Vortrag von Christoph Hartung, Bosch, auf dem 28. AEK

Christoph Hartung, Bosch, bei seinem Vortrag "The Software-defined Vehicle – How can we Master the Revolutionary Transformation? " (Bild: Matthias Baumgartner)

Christoph Hartung, Präsident des Vorstands für Cross-Domain Computing Solutions bei Bosch, sprach auf dem 28. Automobil-Elektronik Kongress über die Herausforderungen und Lösungen für die Transformation hin zu Software-definierten Fahrzeugen. Hier haben wir die wichtigsten Punkte seines Vortrags zusammengefasst.

Welche Herausforderungen gibt es?

Die größten Herausforderungen für die Industrie sind laut Hartung die hohe Komplexität der Systeme, die Kosten und die Kundenorientierung. „Wir müssen uns darauf konzentrieren, den Kunden echten Mehrwert zu bieten“, erklärte er. Die Branche müsse von einer projektzentrierten zu einer produktzentrierten Denkweise übergehen und offene, modulare und skalierbare Lösungen für Hardware und Software entwickeln. Zudem sei es wichtig, Hardware und Software zu entkoppeln. „Wir müssen die Geschäftsmodelle und die damit verbundenen Einnahmequellen überdenken“, erklärte er. Dies umfasst eine Neuausrichtung hin zu offenen Kollaborationsumgebungen und einer standardisierten Nutzung von Hochleistungsrechnern. Diese Schritte sind notwendig, um die Innovationskraft und die Kosteneffizienz zu steigern.

Der Vortrag von Robert Hartung, Bosch, auf dem 28. Automobil-Elektronik Kongress im Video

Zitat

Christoph Hartung über branchenübergreifende Zusammenarbeit

Wir brauchen ein gemeinsames Vorgehen mit Partnern aus der Automobil- und Nicht-Automobilbranche, um mit dem Tempo unserer softwaregetriebenen Umgebung Schritt zu halten.

Welche Rolle spielt die Zusammenarbeit?

„Niemand kann die Komplexität alleine meistern“, betonte Hartung. Die Automobilindustrie muss eng mit nicht-automobilen Partnern zusammenarbeiten, um die Vorteile der Software-definierten Mobilität voll auszuschöpfen. Dies ist besonders wichtig angesichts der technologischen Fortschritte wie generative KI und große Sprachmodelle (large language models LLM), die neue Möglichkeiten bieten, insbesondere im Bereich der Fahrerassistenzsysteme und automatisierten Fahrfunktionen. Bosch arbeite aktiv an Partnerschaften, um die Transformation nicht nur zu meistern, sondern voranzutreiben. Diese Partnerschaften sind unerlässlich, um technologische Fortschritte zu nutzen.

Save the date: 29. Automobil-Elektronik Kongress

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Am 24. und 25. Juni 2025 findet zum 29. Mal der Internationale Automobil-Elektronik Kongress (AEK) in Ludwigsburg statt. Dieser Netzwerkkongress ist bereits seit vielen Jahren der Treffpunkt für die Top-Entscheider der Elektro-/Elektronik-Branche und bringt nun zusätzlich die Automotive-Verantwortlichen und die relevanten High-Level-Manager der Tech-Industrie zusammen, um gemeinsam das ganzheitliche Kundenerlebnis zu ermöglichen, das für die Fahrzeuge der Zukunft benötigt wird. Trotz dieser stark zunehmenden Internationalisierung wird der Automobil-Elektronik Kongress von den Teilnehmern immer noch als eine Art "automobiles Familientreffen" bezeichnet.

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Was sind die wichtigsten Technologiebereiche?

