Die zwölf ForLabs in Deutschland sind mit aktuellstem Equipment ausgestattet, sodass Projekte auf internationalem Niveau möglich sind.(Bild: ForLab DCST/ TU Dresden)
Zwölf Forschungslabore Mikroelektronik (ForLab) an Unis und Hochschulen erschließen neue Forschungsfelder für die Mikroelektronik der Zukunft. Sie bieten auch angehenden Ingenieuren und Naturwissenschaftlern ein spannendes berufliches Entwicklungsfeld.
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Der Mikroelektronikstandort Deutschland wächst – nicht nur, aber auch durch die zukünftige Ansiedlung von Intel in Magdeburg. Branchenverbünde wie Silicon Saxony sind hier schon seit vielen Jahren aktiv. Eine der größten Herausforderungen für jetzige und künftige Halbleiterhersteller in Deutschland ist die Frage nach qualifiziertem Fachpersonal. Aber auch für angehende und sich gerade in der Orientierungsphase befindliche Schüler und Studenten stellen sich die Frage, wo sie in Deutschland überhaupt die Möglichkeit haben, sich beruflich in Richtung Halbleiterherstellung- und Entwicklung zu bewegen.
Die zwölf ForLabs an Universitäten und Hochschulen sollen neue Forschungsfelder für die mikroelektronischen Systeme der Zukunft erschließen. Dieses Vorhaben hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 50 Millionen Euro gefördert. Davon wurden aktuelle Geräte und Anlagen beschafft, sodass Projekte realisierbar sind, die schon heute auf internationalem Niveau agieren. Fokusthemen der ForLabs sind
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das Fertigungsverfahren Atomlagenabscheidung
die Aufbau- und Verbindungstechnik
integrierte Photonik
Mikro- und Nanotechnologie-Integration.
Der Koordinator der ForLabs ist Prof. Dr.-Ing. Thomas Mikolajick, Professur für Nanoelektronik an der Technischen Universität Dresden. Mehr Informationen gibt es unter https://www.forlab.tech/
Standorte und Forschungsthemen der ForLabs
Die zwölf ForLabs in Deutschland bieten auch Studierenden interessante Perspektiven, wenn sie in der Mikroelektronik-Forschung tätig werden wollen.(Bild: ForLabs)
Die ForLabs stehen für die Forschung in ihrer ganzen Breite – von Paderborn, wo der Systemgedanke im Vordergrund steht, bis hin zur Forschung an neuen Elektronikmaterialien im sächsischen Freiberg. Sie bieten eine große Vielfalt von Projekten und Ideen und viele neue Impulse für die Zukunft:
2D-ForME (RWTH Aachen): Großflächige, reproduzierbare und skalierbare Herstellung von 2D-Materialien für neue Mikro- und Nanoelektronik-Bauelemente
DCST (TU Dresden): Elektroniksysteme aus Nanodrähten
DiFeMis (KIT): Digitale Fertigung für HF-Technik, Photonik und Optoelektronik
FAMOS (BTU Cottbus-Senftenberg): Integration neuer Materialien für optoelektronische Bauelemente
FutureLabPE (Uni Paderborn): WBG-Halbleiter für neue Anwendungen in der Leistungselektronik
HELIOS (TU Hamburg, Universität Hamburg): Co-Integration von Photonik und Mikroelektronik
MagSens (Uni Bielefeld und Johannes-Gutenberg-Uni Mainz): Maßgeschneiderte magnetische Sensoren
Mat4µ (TU Bergakademie Freiberg): Vom Kristall zum Bauelement – neue Grundmaterialien für die Mikroelektronik
NSME (Technische Universität Ilmenau): Mikroelektronische Systeme für neuro-morphe Schaltungen
PICT2DES (Ruhr-Universität Bochum): Innovative Prozesse für die 2D-Elektronik
PROMYS (Albert-Ludwigs-Uni Freiburg): Elektronik, Sensorik und Aktorik vereint auf einem Bio-Chip
SmartBeam (Universität Duisburg-Essen): Neue Konzepte für THz-Bauelemente
Die Mikroelektronik ist ein Teilgebiet der Elektronik und speziell der Halbleiterelektronik, das sich mit der Entwicklung, Fertigung und dem Einsatz hoch verdichteter, leistungsfähiger und meist sehr komplexer integrierter Schaltungen und Funktionseinheiten befasst.
Die Autorin: Dr.-Ing. Nicole Ahner
(Bild: Hüthig)
Ihre Begeisterung für Physik und Materialentwicklung sorgte dafür, dass sie im Rahmen ihres Elektrotechnik-Studiums ihre wahre Berufung fand, die sie dann auch ins Zentrum ihres beruflichen Schaffens stellte: die Mikroelektronik und die Halbleiterfertigung. Nach Jahren in der Halbleiterforschung recherchiert und schreibt sie mittlerweile mit tiefem Fachwissen über elektronische Bauelemente. Ihre speziellen Interessen gelten Wide-Bandgap-Halbleitern, Batterien, den Technologien hinter der Elektromobilität, Themen aus der Materialforschung und Elektronik im Weltraum.