Guten Morgen liebe Leser. An dieser Stelle geht es weiter mit den Highlights von Tag 2 des 28. Automobil-Elektronik Kongress. Das Programm des zweiten Tages des Automobil-Elektronik Kongresses in Ludwigsburg beginnt um 08:40 Uhr mit der Begrüßung durch die Moderatorin Maxi Sarwas. Im Anschluss spricht Nakul Duggal von Qualcomm Technologies über die Bedeutung von GenAI und softwaredefinierten Fahrzeugen für die Zukunft des Fahrens. Danach betont Ray Cornyn von NXP Semiconductors die Notwendigkeit einer umfassenden Branchenzusammenarbeit für den Erfolg softwaredefinierter Fahrzeuge.
Bart Placklé von Imec diskutiert die Rolle von Chiplets in der Bewältigung aktueller Herausforderungen der Automobilindustrie. Peter Schiefer von Infineon Technologies widmet sich der Bedeutung von Leistungshalbleitern in softwaredefinierten Fahrzeugen. Nach einer Kaffeepause folgt Aart de Geus von Synopsys Inc., der über die Integration softwaredefinierter Fahrzeuge in eine Welt durchdringender Intelligenz spricht.
Frédéric Holzmann von LEONI Bordnetz-Systeme thematisiert die geopolitischen Herausforderungen im Bereich der Kabelbäume. Es folgt eine Podiumsdiskussion zum Thema sichere Energieversorgung, moderiert von Alfred Vollmer, an der auch Manfred Meyer von ZF Friedrichshafen, Michael Anfang von STMicroelectronics, Kai Barbehön von BMW und Jens Kötz von Audi teilnehmen.
Nach der Mittagspause spricht Alexander Kocher von Quintauris GmbH über Innovationen durch RISC-V, und Zohar Fox von AURORA LABS erläutert, wie KI zur Verbesserung der Software-Zuverlässigkeit beitragen kann. Angela Wang von Neusoft Corporation diskutiert den Aufbau neuer Ökosysteme mit dem chinesischen Markt. Joachim Mathes von Valeo behandelt die Nachhaltigkeit softwaredefinierter Fahrzeuge, und Hans-Hendrik Puvogel von Parkopedia spricht über die Monetarisierung dieser Fahrzeuge durch In-Car-Commerce.
Den Abschluss des Kongresses bildet eine Rede des Vorsitzenden Ricky Hudi, bevor der Kongress endet.
Hier gibt es das gesamte Programm des 28. Automobil-Elektronik Kongress.
Nakul Duggal über die Zukunft der Software-Defined Vehicles und die Rolle von generativer KI
Nakul Duggal, Group General Manager von Qualcomm Technologies, Inc., sprach über die Bedeutung von Software-Defined Vehicles (SDV) und die Rolle von generativer KI. Qualcomm hat in den letzten zehn Jahren massiv in die Automobilindustrie investiert und innovative Technologien entwickelt. Duggal hob hervor, wie wichtig es ist, „AI at the edge“ zu implementieren, um leistungsstarke, effiziente und sichere Erlebnisse für Fahrer und Passagiere zu schaffen. Er betonte die Komplexität der Implementierung von softwaredefinierten Fahrzeugen aufgrund fehlender Standards. Zudem stellte Duggal das „AI Hub“ vor, das eine flexible Nutzung und Integration von KI-Modellen ermöglicht. Qualcomm arbeitet eng mit Partnern weltweit zusammen, um die Entwicklung voranzutreiben und neue, kollaborative Mobilitätslösungen zu schaffen. Abschließend wies Duggal auf die zukünftigen Möglichkeiten hin, die durch die Integration von KI und SDV entstehen.
