Der Name eines Unternehmens kann enorm zum Erfolg beitragen. Manche von ihnen sind sogar so einprägsam oder marktbestimmend, dass sie sich als Bezeichnungen durchgesetzt haben. Beispiele sind Tempo, Kärcher, Uhu oder Tesa – übrigens benannt nach der Sekretärin Elsa Tesmer, die bei der Unternehmensmutter Beiersdorf arbeitete. Auch Google hat es mit googlen in den Duden geschafft.
Manche Firmennamen sind dabei einfach erklärt, denn oft hat sich schlicht der Gründer im Namen verewigt. Manchmal offensichtlich wie bei Bosch und Siemens oder per Namensteile inklusive Spitzname. So steckt in der Schuhmarke Adidas Vor- und Nachname des Gründers Adolf Dassler; Spitzname Adi. Auch in Haribo steckt der Gründer. Hans Riegel hat dabei gleich noch seine Heimatstadt Bonn eingeschmuggelt. Im asiatischen Raum gibt es schöne Beispiele für Namensbilder wie Samsung; koreanisch für „Drei Sterne“, die bis 1993 auch im Logo auftauchten, Hitachi (wörtlich „Sonnenaufgang“) oder Mitsubishi (drei Rauten, die das Logo darstellen). Auch Bestandteile des Produkts können zu Namen führen, wie das Beispiel Persil (Perborat und Silikat) zeigt.
Wir haben uns im Bereich (Automobil)-Elektronik/Automatisierung umgesehen und Firmen gesucht, deren Namen eine Geschichte erzählen oder wir schlicht die Entstehung gelungen fanden.
Sony: Mischung aus Einfachheit und kulturellem Einfluss
In den 1950er Jahren entschied sich ein damals noch kleines japanisches Unternehmen namens Tōkyō Kōgyō Kabushiki Kaisha", bekannt für die Herstellung von Radios, für einen Markennamen, der international besser verständlich war: Sony. Ursprünglich hatte das Unternehmen seine Wurzeln in einem kleinen Start-up-Labor, das 1946 begann, aus Militärrestbeständen Radios zu produzieren.
Die Notwendigkeit eines prägnanteren Namens wurde offensichtlich, als einer der Gründerväter, Akio Morita, auf internationalen Messen feststellte, dass der ursprüngliche Firmenname schwer zu merken und auszusprechen war. Im Jahr 1955 initiierte er daher die Suche nach einem neuen Namen, der kurz, einprägsam und "westlich" klingen sollte. Die Wahl fiel auf Sony, ein Name, der leicht von der Zunge geht und keine sprachlichen Barrieren aufwirft.
Es gibt verschiedene Theorien zur Herkunft des Namens Sony. Eine populäre Annahme ist, dass er vom Modewort der fünfziger Jahre, „Sonnyboy“, abgeleitet wurde, ein Begriff, der Jugend und Frische ausstrahlt. Eine andere Theorie bezieht sich auf die Nachkriegszeit in Japan, in der amerikanische Soldaten oft „Johnnies“ genannt wurden, wobei das „J“ wie ein „S“ klang. Diese einfache und geläufige Aussprache könnte ebenfalls zur Wahl des Namens Sony beigetragen haben.
Später suchte Sony eine tiefere, kulturell resonantere Bedeutung für seinen Namen und zog eine Verbindung zum lateinischen Wort „sonus“, was „Klänge“ oder „Töne“ bedeutet, heran. Dies reflektiert die Kerngeschäftsbereiche des Unternehmens – Audiogeräte und Unterhaltungselektronik. Im Jahr 1958 wurde Sony offiziell zum Firmennamen und symbolisierte nicht nur die westliche Orientierung des Unternehmens, sondern auch seine globale Ambition.
Im Jahr 1898 gründeten Johann Joseph Keller und Jakob Knappich ein Acetylengaswerk für Straßenbeleuchtungen und legten damit den Grundstein für einen internationalen Technologiekonzern. Die Namen der Gründer sind bis heute im Firmennamen verewigt. Die Rede ist von Kuka, das für „Keller und Knappich Augsburg“ steht. 2023 feiert das Unternehmen seinen 125. Geburtstag und gehört damit zu den Unternehmen, die ihr 100. Jubiläum hinter sich haben.
