Mit Software-Defined Audio lassen sich Klangerlebnisse flexibel im Fahrzeug gestalten.

Mit Software-Defined Audio lassen sich Klangerlebnisse flexibel im Fahrzeug gestalten. Was das im Detail bedeutet. (Bild: QNX)

Die Automobilindustrie durchläuft eine digitale Transformation, die durch den Bedarf an ausgefeilten, softwarezentrierten Fahrzeugsystemen vorangetrieben wird. Fahrzeuge der nächsten Generation sind auf fortschrittliche zentrale Computerplattformen angewiesen. Sie bieten neue Möglichkeiten, die Softwareentwicklung zu beschleunigen, die effiziente Nutzung von Fahrzeughardware zu verbessern und Innovationen zu liefern.

Ein Bereich, in dem dies besonders wirkungsvoll ist, ist die Entwicklung von Software-Defined Audio (SDA)-Systemen. Sie nutzen Software, um Audiofunktionen zu steuern und zu optimieren. Damit ersetzen sie traditionelle, kostspielige Hardware wie DSP-fähige Audioverstärker und erinnern an die Revolution der IT-Infrastruktur durch Software-Defined Networking (SDN). Durch leistungsfähige zentrale Computing-Plattformen können Automobilentwickler ihre Arbeitsabläufe beschleunigen und die Zusammenarbeit verbessern. Zudem werden sie in die Lage versetzt, Audioerlebnisse zu liefern, die das Hören im Fahrzeug für Fahrer und Passagiere neu definieren.

Was ist Software-Defined Audio?

Software-Defined Audio bezieht sich auf die Entkopplung der Audioverarbeitung und -steuerung von der Verstärkerhardware. Dadurch lassen sich Audiofunktionen über Software entwerfen, entwickeln, verwalten und aktualisieren sowie auf neuen System-on-Chip (SOC)-Architekturen ausführen. Traditionell sind Audiosysteme im Automobilbau stark auf spezifische Hardwarekomponenten angewiesen, die auf unterschiedliche Audiofunktionen zugeschnitten sind. Dieser hardwarezentrierte Ansatz führte in der Vergangenheit oft zu höheren Kosten, verlängerten Entwicklungszyklen und eingeschränkter Flexibilität bei der Aufrüstung von Audiofunktionen nach dem Kauf.

Mit SDA sind die Audioverarbeitungsfunktionen in eine zentrale Plattform eingebettet, die kontinuierlich aktualisiert und verbessert werden kann. Dieses Verschieben von audiospezifischer zu zentraler Fahrzeughardware und -software vereinfacht die Audioarchitektur erheblich und sorgt zugleich für mehr Flexibilität und Skalierbarkeit.

Alles zur Automotive Computing Conference

Die Automotive Computing Conference konzentriert sich auf die Herausforderungen der Sicherheit, der funktionalen Sicherheit, der Cloud-Konnektivität und der zunehmenden Komplexität des Fahrzeugdesigns. Das Ziel ist es, traditionelle Ansätze zu revolutionieren und an die Bedürfnisse der Automobilindustrie anzupassen. Hochkarätige Referenten werden am 13. und 14. November 2025 in München in die Welt des Automotive High Performance Computing eintauchen und ein breites Spektrum an Aspekten abdecken.

Weitere Infos zur Automotive Computing Conference gibt es hier oder auf dem LinkedIn-Kanal.

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Zudem gibt es 2025 auch die 2. ACC in Amerika am 25. und 26. März 2024 in Detroit.

Die Vorteile von Software-Defined Audio: Kostensenkung, Erhöhung der Flexibilität und Beschleunigung der Markteinführungszeit

Einer der wichtigsten Vorteile von SDA ist das Potenzial zur Kostensenkung. Durch die Zentralisierung der Audioverarbeitung können Automobilhersteller ihre Abhängigkeit von DSP-fähigen Audioverstärkern verringern. Diese Vereinfachung verkleinert die Stückliste, reduziert die Masse und Volumen sowie die Herstellungskosten.