Ray Cornyn über die Zukunft softwaredefinierter Fahrzeuge und die notwendige Zusammenarbeit
Ray Cornyn, Senior Vice President und General Manager für Automotive Processing bei NXP Semiconductor, erläuterte die Zukunft der softwaredefinierten Fahrzeuge (SDVs) und betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit in der Branche. Er erklärte, dass SDVs Funktionen bieten, die modular, programmierbar und aufrüstbar sind, was enorme Chancen für Wertschöpfung und Effizienz schafft. Er betonte, dass die Elektronikarchitekturen der modernen Fahrzeuge stark vereinfacht werden müssen, um die erwarteten digitalen Differenzierungen zu bieten. Denn „das Auto ist ein wahres Datenmonster“, so Cornyn. Ein beschleunigter Ansatz für Design und Entwicklung ist notwendig, um Softwarefunktionen zu schaffen, die skalierbar und über verschiedene Fahrzeugsegmente hinweg konsolidierbar sind.
„Der Erfolg von SDVs hängt von einer umfassenden Zusammenarbeit der Branche ab,“ sagte Cornyn. Er hob hervor, dass eine gemeinsame Hardware- und Softwareplattform erforderlich ist, die offen und interoperabel ist, um neue Geschäftsmodelle schnell auf den Markt zu bringen. Die Branche muss Fachwissen sowohl in Software als auch in Hardware schnell entwickeln, um diese neuen, softwaredefinierten Systeme nahtlos in das bestehende Automobil-Ökosystem zu integrieren.
Bart Placklé: Chiplets zur Rettung der Automobilindustrie
Bart Placklé, Vizepräsident für Automobiltechnologien bei Imec, spricht über die tiefgreifenden Veränderungen in der Automobilindustrie, insbesondere durch softwaredefinierte Fahrzeuge, eine zonale Architektur und die Elektrifizierung. Diese Entwicklungen führen zu einem exponentiellen Anstieg der Rechenanforderungen, die nicht mehr allein durch traditionelle Fortschritte in der Halbleitertechnologie erfüllt werden können. Placklé schlägt vor, statt monolithischer Systeme vermehrt auf "Chiplets" zu setzen, die wie anpassbare Lego-Steine zusammengesetzt werden können und so die Kosten erheblich senken. Er erklärt: "Diese Verschiebung wird die Erstellung halbkundenspezifischer Lösungen ermöglichen, die auf die Leistungsanforderungen der OEMs abgestimmt sind." Diese Herangehensweise, die bereits in Hochleistungsrechenmärkten erfolgreich ist, bietet Skalierbarkeit, Kosteneffizienz und Leistungssteigerungen. Abschließend betont Placklé, dass die Automobilindustrie noch einige Schritte unternehmen muss, um das volle Potenzial dieser Technologie zu nutzen und so Innovation und Effizienz voranzutreiben.
Save the date: 29. Automobil-Elektronik Kongress
Am 24. und 25. Juni 2025 findet zum 29. Mal der Internationale Automobil-Elektronik Kongress (AEK) in Ludwigsburg statt. Dieser Netzwerkkongress ist bereits seit vielen Jahren der Treffpunkt für die Top-Entscheider der Elektro-/Elektronik-Branche und bringt nun zusätzlich die Automotive-Verantwortlichen und die relevanten High-Level-Manager der Tech-Industrie zusammen, um gemeinsam das ganzheitliche Kundenerlebnis zu ermöglichen, das für die Fahrzeuge der Zukunft benötigt wird. Trotz dieser stark zunehmenden Internationalisierung wird der Automobil-Elektronik Kongress von den Teilnehmern immer noch als eine Art "automobiles Familientreffen" bezeichnet.
