
Von 100 bis 540 V: Mit dem Netzsimulator bildet Audi am Standort Ingolstadt Stromnetze aus aller Welt ab und testet so das Ladeverhalten von Elektroautos. (Bild: Audi)
Als einer der ersten Automobilhersteller betreibt Audi in Ingolstadt seit Anfang des Jahres einen variabel einstellbaren Netzsimulator. Der Simulator ist Herzstück des Erprobungs-Ladeparks der Technischen Entwicklung, wo Ladesäulen verschiedener Hersteller aus mehreren Ländern aufgebaut sind. Mit dem Netzsimulator lassen sich Ladesäulen aus nicht EU-Ländern mit der notwendigen Spannung und Netzform betreiben. Damit schafft Audi einen Feldversuch, der die Gegebenheiten zahlreicher Vertriebsregionen weltweit simuliert. Die Installation der Netzsimulation hat Bosch Rexroth in Zusammenarbeit mit dem Partnerunternehmen Schmidbaur durchgeführt.
Große Unterschiede in weltweiten Stromnetzen
Stromnetze können sich in Netzform, Spannung und Frequenz unterscheiden. Ist ein Gerät wie in Nordamerika üblich auf 120 V und 60 Hz ausgelegt, dann läuft es nicht mit den europäischen 230 V und 50 Hz. Mit dem Netzsimulator lässt sich prüfen, ob Fahrzeuge beispielsweise auch mit Ladesäulen in den USA oder in China erfolgreich laden.
Den Simulator mit einer Leistung von 500 kW hat Bosch Rexroth in Zusammenarbeit mit Audi eigens entwickelt. Die neue Anlage stellt Spannungen von 100 bis 540 V sowie Frequenzen von 40 bis 65 Hz bereit und unterstützt sowohl ein-, zwei- als auch dreiphasige Netze und Split-Phase-Betrieb.
Im Erprobungs-Ladepark mit Netzsimulator sammeln die Audi-Ingenieure ohne aufwendige Tests im Ausland Erkenntnisse darüber, wie E-Auto und Ladesäule interagieren. Das so gewonnene Wissen dient dazu, die Fahrzeugsoftware noch besser an die weltweit gängigen Ladesäulen anzupassen und das Ladeverhalten der Fahrzeuge weiter zu verbessern.
Schwerpunktthema: E-Mobility

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