Herzlich willkommen zum 28. Internationalen Automobil-Elektronik Kongress mit dem diesjährigen Thema "SDV – From Hype to Realization – Bringing HW and SW Building Blocks Successfully onto the Road". Mehr als 600 Delegierte aus der ganzen Welt sind zusammengekommen, um die Zukunft der Automobilbranche zu gestalten. Ziel der Konferenz ist es, Partnerschaften zu fördern, Ökosysteme zu nutzen und konkrete Diskussionsergebnisse auf die Straße zu bringen. Im Mittelpunkt der Konferenz stehen Konnektivität und Zusammenarbeit als treibende Kräfte für den Fortschritt in der Automobilindustrie.
Ricky Hudi, Vorsitzender des Beirats, teilt zu Beginn seine Motivation, die Konferenz Jahr für Jahr zu unterstützen. Er betonte den Wunsch, Partnerschaften zu fördern, die Kraft der Ökosysteme zu nutzen und die Branche zusammenzubringen. Das von ihm und dem Beirat kuratierte Programm bietet den Teilnehmern die Möglichkeit, sich zu vernetzen, Wissen auszutauschen und zum Wachstum der Branche beizutragen. Diese Networking-Konferenz in Ludwigsburg bietet eine Plattform für die Automobilindustrie, um zusammenzukommen und die Zukunft zu gestalten. Mit dem Fokus auf Konnektivität, Zusammenarbeit und greifbaren Ergebnissen werden Partnerschaften und Ökosysteme als wesentliche Treiber für den Fortschritt der Branche hervorgehoben.
Hier gibt es das gesamte Programm des 28. Automobil-Elektronik Kongress.
Ricky Hudi warf zudem einen Blick zurück auf die letztjährige Konferenz, die durch ihre Eindrücke und erfolgreichen Networking-Möglichkeiten in Erinnerung blieb. Er betonte, dass die diesjährige Konferenz unter dem Motto "Vom Hype zur Realisierung" steht, wobei der Fokus auf der konkreten Umsetzung von Hardware- und Softwarelösungen liegt.
Dabei gilt eine besondere Aufmerksamkeit in diesem Jahr der Systemarchitektur, der sicheren Energieversorgung und der Rolle von Open Source. Hudi lobte die strategischen Einblicke von globalen OEMs und die wichtigen Diskussionen über die Halbleiterversorgungskette, die neue Rollen im STV-Ökosystem beleuchten. Ein weiteres Highlight der Konferenz ist die Einführung des neuen Blocks "IT-Technologien im Blick", der potenziell wichtige Technologien auf den Radar bringt.
Hudi dankte den langjährigen Moderatoren Volkmar Tanneberger und Christof Kellerwessel. Danach begrüßte er die neue Moderatorin, Maxi Savas, herzlich . Ein besonderer Dank ging an das Organisationsteam, die Sponsoren und alle Teilnehmer, sowohl vor Ort als auch virtuell. Ricky Hudi schloss seine Eröffnungsrede mit dem Wunsch, dass die nächsten zwei Tage voller inspirierender Einblicke und wertvoller Networking-Möglichkeiten sein werden. Der Kongress verspricht, wichtige Impulse für die Automobilindustrie zu setzen und einen bedeutenden Beitrag zur Vernetzung und Partnerschaft in der Branche zu leisten.
Save the date: 29. Automobil-Elektronik Kongress
Am 24. und 25. Juni 2025 findet zum 29. Mal der Internationale Automobil-Elektronik Kongress (AEK) in Ludwigsburg statt. Dieser Netzwerkkongress ist bereits seit vielen Jahren der Treffpunkt für die Top-Entscheider der Elektro-/Elektronik-Branche und bringt nun zusätzlich die Automotive-Verantwortlichen und die relevanten High-Level-Manager der Tech-Industrie zusammen, um gemeinsam das ganzheitliche Kundenerlebnis zu ermöglichen, das für die Fahrzeuge der Zukunft benötigt wird. Trotz dieser stark zunehmenden Internationalisierung wird der Automobil-Elektronik Kongress von den Teilnehmern immer noch als eine Art "automobiles Familientreffen" bezeichnet.