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Peter Schiefer über die Rolle von Leistungshalbleitern in Software-definierten Fahrzeugen
Peter Schiefer, Präsident und CEO der Automotive Division bei Infineon Technologies, betonte die Bedeutung von Leistungshalbleitern für zuverlässige Elektronik in softwaredefinierten Fahrzeugen (SDVs). Er erklärte, dass SDVs eine architektonische Transformation benötigen und sowohl Technologien der Automobilindustrie als auch das Vertrauen der Verbraucher in diese Technologien erfordern. Schiefer unterstrich die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes, einschließlich fehlerfreier Halbleiterqualität, funktionaler Sicherheit und Cybersicherheit. Ein zentrales Zitat seines Vortrags lautet: „Die Verbraucher wollen Vertrauen, dass alle neuen Funktionen und Features wirklich sicher funktionieren.“ Er hob die Rolle von intelligenten Aktuatoren und zuverlässiger Stromverteilung hervor und erklärte, dass herkömmliche Relais und Sicherungen durch chipbasierte Lösungen ersetzt werden sollen. Leistungshalbleiter ermöglichen die optimale Stromverteilung und Upgrades über Software-Updates. Schiefer betonte, dass Systeme so konzipiert sein müssen, dass Ausfallzeiten nicht akzeptabel sind, und erläuterte, wie Halbleiterlösungen zur schnellen Diagnose, Isolation von Fehlern und Aktivierung von Backup-Versorgungen beitragen können.
Aart de Geus über Software-Defined Fahrzeuge in der Ära der Allgegenwärtigen Intelligenz
Aart de Geus, der Vorstandsvorsitzende und Gründer von Synopsys, betont, dass die Verschmelzung der „Kraft des Siliziums und die Kraft der Software“ den Wandel in der Automobilindustrie antreibt. Er erläutert, wie Fortschritte in der Elektronik und künstlichen Intelligenz eine neue Ära der Komplexität und Möglichkeiten eröffnen. „Die Menge an Berechnung, die wir im Auto haben und zur Berechnung zur Gestaltung des Autos nimmt extrem zu.“ Die Automobilindustrie steht vor der Herausforderung, mehr Transistoren zu integrieren, um die steigenden Anforderungen zu erfüllen. Digitale Zwillinge und Multi-Die-Designs sind essenziell, um die Systemkomplexität zu bewältigen und frühzeitige Simulationen zu ermöglichen. AI-gestützte Optimierung und automatisierte Entwurfsprozesse spielen eine zentrale Rolle bei der Bewältigung dieser Herausforderungen. Letztlich ruft de Geus zu einer tiefen systemischen Zusammenarbeit zwischen der Automobil- und Halbleiterindustrie auf.
Frédéric Holzmann über die Bewältigung der geopolitischen Herausforderungen im Bereich Kabelbäume
Der Vortrag von Frédéric Holzmann, Head of Customer EE Architectures & Product Innovation bei Leoni Bordnetz-Systeme GmbH, behandelte die Herausforderungen der Lieferkette von Kabelbäumen, die seit einem Jahrzehnt besteht. COVID-19, Kriege und der Chipmangel haben die Grenzen dieser Lieferkette aufgezeigt, wobei Verlagerungen aufgrund von Komplexität und begrenzten menschlichen Ressourcen problematisch sind. Holzmann betonte die Notwendigkeit einer massiven Veränderung hin zu Massifizierung und hoher Automatisierung, wobei Leoni auf Cobots setzt, allerdings „stehe man da noch am Anfang.“ Er stellte die zonale Architektur als Haupttreiber dieser Veränderung vor, die eine vereinfachte Verkabelung und Montage ermöglichen soll. Die ersten zonalen Architekturen wurden entworfen und sollen 2026 in die Produktion gehen. Jedoch bleiben große Zonen und Hauptkabelbäume herausfordernd, was die Automatisierungspotenziale einschränkt. Er schloss mit der Erkenntnis: „Die 2. Herausforderung kommt jetzt: die Elektronik muss diese Transformation aktiv unterstützen trotz der aktuellen Probleme in Größe, Kosten und Komplexitätsmanagement.“
Dr. Lederers Management Tipps
Management-Profi Dr. Dieter Lederer gibt in seiner Kolumne "Frisch vom Lederer" Einblicke in die Management-Welt deutscher und internationaler Unternehmen. Und Einblick hat der Unternehmensberater sicherlich: Coaching und Beratung von Führungskräften und Managern gehört zum Alltagsgeschäft.
