Transparente Aufnahme eines E-Autos

Dreimal so viele Neugründungen, wie Insolvenzen, die Zahl der Start-ups wächst rapide, vor allem im Bereich Ladeinfrastruktur nimmt ihre Zahl zu. (Bild: Herr_Loeffler – Adobe Stock)

Berylls Zuliefererexperte Dr. Alexander Timmer.
Gelegenheiten muss man nicht nur ergreifen wollen, sondern auch können: Berylls Zuliefererexperte Dr. Alexander Timmer. (Bild: Berylls)

Nach dem Ende der Pandemie und mit dem Wiederhochfahren der Chipproduktion fallen zwar zwei Belastungen für die Zulieferer-Branche weg, mit steigenden Zinsen steht aber gleich die nächste Herausforderung an. Denn die für die Elektrifizierung des Antriebsstrangs notwendigen Innovationen sind kostspielig.

Innovationstreiber sind häufig Start-ups, darum hat Berylls diese Newcomer im Heer der Zulieferer genauer betrachtet und sich angeschaut, mit welchen Geschäftsmodellen sich Unternehmen besonders vielversprechend positionieren können und wohin entsprechende Finanzmittel fließen.

Mehr Startups im Batterie- und Zellbereich

Wenig überraschend: Geschäftsmodelle, die sich mit der Ladeinfrastruktur beschäftigen, entstehen in großer Zahl. Hersteller BEV-spezifischer Komponenten erleben ebenfalls eine Blütezeit. Und weil die BEV-Zulassungszahlen steigen, befindet sich auch der Bereich Gesamtfahrzeug in einem gesunden Wachstum. Berylls Partner Malte Broxtermann etwa sieht Potenzial für weitere Segmente und rechnet damit, dass der Anteil der Deep-Technology Startups im Batterie- und Zellbereich zunehmen wird.

Technisch mag es auch beim autonomen Fahren vorangehen, aber die Regulatorik hält bei diesem Fortschritt nicht mit. Investoren sehen daher keine schnellen Amortisationsmöglichkeiten in diesem Bereich und ziehen sich zurück, nachdem sie vor der Pandemie enorme Summen in die Autonomie gepumpt haben.

In Asien fließt viel Geld

China und Südkorea investieren kräftig in ihre Start-ups, die sich mit der E-Mobilität beschäftigen. Der Inflation Reduction Act ist zusätzlich in den USA wichtiger Geld- und Impulsgeber. Im Zeitraum von 2019 bis 2022 inklusive flossen knapp elf Milliarden Dollar in Start-ups , 70 Prozent entfallen dabei auf chinesische und koreanische Start-ups.

Allerdings verteilt sich das Budget nicht gleichmäßig, weder über die Märkte noch über die verschiedenen Segmente der Branche. Hersteller von Fahrzeugkomponenten und Gesamtfahrzeugen dürfen sich über die größten Stücke vom Investitionskuchen freuen, für Anbieter von Mobilitäts-Dienstleistungen, Integrationsplattformen oder Rohmaterialien bleiben dagegen kaum mehr als Krümel übrig.

Auffällig an der Analyse ist, dass die überwiegende Zahl der Unternehmens-Neugründungen außerhalb von Europa geschieht. Asiatische Unternehmen haben das Segment der Batterietechnologie praktisch unter sich aufgeteilt. Auf den Feldern Analytics, Leistungselektronik, Lade- oder Netzwerkinfrastruktur tummeln sich hingegen noch nicht allzu viele Spieler, hier bieten sich Gelegenheiten für Innovationen aus Europa und Deutschland. Problematisch ist leider allzu oft die knappe Kapitaldecke der Start-ups und deren Integration in bestehenden Lieferkettenstrukturen.

Schwerpunktthema: E-Mobility

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(Bild: Adobe Stock, Hüthig)

In diesem Themenschwerpunkt „E-Mobility“ dreht sich alles um die Technologien in Elektrofahrzeugen, Hybriden und Ladesäulen: Von Halbleitern über Leistungselektronik bis E-Achse, von Batterie über Sicherheit bis Materialien und Leichtbau sowie Test und Infrastruktur. Hier erfahren Sie mehr.

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