Sichern Sie sich Ihr(e) Konferenzticket(s) für den 29. Automobil-Elektronik Kongress (AEK) im Jahr 2025! Folgen Sie außerdem dem LinkedIn-Kanal des AEK und #AEK_live.
Christian Salzmann über die Bedeutung von Software Defined Vehicles und neue Kollaborationsmodelle in der Automobilindustrie
Christian Salzmann, BWM, erläuterte in seinem Vortrag "Software Centered Bordnet Development: Towards the Software-defined Vehicle" die Bedeutung des Themas "Software Defined Vehicles" (SDV) und betonte die steigenden Anforderungen und die Komplexität in der Automobilsoftware. Ein Hauptaugenmerk lag auf der Notwendigkeit neuer Kollaborationsmodelle, um diese Komplexität zu bewältigen. Salzmann hob hervor, dass „die Komplexität des Fahrzeugs und der Elektronikkoordination heute bereits enorm ist.“ Er sprach auch über die Rolle von Open Source und die Bedeutung gemeinsamer Lösungen in der Branche. BMW strebt danach, durch Standardisierung und Zusammenarbeit effizientere Entwicklungsprozesse zu schaffen. Salzmann schloss seinen Vortrag mit einem Aufruf zur aktiven Teilnahme an Diskussionen und Kooperationen, um die Herausforderungen der Branche gemeinsam zu meistern.
Christoph Hartung über die Herausforderungen und Chancen der Software Defined Vehicles
Christoph Hartung, Präsident des Bereichs Cross-Domain Computing Solutions bei der Robert Bosch GmbH, sprach über die Herausforderungen und Chancen der Transformation zu Software Defined Vehicles (SDVs). Er betonte, dass die Industrie derzeit mit enormer Komplexität und hohen Kosten konfrontiert sei und stellte die Frage in den Raum: „Ist der Kunde wirklich zufrieden mit dem, was wir in die Fahrzeuge einbauen?“ Hartung hob die Notwendigkeit hervor, Hardware und Software zu entkoppeln und betonte, dass neue Geschäftsmodelle entwickelt werden müssen, um diese Transformation erfolgreich zu gestalten. Er diskutierte die Bedeutung von Standardisierung und Kooperation, insbesondere durch Open-Source-Modelle, um Kosten zu senken und den Kundennutzen zu erhöhen. Er forderte die Teilnehmer auf, ihre Geschäftsmodelle zu überdenken und sich auf gemeinsame Innovationen zu konzentrieren. Abschließend betonte er die Bedeutung von Daten und gemeinsamen Plattformen, um die Entwicklung voranzutreiben und rief dazu auf, „von Kontrolle zu Kooperation“ zu wechseln. „Wir überschätzen die Veränderung, die wir in 2 Jahren erreichen werden und unterschätzen die Veränderung in 10 Jahren“, so Hartung.
Rückblick auf den 27. Automobil-Elektronik Kongress
Katrin Matthes über die Transformation durch Software bei Software-Defined Vehicles
Katrin Matthes, CTO und Vice President Innovation & Technology bei der Renault Group – Ampere Software Technology, sprach über die tiefgreifende Veränderung durch Software-Defined Vehicles (SDVs) in der Automobilindustrie. Sie betonte, dass die Fahrzeuge so gestaltet sein müssen, dass sie sowohl aktuelle als auch zukünftige Software-Updates über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg unterstützen. Matthes wies darauf hin, dass "die Softwaredefinition viel früher im Entwicklungszyklus erfolgen muss und die Hardware dimensionieren sollte, nicht umgekehrt." Sie erklärte, dass die Partnerschaft mit Google und Qualcomm entscheidend für die Entwicklung fortschrittlicher Infotainment-Systeme sei, die die Benutzererfahrung verbessern. Zudem ging sie auf die Notwendigkeit ein, Hochleistungsrechner in Fahrzeugen zu integrieren und gleichzeitig Leistung, Energieverbrauch und Sicherheitsanforderungen zu berücksichtigen. Matthes betonte die Bedeutung eines Kulturwandels hin zu agilen und funktionsübergreifenden Teams innerhalb des Unternehmens. Abschließend erklärte sie, dass Partnerschaften und eine offene Zusammenarbeit essenziell sind, um die Innovationskraft im Bereich der Software-Defined Vehicles voll auszuschöpfen.