Bisher gab es seine Kolumne nur in der AUTOMOBIL-ELEKTRONIK, allerdings werden sie künftig auch hier auf all-electronics zu finden sein:
- Lügen haben kurze Beine
- Was den Erfolg von Tesla ausmacht
- Soforthilfe im Transformations-Chaos
- Projekte an der Wand? Kein Wunder!
- Empathie im Business – wirklich?
- Neues Jahr, neues Agilitäts-Glück?
- Mit dem Kollegen Roboter per du?
- Vertrauen wirkt!
- Der Nokia-Moment
- Keine Emotionen, keine Bewegung
- Strukturwandel? So nicht!
- Gewohnheiten ändern – geht nicht!?
- Vorbild Taskforce?
- Mehr miteinander reden?
- Wohin mit der Autoindustrie?
- BANI ist das neue VUCA
- KPIs forever?
- Und täglich grüßt der Change
- Tradition oder Innovation?
Podiumsdiskussion über die Frage: Wie gelingt eine sichere Energieversorgung?
In der Podiumsdiskussion wurde die zunehmende Bedeutung einer sicheren Energieversorgung in modernen Fahrzeugen betont. Experten erklärten, dass die Halbleiterindustrie eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung intelligenter Stromnetze spielt und dass neue Technologien eine wichtige Rolle übernehmen werden. Die Energiedistribution muss sicher und redundant sein, um alle Systeme im Fahrzeug zuverlässig zu versorgen.
Es wurde hervorgehoben, dass funktionale Sicherheit in jeder Komponente berücksichtigt werden muss und dass die Anforderungen klar definiert sein sollten. Eine Arbeitsgruppe zur Festlegung von Mindestanforderungen auf Fahrzeugebene wurde als notwendig erachtet.
Ein zentrales Thema war die Bedeutung der Integrität von Komponenten, um eine sichere Energieversorgung zu gewährleisten. Es wurde betont, dass innovative Funktionen die Systemkapazitäten nicht überfordern sollten und dass ein Gleichgewicht zwischen Anforderungen und technischen Lösungen notwendig ist, um exklusive Kundenerfahrungen zu bieten.
Die Experten waren sich einig, dass verstärkte Zusammenarbeit und Standardisierung notwendig sind, um die Herausforderungen der sicheren Energieversorgung zu bewältigen. Zusammengefasst wurde betont, dass ohne eine zuverlässige Energieversorgung moderne Fahrzeuge ihre Funktionalität verlieren würden. Es wurde festgestellt, dass weiterhin in Forschung und Entwicklung investiert werden muss, um innovative Lösungen zu finden und die Lieferkette zu sichern.
Technologies to Watch III: Alexander Kocher zur Rolle von RISC-V in der Automobilindustrie
Alexander Kocher, CEO von Quintauris GmbH, präsentierte die Vorteile der RISC-V Technologie und die Ziele seines aus dem (Un)ruhestand gegründeten Unternehmens. Quintauris, gegründet von führenden Halbleiterunternehmen, will die Verbreitung von RISC-V beschleunigen, insbesondere im Automobilsektor. Kocher betonte, dass RISC-V eine offene Standard-Instruktionssatzarchitektur ist, die lizenzfrei und anpassbar ist. Die Technologie bietet „eine vertrauenswürdige, auf RISC-V basierte Alternative für die Automobilindustrie.“ Quintauris plant, Referenzarchitekturen zu spezifizieren und professionelle Dienstleistungen anzubieten. Zudem will das Unternehmen langfristige Unterstützung und Sicherheitsaspekte sicherstellen. Abschließend gab Kocher einen Überblick über die bisherigen und zukünftigen Aktivitäten von Quintauris.
