Peter Schiefer, President & CEO of the Automotive Division, Infineon Technologies AG, bei seinem Vortrag "The Crucial Role of Power Semiconductors in Software-Defined Vehicles" auf dem 28. Automobil-Elektronik Kongress(Bild: Redaktion all-electronics.de)
Wie tragen Halbleiter zur Sicherheit in softwaredefinierten Fahrzeugen bei? Dieser Frage ging Peter Schiefer, Infineon, in seinem Vortrag auf dem 28. Automobil-Elektronik Kongress nach. So lautet seine Antwort.
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Im Rahmen des 28. Automobil-Elektronik Kongresses sprach Peter Schiefer, President und CEO der Automotive Division von Infineon Technologies AG, über die essenzielle Rolle von Halbleitern in softwaredefinierten Fahrzeugen (SDVs). In seinem Vortrag, "The Crucial Role of Power Semiconductors in Software-Defined Vehicles", hob er hervor, wie neue Fahrzeugarchitekturen und technologische Innovationen in der Halbleiterindustrie die Grundlage für die Zukunft der Automobilbranche legen.
Warum sind Halbleiter für die Zuverlässigkeit von SDVs entscheidend?
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Halbleiter sind das Rückgrat der Elektronik in modernen Fahrzeugen. Schiefer betonte, dass die zuverlässige Stromverteilung und das effektive Management der Energiequellen im SDV von größter Bedeutung sind. Dabei verwies er auf die Notwendigkeit von "Zero-Defect" Qualitätsstandards, funktionaler Sicherheit und Cybersicherheit bei Halbleitern. Diese sorgen dafür, dass die komplexe Fahrzeugarchitektur zuverlässig funktioniert und die Erwartungen der Verbraucher erfüllt werden.
Was bedeutet der Übergang zu einer hierarchischen Fahrzeugarchitektur?
In SDVs entwickelt sich die Fahrzeugarchitektur von einer verteilten hin zu einer hierarchischen Struktur. Schiefer erläuterte, dass diese Transformation durch die Integration intelligenter Aktuatoren und einer zuverlässigen Stromverteilung unterstützt wird. Dabei spielen Halbleiter eine zentrale Rolle, indem sie eine kontinuierliche und sichere Stromversorgung gewährleisten und gleichzeitig eine schnelle Fehlerdiagnose und -isolierung ermöglichen.
Wie verbessern Halbleiter die Sicherheit und Effizienz von SDVs?
Schiefer erklärte, dass heutige Relais und Sicherungen durch chipbasierte Lösungen ersetzt werden. Diese bieten eine höhere Zuverlässigkeit im Strommanagement, beste Redundanzmöglichkeiten und eine umfassende Leistungsanalyse. Durch die Einführung von Halbleitern in die Stromverteilungssysteme können Fehler schnell isoliert und die Energieversorgung sofort umgeleitet werden. Zudem ermöglichen Halbleiter eine präzise Diagnose und konfigurierbare Schutzmechanismen, was die Effizienz und Sicherheit der Fahrzeuge weiter steigert.
Wie fördern Halbleiter die Innovationsfähigkeit und Nachhaltigkeit?
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Durch Halbleiter-basierte Lösungen können Fahrzeuge softwarebasiert über die Luftschnittstelle (SOTA) aktualisiert werden. Dies erlaubt eine flexible und kontinuierliche Verbesserung der Fahrzeugfunktionen ohne physische Eingriffe. Schiefer betonte, dass dies nicht nur die Innovationsfähigkeit der Automobilhersteller steigert, sondern auch zur Nachhaltigkeit beiträgt, indem der Ressourcenverbrauch reduziert wird.
Save the date: 30. Automobil-Elektronik Kongress
Save the Date! Der AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Kongress findet 2026 am 16. und 17. Juni statt.
Am 16. und 17. Juni 2026 findet zum 30. Mal der Internationale Automobil-Elektronik Kongress (AEK) statt. Dieser Netzwerkkongress ist bereits seit vielen Jahren der Treffpunkt für die Top-Entscheider der Elektro-/Elektronik-Branche und bringt nun zusätzlich die Automotive-Verantwortlichen und die relevanten High-Level-Manager der Tech-Industrie zusammen, um gemeinsam das ganzheitliche Kundenerlebnis zu ermöglichen, das für die Fahrzeuge der Zukunft benötigt wird. Trotz dieser stark zunehmenden Internationalisierung wird der Automobil-Elektronik Kongress von den Teilnehmern immer noch als eine Art "automobiles Familientreffen" bezeichnet.
Peter Schiefer zeigte in seinem Vortrag eindrucksvoll, wie die technologische Entwicklung und das Vertrauen der Verbraucher in die Halbleitertechnologie die Zukunft der Automobilindustrie gestalten. Mit innovativen Lösungen und einem klaren Fokus auf Sicherheit und Zuverlässigkeit legen Halbleiter den Grundstein für die nächste Generation softwaredefinierter Fahrzeuge.
Die wichtigsten Fragen und Antworten aus dem Vortrag von Peter Schiefer, Infineon
Was sind softwaredefinierte Fahrzeuge (SDVs)?
SDVs sind Fahrzeuge, deren Funktionen und Eigenschaften hauptsächlich durch Software ermöglicht werden, unterstützt von einer fortschrittlichen elektrischen/elektronischen Architektur.
Welche Rolle spielen Halbleiter in SDVs?
Halbleiter sind entscheidend für die zuverlässige Stromverteilung und das Energiemanagement in SDVs, was für die Sicherheit und Funktionalität der Fahrzeuge unerlässlich ist.
Wie tragen Halbleiter zur funktionalen Sicherheit bei?
Halbleiter unterstützen die funktionale Sicherheit durch die Implementierung von Sicherheitsmechanismen, die schnelle Fehlerdiagnose und -isolierung sowie die kontinuierliche und sichere Stromversorgung.
Welche Vorteile bieten Halbleiter-basierte Stromverteilungssysteme?
Diese Systeme bieten konfigurierbaren Schutz, umfassende Diagnosefunktionen, erhöhte Effizienz und ermöglichen softwarebasierte Updates, wodurch sie flexibler und nachhaltiger sind.
Über Peter Schiefer
Peter Schiefer ist seit 2016 Präsident und CEO der Automotive Division bei Infineon Technologies AG und seit 2012 Mitglied des Aufsichtsrats von Infineon Technologies Dresden. Zudem ist er Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats von SAIC Infineon Automotive Power Modules (Shanghai) Co., Ltd. (SIAPM), einem Joint Venture der SAIC Motor Corporation Limited und Infineon Technologies AG.
Von 2012 bis 2016 leitete Peter Schiefer den Bereich Operations bei Infineon und war für das Produktionsmanagement, die Lieferkette und den Einkauf des Unternehmens verantwortlich. Zuvor bekleidete er mehrere Spitzenpositionen innerhalb von Infineon, darunter Präsident der Power Management & Multimarket Division und Leiter der Operations der Industrial & Multimarket Division. Peter Schiefer hat ein Diplom in Elektrotechnik von der Hochschule für angewandte Wissenschaften in München und trat 1990 in das Unternehmen Infineon ein (bis 1999 als Halbleiterbereich der Siemens AG).