Die BASF und CATL haben eine Rahmenvereinbarung über die Lieferung von Kathodenaktivmaterialien unterzeichnet. Im Zuge dessen wird BASF weltweit mit CATL zusammenarbeiten.(Bild: BASF)
Der Chemiekonzern BASF und der Batteriehersteller CATL gehen eine strategische Partnerschaft ein, um gemeinsam Kathodenmaterialien für die nächste Generation von Lithium-Ionen-Batterien zu entwickeln. Mehr zu den Plänen der Unternehmen.
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Chemieriese BASF und der Batteriehersteller CATL gehen eine strategische Partnerschaft ein, um gemeinsam Kathodenmaterialien für die nächste Generation von Lithium-Ionen-Batterien zu entwickeln. Im Zentrum stehen neuartige Rezepturen, nachhaltige Lieferketten und die Stärkung regionaler Produktionskapazitäten weltweit.
Was regelt die neue Rahmenvereinbarung von CATL und BASF?
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Am 28. Juli 2025 unterzeichneten BASF und Contemporary Amperex Technology Co., Ltd. (CATL) eine weltweite Rahmenvereinbarung. Ziel ist die gemeinsame Entwicklung und Lieferung fortschrittlicher Kathodenmaterialien. BASF wird dabei zum globalen Schlüssellieferanten und unterstützt CATL mit seinem internationalen Produktionsnetzwerk. Die Kooperation soll Produktionskapazitäten lokalisieren, Lieferketten stabilisieren und beide Unternehmen in ihren Wachstumszielen unterstützen.
Fokus auf High-Nickel, LFP und manganreiche Chemien für Batterien
Im Mittelpunkt stehen vielversprechende Materialsysteme für zukunftsfähige Zellen. Dazu zählen:
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Hoch-Nickel-NMC (Nickel-Mangan-Kobalt) mit reduziertem Kobaltanteil
Manganreiche Materialien mit gutem Kosten-Leistungs-Verhältnis
Diese Kombinationen versprechen höhere Energiedichten, bessere thermische Stabilität und eine wirtschaftlichere Herstellung – also genau das, was Automobilhersteller künftig brauchen. Die neuen Kathodenmaterialien sollen nicht nur leistungsfähiger, sondern auch nachhaltiger und marktnäher produziert werden. BASF bringt hierzu sein Know-how in Materialchemie und Prozessentwicklung ein, CATL ergänzt mit seiner Stärke in Zellproduktion und Industrialisierung. Gemeinsam entstehen Formulierungen, die laut Unternehmen gezielt auf die Anforderungen moderner Batterieanwendungen zugeschnitten sind – von Elektrofahrzeugen bis hin zu stationären Speichersystemen.
The Automotive Battery Congress
Die Elektromobilität wird in den nächsten Jahren einer der Haupttreiber in der Automobilindustrie sein. Dabei spielt die Batterie eine der wichtigsten Rollen bei der weltweiten Verbreitung von Elektrofahrzeugen, wobei die entscheidenden Faktoren die Reichweite der Batterie, die Lademöglichkeiten und die Finanzierung der Produktionskosten sind. Alle diese Themen vereint die nächste Ausgabe der „The Automotive Battery“ vom 1. Juli bis 2. Juli 2026 in München.
Diese Partnerschaft geht über eine klassische Lieferbeziehung hinaus. Sie setzt auf:
Integrierte Forschung und Entwicklung (R&D)
Koordination der Lieferketten
Aufbau gemeinsamer Recyclingstrategien
Durch diese vertikale Integration sollen sich Innovationszyklen beschleunigen lassen und neue Technologien schneller in die industrielle Anwendung überführt werden. Gleichzeitig wollen die Partner unabhängiger geopolitisch riskanten Lieferquellen sein.
Wie profitieren beide Partner voneinander?
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BASF profitiert von direktem Zugang zum größten Batteriezellenhersteller der Welt – mit entsprechendem Feedback für die Weiterentwicklung der eigenen Produktpalette. CATL wiederum sichert sich über BASF nicht nur hochwertige Kathodenmaterialien, sondern auch technologische Flexibilität und lokale Produktionsnähe, insbesondere in Europa. Beide Unternehmen gewinnen den Plänen nach an Marktstärke und technologischer Souveränität.
Nachhaltigkeit als zentraler Entwicklungsfaktor
Nachhaltigkeit ist bei der Partnerschaft kein Randthema, sondern integraler Bestandteil. Konkret geplant sind:
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Closed-Loop-Recyclingkonzepte zur Rückgewinnung strategischer Metalle
Lokale Rohstoffversorgung zur Reduzierung der Transportemissionen
Energieeffiziente Produktion mit niedriger CO₂-Bilanz
Das Ziel: Eine belastbare, umweltverträgliche und langfristig kosteneffiziente Lieferkette für Batteriematerialien.
Welche Rolle spielt Recycling in der Partnerschaft?
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Die Partner arbeiten gemeinsam an Kreislaufstrategien, um Rohstoffe wie Nickel, Lithium und Kobalt wiederzuverwenden. Gleichzeitig sollen Standards für Qualität und Rückverfolgbarkeit etabliert werden. Damit wollen BASF und CATL die Grundlagen für ein nachhaltiges Batterieökosystem schaffen. Dies ist auch dringend nötig, wie eine Studie des Lehrstuhls „Production Engineering of E-Mobility Components“ (PEM) der RWTH Aachen zeigt. Der zufolge ist das Recycling von Elektrofahrzeug-Batterien in Europa derzeit nicht profitabel. Besonders hohe Investitionen entstehen laut der Analyse durch den Transport, der je nach Einstufung der Batterien bis zu 70 Prozent der gesamten Recycling-Kosten verursacht. Eine weitere Herausforderung bestehe darin, dass der größte Teil der zurückgewonnenen Schwarzmasse mangels europäischer Nachfrage ins Ausland verkauft werden müsse.
TL;DR – Kurz & knapp erklärt: BASF und CATL kooperieren bei Kathodenmaterialien
Was ist das Ziel der Partnerschaft zwischen BASF und CATL?
BASF und CATL wollen gemeinsam innovative Kathodenmaterialien für Lithium-Ionen-Batterien entwickeln. Die Zusammenarbeit soll Leistung, Nachhaltigkeit und Lokalisierung verbessern.
Welche Materialien stehen im Fokus?
Im Zentrum stehen High-Nickel-NMC mit reduziertem Kobalt, moderne LFP-Formulierungen und manganreiche Kathoden. Diese sollen höhere Energiedichten und geringere Kosten ermöglichen.
Was sind Kathodenmaterialien und warum sind sie wichtig?
Kathodenmaterialien sind die zentralen Wirkstoffe in der positiven Elektrode von Lithium-Ionen-Zellen. Sie bestimmen maßgeblich Energieinhalt, Spannungslage und Lebensdauer der Batterie.
Der Autor: Dr. Martin Large
(Bild: Hüthig)
Aus dem Schoß einer Lehrerfamilie entsprungen (Vater, Großvater, Bruder und Onkel), war es Martin Large schon immer ein Anliegen, Wissen an andere aufzubereiten und zu vermitteln. Ob in der Schule oder im (Biologie)-Studium, er versuchte immer, seine Mitmenschen mitzunehmen und ihr Leben angenehmer zu gestalten. Diese Leidenschaft kann er nun als Redakteur ausleben. Zudem kümmert er sich um die Themen SEO und alles was dazu gehört bei all-electronics.de.