Das Forschungsprojekt Mannheim-CeCaS (CentralCarServer) widmet sich der Erforschung und Entwicklung einer ganzheitlichen zentralen Rechenplattform für künftige hochautomatisierte Fahrzeuge und soll damit eine Lücke schließen, die sich bei vernetzten und elektrifizierten Automobilen abzeichnet: Zu deren Alltagstauglichkeit fehlen noch energieeffiziente und kostengünstige Highend-Computer, die mit den steigenden Anforderungen an Rechenleistung und Komplexität Schritt halten und zugleich die Ansprüche an eine Qualifizierung für Automobile erfüllen. Es geht um die Verbindung von Sicherheit und Höchstleistung, um Automotive Supercomputing. Dazu gehören sowohl eigens entworfene Prozessoren als auch Schnittstellen und Systemarchitekturen.
Die zentrale Recheneinheit soll auf automotive-qualifizierten Hochleistungsprozessoren in nichtplanarer Transistortechnologie (FinFET) basieren. Applikationsspezifische Hardware-Beschleuniger sowie eine adaptive Software-Plattform für autonome Fahrzeuge werden die Prozessoren ergänzen. Dabei untersuchen die Projektpartner Ansätze für sogenannte gefaltete neuronale Netze sowie ereignisbasierende neuromorphe Beschleuniger. Notwendige Anpassungen des Bordnetzes sollen dabei ebenso betrachtet werden wie eine automotive-taugliche Aufbau- und Verbindungstechnik. Das Konsortium strebt eine vollständige Automotive-Qualifizierung (ASIL-D) auf Systemebene an.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt mit zirka 46 Millionen Euro. Die Beteiligten bilden die gesamte Kette von Zulieferern, Spezialisten, Forschungsinstituten und Universitäten ab. Für das zukunftsfähige Zentralrechnerkonzept der Autoelektronik veranschlagen die Partner ein Gesamtbudget von rund 90 Millionen Euro.
Die Partner des CeCaS-Forschungsprojekts
Bosch, Continental Automotive, ZF Friedrichshafen, Hella, AVL Software & Functions, Ambrosys, Infineon Technologies (Koordination), Kernkonzept, Berliner Nanotest und Design, Missing Link Electronics, Inchron, Glück Engineering, STTech, Steinbeis ZFW, Swissbit Deutschland, KIT Karlsruher Institut für Technologie, FZI Forschungszentrum Informatik, Technische Universität München AIR, LIS, SEC, Hochschule München, Universität zu Lübeck, Technische Universität Chemnitz, Fraunhofer ENAS, IMWS, IPMS und IZM.