Wie das 1908 als Warenzeichen für einen Acetylenscheinwerfer und das daraus 1926 beim Deutschen Patentamt zum Markenzeichen eingetragene Logo von Hella entstanden sind, lässt sich heute auch laut Hella selbst nicht mehr mit letzter Sicherheit sagen. Die wahrscheinlichste Version wird Sally Windmüller persönlich zugeschrieben, der damit seine Frau Helene, mit der Kurzform ihres Namens Hella ehren wollte.
Der Name Asys steht seit den Anfängen des Unternehmens für visionäre Kraft und Innovation, aber vor allem für Automatisierungssysteme. Die Geschichte der Asys Group ist außergewöhnlich – aber auch humorvoll. Im Gespräch mit der Geschäftsführung hat die Redaktion herausgefunden, wie der Weg zu einem weltweit agierenden Unternehmen verlief.
Das Unternehmen Research In Motion Limited (RIM) wurde 1984 von Mike Lazaridis und Douglas Fregin gegründet. 1999 stellte RIM den BlackBerry 850 Pager vor. Die Einführung des BlackBerrys ebnete den Weg für zukünftige unternehmensorientierte Produkte des Unternehmens, wie z. B. das BlackBerry 957 im April 2000, das erste BlackBerry-Smartphone. Auf der BlackBerry 10 Launch-Veranstaltung am 30. Januar 2013 gab das Unternehmen bekannt, dass es seinen öffentlichen Markennamen von Research In Motion in BlackBerry ändern wird. Hier wurde das Produkt also zum neuen Namen.
Mit seiner QNX-Software steht BlackBerry heute jedoch für mehr als ein Gerät.
VARTA hat sicherlich den "beamtendeutschesten" Name in dieser Liste. Das Akronym (Abkürzung basierend auf den Anfangsbuchstaben der Worte) steht für Vertrieb, Aufladung, Reparatur Transportabler Akkumulatoren.
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„Geben Sie mir Ihr schwierigstes Teil und ich finde eine Lösung“, so wird Igus-Günter Blase in der Geschichte des Unternehmens zitiert, als er seinen ersten Auftrag an Land ziehen wollte. Dabei wollte er einen metallischen Ventilkegel für Fahrzeugvergaser mit einer Kunststoff-Alternative ersetzen. Diese Idee, per Spritzguss hergestelltem Kunststoff Metallteile obsolet zu machen, verewigte er auch im Namen: aus Industrie Spritzguß wurde Igus.
Im Bild: der Enkel des Gründers und Geschäftsführer, Frank Blase
Anfang des 20. Jahrhunderts erfuhr Osmium seine erste wichtige Anwendung, als es in Glühfäden von Glühlampen verarbeitet wurde. Da die Anwendung von Osmium auch einige Nachteile mit sich brachte, wurde es mehr und mehr durch Wolfram abgelöst. Der Name Osram, abgeleitet von den Elementen Osmium und Wolfram, trägt dieser Entwicklung Rechnung.
Am Anfang der Audi-Geschichte stand August Horch, einer der deutschen Pionieringenieure des Automobilbaus. Der Absolvent des Technikums im sächsischen Mittweida arbeitete zunächst im Motorenbau, später als Abteilungsleiter im Motorwagenbau bei Carl Benz in Mannheim. 1899 machte er sich selbständig und gründete in Köln die Firma Horch & Cie. 1902 kehrte Horch nach Sachsen zurück, zunächst nach Reichenbach, 1904 nach Zwickau. Nach Differenzen mit Vorstand und Aufsichtsrat verließ August Horch 1909 die Horch Motorwagenwerke. Unmittelbar danach gründete er jedoch eine zweite Automobilfirma in Zwickau. Da sein Name bereits vergeben und als Warenzeichen geschützt war, wählte er als neuen Firmennamen die lateinische Übersetzung von „horch“: „audi“ – die Marke war geboren.
Der Autor: Dr. Martin Large
Aus dem Schoß einer Lehrerfamilie entsprungen (Vater, Großvater, Bruder und Onkel), war es Martin Large schon immer ein Anliegen, Wissen an andere aufzubereiten und zu vermitteln. Ob in der Schule oder im (Biologie)-Studium, er versuchte immer, seine Mitmenschen mitzunehmen und ihr Leben angenehmer zu gestalten. Diese Leidenschaft kann er nun als Redakteur ausleben. Zudem kümmert er sich um die Themen SEO und alles was dazu gehört bei all-electronics.de.