Christian Hort über den Digital Loop: Der nächste Schritt in der Homologation
Christian Hort, Senior Vice President Automotive bei T-Systems International GmbH, präsentierte den Digital Loop als revolutionären Ansatz zur Homologation von Software-Defined Vehicles (SDVs). Hort betonte, dass der Digital Loop den Genehmigungsprozess für Software-Updates durch digitale Nachweise erheblich beschleunigen und damit die Zeit und Kosten für Typgenehmigungen reduzieren könne. Der Digital Loop wurde gemeinsam mit Partnern wie TÜV Süd, Microsoft Deutschland und Berylls entwickelt und soll den Wandel von SDVs von einem Hype zur praktischen Umsetzung fördern. Hort hob hervor, dass "Updates, die früher Wochen oder Monate dauerten, jetzt in wenigen Tagen ausgerollt werden können." T-Systems spielt eine zentrale Rolle bei der Integration der verschiedenen Komponenten und der Verwaltung der Software-Updates über das Mobilfunknetz. Die Implementierung dieses Ansatzes ermögliche eine kontinuierliche Software-Lifecycle-Management und setze neue Maßstäbe in der Automobilindustrie. Abschließend betonte Hort die Bedeutung von Zusammenarbeit und kontinuierlicher Verbesserung, um die Herausforderungen der Homologation in der digitalen Ära zu meistern. Auch das Kraftfahrbundesamt setzt laut Hort auf digitale Möglichkeiten.
Dominik Wee über die transformative Kraft von KI in der Automobilindustrie
Dominik Wee, Corporate Vice President für Manufacturing & Mobility bei Microsoft Corporation, sprach auf dem 28. Automobil-Elektronik Kongress in Ludwigsburg über die transformative Kraft von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Automobilindustrie. Er betonte, dass die aktuelle Ära des generativen KI einen fundamentalen Wandel darstellt und Innovationen schneller vorantreibt als je zuvor. Microsoft sieht sich als Plattformanbieter, der anderen Unternehmen ermöglicht, eigene KI-Erfahrungen zu entwickeln. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem "Copilot Stack", der es Unternehmen erlaubt, ihre eigenen KI-Funktionalitäten auf einer gemeinsamen Plattform aufzubauen. Wee hob hervor, dass "die menschliche Rolle sich verändern wird, aber nicht verschwinden wird," und betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine. Die Einführung von KI im Bereich der Produktentwicklung und -gestaltung könnte die Kreativität und Effizienz erheblich steigern. Abschließend forderte er Unternehmen auf, keine Perfektion abzuwarten, sondern iterative Ansätze zu verfolgen und mit den vorhandenen Technologien zu experimentieren, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Francis Chow über Open Source als nachhaltiges Kollaborationsmodell
Francis Chow, VP & GM für In-vehicle Operating System und Edge bei Red Hat, sprach vor der Mittagspause auf dem 28. Automobil-Elektronik Kongress über die Bedeutung von Open Source für die Automobilindustrie. Er betonte, dass Open Source bereits in vielen kritischen Branchen wie Telekommunikation und Gesundheitswesen erfolgreich eingesetzt wird und auch für die Automobilbranche von großem Nutzen sein kann. Chow erklärte, dass 95% der Unternehmen geschäftskritische IT-Workloads auf Open Source betreiben und dass "80% der IT-Führungskräfte planen, in Zukunft noch mehr Open Source zu nutzen". Der Wandel hin zu softwaredefinierten Fahrzeugen erfordere eine neue Denkweise bei der Softwareentwicklung, wobei Open Source eine Schlüsselrolle spielen könne. Er hob hervor, dass Open Source helfen kann, Entwicklungskosten zu senken und die Innovationsgeschwindigkeit zu erhöhen. Ein Beispiel hierfür ist die Möglichkeit, Sicherheitszertifizierungen für Open Source-Software zu erreichen, was Red Hat kürzlich für eine mathematische Bibliothek gelungen ist. Abschließend forderte Chow die Branche auf, gemeinsam in Open Source-Communities zu investieren, um langfristig erfolgreich zu sein.
