RISC-V-Entwicklung startet schon vor dem Chip
UDE 2025 unterstützt RISC-V-Automotive-Prototyp von Infineon
UDE 2025 bietet Debugging- und Trace-Funktionen auf Hardware-Niveau. Die Trace-Analyse vereinfacht die Softwareoptimierung deutlich.
(Bild: PLS)
Mit der UDE 2025 von PLS wird Infineons virtueller RISC-V-Prototyp bereits vor der Verfügbarkeit physischer Hardware vollumfänglich debug- und analysierbar. Die Integration in etablierte Entwicklungsumgebungen beschleunigt die Softwareentwicklung.
Mit der neuesten Version ihrer UDE Universal Debug Engine unterstützt PLS Programmierbare Logik & Systeme neben vielen etablierten Mikrocontroller-Architekturen für den Automobilbereich nun auch RISC-V. Auch Anwender des neuen Automotive RISC-V Prototypen von Infineon profitieren von den vielen neuen Funktionen der UDE 2025, die unter anderem die Trace-basierte Systemanalyse und das Debugging komplexer Mikrocontroller-Anwendungen erheblich vereinfachen. Als langjähriger Tool-Partner des führenden europäischen Mikrocontroller-Herstellers im Automobilbereich setzt PLS dabei auf die gleiche benutzerfreundliche intuitive UDE-Benutzeroberfläche, von der AURIX™-Anwender bereits heute profitieren.
Der Automotive RISC-V Prototype besteht aus einem RISC-V Core Virtual Prototype (VP), der auf dem Synopsys Virtual Development Kit (VDK) basiert. Er wird mit Softwaretreibern und einem Projekt-Template für Rapid Prototyping zu einem Software Development Kit (SDK), das die Entwicklung von Software bereits in der Pre-Silicon-Phase ermöglicht. Das VDK modelliert die komplette MCU einschließlich des RISC-V-basierten Multicore-Clusters, des Interrupt-Controllers, der Interprozessor-Kommunikation und der bewährten Automobilperipheriegeräte.
Wie unterstützt UDE 2025 den RISC-V-Prototyp?
Aus Sicht der UDE-internen Core-Debugger wird der RISC-V-Prototyp als virtuelles Target betrachtet. In Bezug auf die Benutzerschnittstelle gibt es jedoch keinen Unterschied zu einem echten Mikrocontroller. Die UDE bietet den Nutzern der RISC-V-Simulatorplattform ein Frontend mit den gleichen Debugging-Funktionen, die sie von echter Hardware gewohnt sind. Dazu gehört das Debugging von C- und C++-Quellcode, der mit dem RISC-V GCC-Compiler oder dem RISC-V LLVM-Compiler von HighTec kompiliert wurde, sowie das Debugging von Assembler-Code für den RISC-V-Befehlssatz (ISA). Für Multi-Core-Anwendungen bietet UDE dedizierte Core-Synchronisationsunterstützung für Run-Control und Multi-Core-Breakpoints. Die detaillierte Registerdatenbank von UDE ermöglicht den Zugriff auf alle MCU-Submodul- und Peripherie-Register.
Warum ist virtuelles Debugging in der Pre-Silicon-Phase relevant?
Für eine detaillierte Laufzeitbeobachtung des ausgeführten Codes auf dem Automotive RISC-V Prototyp werden die Trace-Funktionen von UDE mit der Trace-Schnittstelle des VDK verbunden. Basierend auf den aufgezeichneten Trace-Daten ermöglicht die UDE unter anderem die Visualisierung der Funktionsausführung im Zeitverlauf, die Messung von Ausführungszeiten zur Berechnung von Profiling-Informationen und die Rekonstruktion des Call-Graphen ausgeführter Funktionen. Da die Verwendung von UDE sowohl für das virtuelle Target als auch für die reale Hardware völlig identisch ist, wird der Übergang zu RISC-V-basiertem ICs erheblich vereinfacht. Für diesen Schritt ist kein Wechsel des Tools erforderlich.