SDA verschafft Automobilherstellern außerdem die Flexibilität, mehrere Audiosystemkonfigurationen und sogar unterschiedliche Audiomarken für verschiedene Fahrzeugausstattungsvarianten anzubieten. Die gleiche Verarbeitungs- und Softwarestruktur ist Teil der Whole-Vehicle-Computing-Plattform. Dadurch ähneln sich die Audiosysteme – was früher nicht der Fall war. Ein komplexeres System für ein Fahrzeug mit umfassender Ausstattung hinzuzufügen oder sogar die Audiomarke zu wechseln, wird einfacher. Der Grund: Funktionen lassen sich zu demselben grundlegenden Softwarekern hinzufügen. Lediglich Verstärker mit mehr Kanälen oder zusätzliche Lautsprecher erfordern eine andere Hardware. Eine komplette Neugestaltung der Audioarchitektur im Fahrzeug ist nicht nötig.

Die optimierte Audioarchitektur verkürzt auch die Markteinführungszeit. Herkömmliche Audiosysteme bedürfen umfangreiche Tests und die Integration verschiedener Hardwarekomponenten – vielfach ein zeitaufwendiger und komplexer Prozess. SDA ermöglicht jedoch Rapid Prototyping und iterative Entwicklung entweder auf SOC-Entwicklungsbänken oder in der Cloud. Das verkürzt den Entwicklungszyklus. Software-Updates können schnell bereitgestellt werden, sodass Automobilhersteller rasch auf Marktanforderungen und technologische Fortschritte reagieren können.

Welchen Nutzen bietet Audio on Demand?

Eine der interessantesten Aussichten von SDA ist seine Fähigkeit, High-End-Audioerlebnisse auf Abruf anzubieten. Ein Auto könnte beispielsweise mit einem Standard-Stereo-Audiosystem ausgestattet sein. Über ein Over-the-Air-Software-Update (OTA) ließe es sich in diesem Fall jederzeit auf ein hochwertiges 3D-Klangerlebnis aufrüsten – ganz nach Wunsch des Nutzers. Das Modell verbessert das Kundenerlebnis und eröffnet den Automobilherstellern neue Einnahmequellen.

Over-the-Air-Updates ermöglichen Automobilherstellern, verschiedene Audio-Upgrades bereitzustellen – von erweiterten Equalizer-Einstellungen bis hin zu Surround-Sound-Features. Verbraucher können ihr Audioerlebnis individuell gestalten, ohne Änderungen am Fahrzeug vornehmen zu müssen. Dadurch wird das Audiosystem von einer festen Komponente zu einem flexiblen, anpassbaren Service. Gleichzeitig eröffnet sich für Hersteller die Möglichkeit, Premium-Audiofunktionen im Abo anzubieten, etwa für Roadtrips oder besondere Anlässe. Ein solches Pay-as-you-go-Modell spiegelt den wachsenden Trend unter Verbrauchern zu personalisierten On-Demand-Diensten wider.

Darüber hinaus ermöglicht SDA auch die Integration mit anderen digitalen Ökosystemen wie Streaming-Diensten, Sprachassistenten und vernetzten Geräten. Diese Konnektivität verbessert das Fahrerlebnis und macht das Auto zu einem wichtigen Element des digitalen Lebensstils. Die regelmäßigen Updates der Audiofunktionen stärken zudem die Markentreue, da die Verbraucher langfristig von ihrer Investition profitieren.

Alles Infos zur Konferenz Automotive Software Strategy

Die Konferenz "Automotive Software Strategies 2025" beleuchtet in München am 21. und 22. Mai 2025 Trends zu softwaredefinierten Fahrzeugen, KI und neuen Geschäftsmodellen. Jetzt informieren!
Was erwartet Sie bei der Automotive Software Strategies Conference 2025? Entdecken Sie Themen und Sprecher für die Zukunft der Automobilbranche. (Bild: SV Veranstaltungen)

Am 21. und 22. Mai 2025 findet in München die 5. Konferenz Automotive Software Strategy statt. Zu den Themen zählen unter anderem das Software-Defined Architectures, intelligentes Datensammeln sowie Safety&Security. Aber nicht nur die Vorträge stehen im Vordergrund.