James Peng über die Zukunft des autonomen Fahrens
Nach der Mittagspause ging es weiter mit James Peng, Mitbegründer und CEO von Pony.ai. Er stellte die Fortschritte und Visionen seines Unternehmens im Bereich des autonomen Fahrens vor. Pony.ai wurde 2016 gegründet und betreibt inzwischen autonome Fahrzeugflotten in sechs Städten weltweit, darunter in den USA und China. Die Fahrzeuge sind in der Lage, „vollständig fahrerlose Fahrten“ durchzuführen, was bereits in einigen Städten erfolgreich umgesetzt wird. Peng betonte die Bedeutung der Sicherheitsaspekte und erwähnte, dass ihre Fahrzeuge „über 3 Millionen Kilometer ohne sicherheitskritische Unfälle“ zurückgelegt haben. Die nächste Herausforderung sieht er in der Massenproduktion autonomer Fahrzeuge, die durch Kooperationen mit Unternehmen wie Toyota vorangetrieben wird. Zudem plant Pony.ai eine globale Expansion, beginnend mit Projekten in Südkorea, Singapur und Saudi-Arabien. In Europa soll Luxemburg als erster Standort dienen, um dort autonome Fahrdienste in das bestehende öffentliche Verkehrssystem zu integrieren. Beim Thema Kosten gab Peng zu bedenken: „Die Ausstattung für ein autonom fahrendes Auto kostet etwa 70.000 Euro. Nutzt man diese Technologie für Taxis lässt das Investment über fünf Jahre abschreiben, weil man den Fahrer einsparen kann.“
Dirk Linzmeier über die Herausforderungen und Chancen des Software-definierten Fahrzeugs
Dirk Linzmeier, CEO von TTTech Auto, sprach auf dem 28. Automobil-Elektronik Kongress über die Transformation hin zu Software-definierten Fahrzeugen (SDV). Er betonte, dass die Entwicklung solcher Fahrzeuge eine enorme Veränderung und eine „komplett andere Welt“ im Vergleich zu früheren Ansätzen darstellt, insbesondere im Bereich der Softwareentwicklung. Gleichzeitig muss man sich die Frage stellen: „Für welche Funktionalitäten wird der Fahrer in Zukunft bezahlen wollen?“ Zudem führt die Notwendigkeit, Best-in-Class-Funktionen zu integrieren, zu einer hohen Komplexität und erfordert neue Ansätze in der Zusammenarbeit und Integration. Linzmeier wies darauf hin, dass der Markt für SDVs enorme Wachstumschancen bietet, schätzungsweise 1,5 Billionen Dollar. Um diese Chancen zu nutzen, müsse die Branche schneller und robuster in der Integration werden und inkrementelle Software-Updates ermöglichen, ohne umfangreiche Neuzertifizierungen. Linzmeier unterstrich, dass die Architektur, Sicherheit und Sicherheit von Anfang an in die Systementwicklung integriert werden müssen, um erfolgreich zu sein.
