Jeder im Bereich kannte das Mantra des Entwicklungsleiters: „What gets measured gets done“. Daran glaubte er fest und bestand folglich darauf, dass Monat für Monat die „KPI-Tapete“ gewissenhaft aktualisiert wurde, die ein Monitor in seinem Büro zeigte. Aufwände, Fortschritt, Meilensteine, Reviewbefunde, Fehler, etc. waren zu sehen und vermittelten das Gefühl von Transparenz und Kontrolle – an der Oberfläche. Vertrauen war schön und gut, doch es ging nichts übers konsequente Messen. Seine Teams kannten die Vorliebe genau und wussten, was zu tun war, um gut dazustehen. Einige Reviewbefunde mehr oder weniger? Kein Problem. Fehlerkategorien kreativ anwenden? Natürlich. Meilensteine auf jeden Fall einhalten? Klappte auch, wenn man „erledigt“ geschickt definierte. Zudem sahen sie wenig Sinn darin, alles zu messen. Damit entstand ein Zerrbild der Realität: Was gemessen wurde, wurde übermäßig poliert, alles andere lag im Schatten. Sich zu beschränken hätte den Teams geholfen, doch das Gegenteil war der Fall. Zu Jahresbeginn wurde das Messsystem auf den Prüfstand gestellt und es kamen neue Größen hinzu. Dabei waren die Hauptthemen, die immer wieder Schwierigkeiten machten, trotz des aufwendigen Messens nicht gelöst: Das Missverhältnis zwischen Projektannahme und verfügbarer Kapazität, das teure Hin und Her aufgrund unklarer Anforderungen zu Projektbeginn, die bescheidene Selbstorganisation der Teams, der zu geringe Fokus auf Ergebnisse.
Dr. Lederers Management Tipps
Management-Profi Dr. Dieter Lederer gibt in seiner Kolumne "Frisch vom Lederer" Einblicke in die Management-Welt deutscher und internationaler Unternehmen. Und Einblick hat der Unternehmensberater sicherlich: Coaching und Beratung von Führungskräften und Managern gehört zum Alltagsgeschäft.
Bisher gab es seine Kolumne nur in der AUTOMOBIL-ELEKTRONIK, allerdings werden sie künftig auch hier auf all-electronics zu finden sein:
- Lügen haben kurze Beine
- Was den Erfolg von Tesla ausmacht
- Soforthilfe im Transformations-Chaos
- Projekte an der Wand? Kein Wunder!
- Empathie im Business – wirklich?
- Neues Jahr, neues Agilitäts-Glück?
- Mit dem Kollegen Roboter per du?
- Vertrauen wirkt!
- Der Nokia-Moment
- Keine Emotionen, keine Bewegung
- Strukturwandel? So nicht!
- Gewohnheiten ändern – geht nicht!?
- Vorbild Taskforce?
- Mehr miteinander reden?
- Wohin mit der Autoindustrie?
- BANI ist das neue VUCA
- KPIs forever?
- Und täglich grüßt der Change
- Tradition oder Innovation?
Weniger ist mehr
Offensichtlich war das Messsystem des Entwicklungsleiters nicht so wirksam, wie er dachte. Doch wie sollte es modifiziert werden, was würde helfen?
- Ansetzen, wo es schmerzt: Es ist nützlich, sich die Punkte auszusuchen, wo es gerade am meisten klemmt, statt in die Breite zu gehen. Dabei gilt meist: weniger ist mehr. Das erhöht die Wirksamkeit und reduziert gleichzeitig den Aufwand.
- Nach dem Messen handeln: Eine Messgröße zu erheben, lohnt nur dann, wenn klar ist, wie der Erwartungswert dafür aussieht, was bei Abweichungen zu tun ist, und dass das auch getan und nachverfolgt wird.
- Die Kontrollillusion aufgeben: Selbst das bestausgeklügelte KPI-System wird es nicht alleine richten. Die Abhängigkeiten in Organisationen sind zu komplex und multikausal, als dass sie optimal kontrolliert werden könnten. Damit zu rechnen, dass Unvorhersehbares geschieht, und flexibel darauf zu reagieren, hilft.
Das Jahr ist noch jung. Nutzen Sie es, um Ihre KPIs zu hinterfragen und auf Wirksamkeit zu trimmen. Alles Gute dafür!
Save the date: 29. Automobil-Elektronik Kongress
Am 24. und 25. Juni 2025 findet zum 29. Mal der Internationale Automobil-Elektronik Kongress (AEK) in Ludwigsburg statt. Dieser Netzwerkkongress ist bereits seit vielen Jahren der Treffpunkt für die Top-Entscheider der Elektro-/Elektronik-Branche und bringt nun zusätzlich die Automotive-Verantwortlichen und die relevanten High-Level-Manager der Tech-Industrie zusammen, um gemeinsam das ganzheitliche Kundenerlebnis zu ermöglichen, das für die Fahrzeuge der Zukunft benötigt wird. Trotz dieser stark zunehmenden Internationalisierung wird der Automobil-Elektronik Kongress von den Teilnehmern immer noch als eine Art "automobiles Familientreffen" bezeichnet.
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