Technologies to Watch IV: Zohar Fox – Wie KI ein vertrauenswürdiger Berater für Softwarezuverlässigkeit und -qualität wird
Zohar Fox, Mitbegründer und CEO von Aurora Labs, diskutiert die Notwendigkeit eines neuen Ansatzes zur Verwaltung von OTA-Updates (Over-the-Air) für eingebettete Software in Fahrzeugen und ECUs (Electronic Control Units). Mit den Veränderungen in der Zertifizierung (R156) und der Einführung des Software Defined Vehicle (SDV) gewinnen OTA-Updates zunehmend an Bedeutung. Diese Updates sollten von einer nachträglichen Technologie zu einem wertvollen Bestandteil des gesamten Software-Lebenszyklus werden, was Kosten senkt, neue Geschäftsmodelle ermöglicht, Effizienz steigert und die Benutzererfahrung verbessert. Fox hebt hervor, dass verschiedene OTA-Update-Technologien untersucht werden müssen, einschließlich ihrer Vor- und Nachteile, und erklärt den Begriff "Additive OTA Update". Abschließend betont er, dass acht Abteilungen von Fahrzeugherstellern von dieser Technologie profitieren können. Ein wichtiges Zitat aus seinem Vortrag lautet: „Eine neue Herangehensweise ist erforderlich, die OTA-Updates von einer nachträglichen Technologie zu einem wertvollen Bestandteil des gesamten Software-Lebenszyklus macht.“
Zohar Fox hat in seinem Vortrag über "Loci" gesprochen, ein System, das zur Analyse von Software und Binärdateien eingesetzt wird. Loci nutzt Natural Language Processing (NLP) und maschinelles Lernen, um Beziehungen und Abhängigkeiten zwischen Symbolen in Binärdateien zu verstehen. Loci kann den Quellcode und Binärdateien analysieren, um redundanten Code zu identifizieren und zu entfernen, was zu einer besseren Nutzung des Speicherplatzes führt. Fox erwähnte ein Beispiel, bei dem Loci in einem Pull-Request eine Reduktion des Flash-Speicherverbrauchs um 3,5% vorschlug.
Darüber hinaus kann Loci eine Teststrategie empfehlen, indem er die Abhängigkeiten und Auswirkungen zwischen Symbolen versteht. Statt Tausende von Tests durchzuführen, kann Loci gezielt neun einzigartige Testszenarien vorschlagen, um die wichtigsten Fehler zu finden. Loci ist auch in der Lage, Anomalien in Echtzeit zu erkennen und vorherzusagen, wodurch Probleme frühzeitig identifiziert und behoben werden können. Ein weiterer wichtiger Aspekt von Loci ist die Möglichkeit, intelligente Gespräche mit Maschinen zu führen und dadurch effizienter zu arbeiten. Dies wurde durch die Verbindung von großen Sprachmodellen (wie GPT) mit speziellen Code-Sprachmodellen erreicht. Loci ist optimiert für eingebettete Systeme und kann mit geringen Ressourcen (z.B. 67 Kilobyte Speicher und 0,3% GPU-Durchsatz) arbeiten, dabei aber eine Fehlererkennungsgenauigkeit von 97% bieten.
Angela Wang über den Aufbau eines neuen Ökosystems mit dem chinesischen Markt im Zeitalter des softwaredefinierten Fahrzeugs
Angela Wang spricht über die Herausforderungen und Möglichkeiten, die sich im Zeitalter der softwaredefinierten Fahrzeuge (SDV) ergeben. Der chinesische Markt wird als Pionier in diesem Bereich hervorgehoben, da er wertvolle Erfahrungen durch dynamische Innovationspraktiken gesammelt hat. Wang betont die Notwendigkeit einer globalen Zusammenarbeit, um ein neues Ökosystem zu schaffen, das diesen Herausforderungen gewachsen ist. Chinesische technische Partner können globale OEMs unterstützen, indem sie eine schnellere Markteinführung ermöglichen und kosteneffizienter arbeiten. „Kollaboration wird Werte schaffen“, so Wang. Abschließend hebt sie die Flexibilität und Agilität hervor, die notwendig sind, um im wettbewerbsintensiven Markt erfolgreich zu sein.