Die wichtigsten Technologiebereiche für den Wandel hin zu softwaredefinierten Fahrzeugen (SDV) umfassen laut Hartung modulare, entkoppelte und skalierbare Hardware- und Softwarelösungen, die den Übergang von tief eingebetteten Systemen zu softwaredefinierten Lösungen ermöglichen. Hartung betont die Notwendigkeit, von hierarchischen Projektausführungen zu benutzerzentrierten und produktorientierten Netzwerken überzugehen. Die Standardisierung von Hochleistungsrechnern und die Integration von Software in bestehende Systeme sind ebenfalls entscheidend, was die Nutzung von standardisierten Software- und Integrationsplattformen sowie die Erforschung neuer Konzepte wie Chiplets umfasst. Der Fokus liegt dabei auf der Kostensenkung und der Steigerung des Kundennutzens. Hartung hebt zudem die Bedeutung einer branchenübergreifenden Zusammenarbeit und einer Neudefinition des Portfolios hervor, um den Herausforderungen in einer zunehmend softwaregetriebenen Welt gerecht zu werden.

Christoph Hartung, Bosch: „Die Branche muss von einer projektzentrierten zu einer produktzentrierten Denkweise übergehen und offene, modulare und skalierbare Lösungen für Hardware und Software entwickeln.“
Christoph Hartung, Bosch: „Die Branche muss von einer projektzentrierten zu einer produktzentrierten Denkweise übergehen und offene, modulare und skalierbare Lösungen für Hardware und Software entwickeln.“ (Bild: Matthias Baumgartner)
Zitat

Christoph Hartung über das Auto der Zukunft

„Die Attraktivität von Fahrzeugen wird in Zukunft durch ihre softwarebasierten Funktionen und Update-Konzepte bestimmt.“

Wie sieht die Zukunft aus?

Hartung skizzierte eine Zukunft, in der die Attraktivität von Fahrzeugen durch ihre softwarebasierten Funktionen und Update-Konzepte bestimmt wird. Er hob hervor, dass Bosch bereits an der Reduzierung der Komplexität von Fahrzeugelektroniksystemen arbeite und den Einsatz von generativer KI für automatisierte Fahrlösungen untersuche. „Wir stehen erst am Anfang dieser Reise“, sagte Hartung. „Gemeinsam können wir die nächste Stufe der softwaredefinierten Mobilität erreichen.“

Die wichtigsten Fragen und Antworten aus dem Vortrag von Christoph Hartung

Was sind die größten Herausforderungen bei der Einführung von Software-definierten Fahrzeugen?

Die größten Herausforderungen sind die hohe Komplexität der Systeme, die Kosten und die Kundenorientierung.

Wie kann die Automobilindustrie die Komplexität bewältigen?

Durch die Entkopplung von Hardware und Software, offene Kollaborationsumgebungen und die Standardisierung von Hochleistungsrechnern.

Warum ist Zusammenarbeit so wichtig?

Zusammenarbeit mit nicht-automobilen Partnern ist notwendig, um die Vorteile der Software-definierten Mobilität voll auszuschöpfen und Innovationen voranzutreiben.

Welche technologischen Fortschritte sind entscheidend?

Standardisierung von Hochleistungsrechnern, Integration von Software und Erforschung neuer Konzepte wie Chiplets.

Wie sieht die zukünftige Führung der Branche aus?

Die Branche muss ihre Führungsmodelle und Betriebsweisen überdenken, um die Software-definierte Ära erfolgreich zu gestalten.

Über Christoph Hartung

Christoph Hartung ist seit dem 1. Oktober 2022 Präsident des Bosch-Geschäftsbereichs Cross-Domain Computing Solutions. Hartung ist seit Januar 2020 bei Bosch tätig. Vor seiner derzeitigen Position war er Vorsitzender der Geschäftsführung der ETAS GmbH und Executive Vice President der Connected Mobility Solutions Division. Er besitzt einen akademischen Abschluss in Wirtschaftsingenieurwesen und Managementwissenschaften sowie einen Master of Science in Computer- und Informationswissenschaften von der University of Massachusetts, Dartmouth. Seine berufliche Laufbahn begann er bei verschiedenen Automobilherstellern, darunter Volkswagen und Mercedes-Benz.

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