Weitere Informationen zur Automotive Software Strategy finden Sie hier.

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Mehr als nur Musik: Audio als digitaler Fahrzeugdienst

Die Geräuschkulisse im Auto verändert sich schnell und umfasst mittlerweile neben der Medienwiedergabe auch Bluetooth-Telefonate, VPA-Informationen (Virtual Personal Assistant), Navigationsansagen sowie die Steuerung von Straßen- und Antriebsgeräuschen. Passagiere wünschen sich zudem, verschiedene Audio-Signale an unterschiedlichen Sitzen abzuspielen, um ein persönlicheres Erlebnis zu ermöglichen. Diese komplexen Anforderungen erfordern eine tiefere Integration von Fahrzeugteilen, die normalerweise nicht mit dem Audiosystem verbunden sind. Eine softwaredefinierte Audioarchitektur stellt Audio als Dienst über dieselbe Software und denselben System-on-a-Chip-Computer bereit, der auch andere Fahrzeugfunktionen steuert. Dadurch wird die akustische Ausgabe enger mit den Sensoren und Signalen im Fahrzeug verknüpft. So entstehen die kohärenten, integrativen und personalisierten Hörerlebnisse, die Fahrer und Passagiere in modernen Fahrzeugen erwarten.

Save the date: 29. Automobil-Elektronik Kongress

Logo zum Automobil-Elektronik Kongress

Am 24. und 25. Juni 2025 findet zum 29. Mal der Internationale Automobil-Elektronik Kongress (AEK) in Ludwigsburg statt. Dieser Netzwerkkongress ist bereits seit vielen Jahren der Treffpunkt für die Top-Entscheider der Elektro-/Elektronik-Branche und bringt nun zusätzlich die Automotive-Verantwortlichen und die relevanten High-Level-Manager der Tech-Industrie zusammen, um gemeinsam das ganzheitliche Kundenerlebnis zu ermöglichen, das für die Fahrzeuge der Zukunft benötigt wird. Trotz dieser stark zunehmenden Internationalisierung wird der Automobil-Elektronik Kongress von den Teilnehmern immer noch als eine Art "automobiles Familientreffen" bezeichnet.

Sichern Sie sich Ihr(e) Konferenzticket(s) für den 29. Automobil-Elektronik Kongress (AEK) im Jahr 2025! Folgen Sie außerdem dem LinkedIn-Kanal des AEK und #AEK_live.

Im Channel zum Automobil-Elektronik Kongress finden Sie Rück- und Vorberichterstattungen sowie relevanten Themen rund um die Veranstaltung.

Fazit zu Software-Defined Audio

Software-Defined Audio ist mehr als nur ein technologischer Fortschritt. Es stellt einen Paradigmenwechsel in der Art und Weise dar, wie Menschen Audiosysteme im Automobil wahrnehmen und mit ihnen interagieren. Durch die Rationalisierung der Audio-Software-Architektur können Automobilhersteller Kosten senken, die Markteinführung beschleunigen und neue digitale Geschäftsmöglichkeiten erschließen. Die Flexibilität und Skalierbarkeit von SDA ermöglicht es, personalisierte High-End-Audioerlebnisse hervorzubringen, auf die bei Bedarf zugegriffen werden kann und die das Audioerlebnis im Auto in eine dynamische und sich entwickelnde Reise verwandeln. Da die Automobilindustrie die digitale Transformation weiter vorantreibt, erweist sich Software-Defined Audio als wichtiger Faktor für Innovation und Wertschöpfung.

José Marín, Global Director, Software Defined Audio
(Bild: QNX)

José Marín, Global Director, Software Defined Audio, QNX

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