Joachim Mathes über die Nachhaltigkeit und Software-Defined Vehicles
Joachim Mathes, CTO Valeo, betont, dass die Software-Defined Vehicles (SDVs) sowohl Hardware- als auch Softwarekomponenten benötigen und eine übergreifende Systemsteuerung erfordern, jedoch unterschiedlichen Geschäftsmodellen folgen. Er unterstreicht, dass die Lebenszyklen von Software im Vergleich zur Hardware verkürzt sind und es eine Herausforderung darstellt, Fahrzeuge sicher und attraktiv für 10 bis 20 Jahre zu halten. „Wir müssen Produkte robust, reparierbar, wiederaufbereitbar und recycelbar (4R) gestalten“, fordert Mathes. Die Standardisierung von Schnittstellen, die Reduzierung der Varianten und die Wiederverwendung über OEMs hinweg sind entscheidend, um Kosten zu senken und Fahrzeuge erschwinglich zu halten. Mathes argumentiert, dass das Konzept der Kreislaufwirtschaft wirtschaftlich tragfähig sein kann, wenn die richtigen Maßnahmen umgesetzt werden. Zudem verweist er auf die Notwendigkeit, sowohl Software- als auch Hardwaredesigns zu überdenken, um langlebige und nachhaltige Fahrzeuge zu entwickeln. Abschließend fordert der Sprecher zur kollektiven Zusammenarbeit auf, um diese Herausforderungen zu meistern.
Hans-Hendrik Puvogel: Monetarisierung des Software-definierten Fahrzeugs durch In-Car-Commerce
Hans-Hendrik Puvogel, Parkopedia, erläuterte im letzten Vortrag für diesen Kongress, dass In-Car-Payment-Fähigkeiten entscheidend für die Monetarisierung des Software-definierten Fahrzeugs (SDV) sind. Er betonte, dass der Verkauf von Funktionen und Dienstleistungen auf Abruf (FOD/SOD) und die Lebensdauerverlängerung des Fahrzeugs über den Erstbesitz hinaus echte In-Car-Commerce-Endnutzerbeziehungen erfordern. Ein zentrales Problem sei die geringe Kaufhäufigkeit von Fahrzeugfunktionen, weshalb Fahrer an In-Car-Payments gewöhnt werden müssten. Puvogel betonte, dass der Einbau von Zahlungsplattformen in Fahrzeuge eine Herausforderung darstellt, da „Verkäufer in Autohäusern Schwierigkeiten haben, den Kunden die Registrierung ihrer Kreditkarten zu erklären.“ Außerdem müsse die Benutzerfreundlichkeit im Fahrzeug gewährleistet sein, um reibungslose Transaktionen zu ermöglichen. Er hob die Bedeutung von Nutzungsdaten und Echtzeitsensoren hervor, um Fahrer durch „Nudging“ zum Kauf zu animieren. Abschließend erklärte Puvogel, dass App-Stores für fahrzeugzentrierte Dienstleistungen ungeeignet seien, und unterstrich die Notwendigkeit kontinuierlichen Engagements und Managements zur erfolgreichen Implementierung von In-Car-Commerce.
Das war es aus Ludwigsburg. Nächstes Jahr gibt es den 29. Automobil-Elektronik Kongress. Streichen Sie sich den 24. + 25. Juni 2025 im Kalender schonmal rot an! Bis dahin.
Der Autor: Dr. Martin Large
Aus dem Schoß einer Lehrerfamilie entsprungen (Vater, Großvater, Bruder und Onkel), war es Martin Large schon immer ein Anliegen, Wissen an andere aufzubereiten und zu vermitteln. Ob in der Schule oder im (Biologie)-Studium, er versuchte immer, seine Mitmenschen mitzunehmen und ihr Leben angenehmer zu gestalten. Diese Leidenschaft kann er nun als Redakteur ausleben. Zudem kümmert er sich um die Themen SEO und alles was dazu gehört bei all-electronics.de.