Zusammenfassung der Podiumsdiskussion: Künstliche Intelligenz und Sicherheit in der Automobilindustrie
In der Podiumsdiskussion wurde betont, dass Künstliche Intelligenz (KI) in Autos bereits seit einigen Jahren eingesetzt wird, insbesondere in speziellen Anwendungsfällen wie ADAS (Advanced Driver Assistance Systems) zur Verbesserung der Sicherheit und des Situationsbewusstseins. Nakul Duggal von Qualcomm Technologies sagte: „KI und das Auto wurden tatsächlich bereits vor einigen Jahren eingesetzt. Dies ist kein neues Konzept.“ Christoph Grote von BMW hob hervor, dass generative KI nicht nur auf Infotainment beschränkt ist, sondern auch erheblichen Einfluss auf Sicherheitsanwendungen haben kann, indem sie kontextuelle Informationen besser versteht. Er erklärte: „Das Verständnis, dass dies implizieren könnte, dass ein Kind folgt, ist etwas, bei dem KI eindeutig einen Vorteil gegenüber dem Versuch bietet, Bilder zu erfassen und zu kennzeichnen, und zu sagen: Hey, ich habe 100 Bilder von Bällen, die hinter Autos auftauchen, aufgenommen und weißt du was?“
Mathias Pillin von Bosch betonte die Bedeutung der Integration von KI in die Produktentwicklung und -herstellung, was zu Leistungssteigerungen und Kosteneinsparungen führen kann: „Wir verwenden seit Jahren Transformer-Technologie. Dies ist ein Weg, der viel Spaß macht und wir können der Branche einen Mehrwert bieten.“ Lars Reger von NXP Semiconductors diskutierte die Notwendigkeit, dass Sicherheit und Sicherheitssysteme in autonomen Fahrzeugen Hand in Hand gehen müssen und dass diese Systeme von Anfang an integriert werden müssen. Er sagte: „Dieses Ding darf niemals versagen. Es ist eine Systemüberlegung. Und der andere Teil ist, dass dieses Ding niemals manipuliert werden darf, indem Sicherheit für verbundene Geräte gewährleistet wird.“
Nakul Duggal erklärte weiter, dass Qualcomm die Integration verschiedener Funktionen in einem einzigen SoC (System on a Chip) vorangetrieben hat, um Kosten zu senken und die Komplexität zu reduzieren. Christoph Porters hob die Bedeutung der Zusammenarbeit und die Entwicklung neuer Standards für sicherheitskritische KI-Systeme hervor. Matthias sprach über die Herausforderungen bei der Validierung von KI-Systemen und die Notwendigkeit formaler Methoden zur Skalierung autonomer Fahrzeugsysteme.
Lars Reger betonte, dass Vertrauen in die Zuverlässigkeit und Energieeffizienz der Systeme entscheidend ist, um die Akzeptanz von autonomen Fahrzeugen zu fördern. Die Diskussion drehte sich auch um die zukünftigen Entwicklungen von KI-Technologien, insbesondere die Optimierung großer Sprachmodelle und deren Einsatz in Fahrzeugen. Abschließend waren sich die Teilnehmer einig, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen OEMs (Original Equipment Manufacturers), Tier-1-Zulieferern und Technologieunternehmen erforderlich ist, um die Herausforderungen der Integration von KI in die Automobilindustrie zu bewältigen.
Technologies to Watch I: Julian Broadbent über die Zukunft der Mobilität als Dienstleistung
Julian Broadbent, CEO von Applied EV, sprach auf dem 28. Automobil-Elektronik Kongress über die Transformation der Mobilität hin zu softwaredefinierten Fahrzeugen und Mobilität als Dienstleistung. Er betonte die Notwendigkeit, autonome Fahrzeuge zu entwickeln, die sicherheitszertifiziert und für den großflächigen Einsatz geeignet sind. Allerdings gebe es eine „große Lücke zwischen dem autonomen Fahren und der Automobil-Industrie.“ Broadbent hob hervor, dass der Markt für autonome Logistikfahrzeuge aufgrund von Fahrerknappheit und CO2-Reduktionszielen vielversprechend ist. Er erläuterte, dass die Entwicklung einer zentralen Steuereinheit, die die Fahrzeugsteuerung softwareseitig übernimmt, entscheidend sei. Broadbent wies darauf hin, dass der Erfolg in der Integration dieser Technologie in bestehende Fahrzeugplattformen liegt und dass Partnerschaften mit OEMs hierfür unerlässlich sind. Er betonte auch die Bedeutung von Cloud-Plattformen für die Vernetzung autonomer Fahrzeugflotten. Abschließend betonte er, dass „die Zukunft der Mobilität von Einfachheit, Anpassungsfähigkeit und Sicherheit abhängt“ und dass Unternehmen heute Maßnahmen ergreifen müssen, um in dieser neuen Welt erfolgreich zu sein.
