissen an andere aufzubereiten und zu vermitteln. Ob in der Schule oder im (Biologie)-Studium, er versuchte immer, seine Mitmenschen mitzunehmen und ihr Leben angenehmer zu gestalten. Diese Leidenschaft kann er nun als Redakteur ausleben. Zudem kümmert er sich um die Themen SEO und alles was dazu gehört bei all-electronics.de.