Technologies to Watch II:
Nach all den Software-zentrierten Vorträgen gab es kurz vor Ende des ersten Tages ein handfesteres Thema: Gunnar Armbrecht von Rosenberger Hochfrequenztechnik sprach auf dem 28. Automobil-Elektronik Kongress über die Zukunft von Glasfaseroptik in der Automobilindustrie. Er erläuterte, dass Rosenberger als Hersteller von Konnektivitätslösungen daran arbeitet, Alternativen zu Kupfer, wie Glasfaseroptik, für Hochgeschwindigkeitsdatenverbindungen in Fahrzeugen zu etablieren. Armbrecht betonte die Vorteile von Glasfasern, besonders in Bezug auf Bandbreite und Entfernung, und wies darauf hin, dass die IEEE 802.3cz bis zu 50 Gbps über 40 Meter unterstützt. „Die Befürchtung, dass das Ende des Kupfers nahe ist, ist zutreffend.“ Aber: Trotz der Vorteile von Glasfasern, bleiben Kupferkanäle aufgrund ihrer etablierten Robustheit und ihrer wirtschaftlichen Vorteile weiterhin relevant. Armbrecht erklärte, dass „Glasfaserlösungen für die Automobilindustrie mechanisch robust und widerstandsfähig gegen Vibrationen, Staub und Schmutz sind.“ Schließlich hob er hervor, dass die Herausforderungen bei der Standardisierung und Validierung von Glasfasern in Angriff genommen werden, um diese Technologie in zukünftigen Fahrzeugarchitekturen zu integrieren.
Judy Curran über die Bedeutung von Simulationen in der Automobilindustrie
Judy Curran, CTO Ansys, betonte, wie Simulationen den Entwicklungsprozess beschleunigen und nachhaltigere Ansätze ermöglichen können. Sie hob hervor, dass Simulationen dazu beitragen können, die Komplexität moderner Fahrzeuge zu bewältigen und Fehler zu reduzieren, was besonders wichtig für die Sicherheit der Kunden ist. „Die Simulation ist genauer als physische Prototypen.“ Allerdings betonte, dass „selbst wenn wir ein SDV haben, um neue Funktionen zu entwickeln, brauchen wir Meilen an Hardware, um diese Funktionen zu erhalten.“ Außerdem sprach sie über die Rolle von Simulationen bei der Entwicklung von Elektrofahrzeugen und der Optimierung von Batterie- und Kühlsystemen. Sie betonte die Notwendigkeit, Simulationen in allen Phasen des Entwicklungsprozesses zu nutzen, um schneller und effizienter zu arbeiten. Schließlich erwähnte sie, dass Simulationen auch dazu beitragen können, den Energieverbrauch zu senken und die Nachhaltigkeit zu erhöhen. Judy Karen schloss mit der Hoffnung, dass die Teilnehmer die Bedeutung von Simulationen erkennen und ihre Nutzung in der Produktentwicklung erhöhen werden.
Leandro Lara über die Hardwareplattform für eine softwaredefinierte Zukunft
Leandro Lara, Vizepräsident für Elektronik-Hardware-Engineering bei Stellantis N.V., erklärt, wie das Unternehmen die Transformation hin zu softwaredefinierten Fahrzeugen gestaltet. Stellantis hat 14 ikonische Marken und bietet Produkte von günstigen Modellen bis zu Luxusautos wie dem Maserati MC20 an. Das führt zu Herausforderungen. Die zentrale Hardwareplattform „STLA Brain“ ermöglicht kontinuierliche Upgrades und neue Funktionen durch Software. „Diese Plattform ist die Grundlage für alle unterschiedlichen Lösungen, die Sie darauf anwenden können.“ Lara betont die Bedeutung der Zusammenarbeit mit Partnern wie Amazon und Foxconn, um die Innovationsziele zu erreichen. Stellantis setzt auf Zentralisierung, um die Komplexität der Elektronik im Fahrzeug zu reduzieren und die Fähigkeit zur Skalierung zu erhöhen. Letztendlich zielt das Unternehmen darauf ab, durch vernetzte Autos kontinuierliche Einnahmen zu erzielen und den Kunden ständig neue Funktionen anzubieten.
Das wars für heute. Morgen geht es mit dem zweiten Tag weiter!