Scheinwerfer

Die Themenreihe ‚Start-ups im Spotlight‘ gibt einen Einblick zu einem Themengebiet und stellt dafür fünf junge Unternehmen vor. (Bild: Klaus Wagner - Adobe Stock)

Als Erfassungstechnologie wurde das Radar in mehreren Märkten für zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten weiterentwickelt. Radarsensoren für Autos sind in der Regel robuster gegenüber widrigen Wetterbedingungen als Kameras, kostengünstiger als Lidar und bieten eine höhere Geschwindigkeits- und Entfernungsauflösung. Von einem technologischen Standpunkt aus haben sich Radarsensoren in den vergangenen Jahrzehnten deutlich weiterentwickelt. In der Automobilbranche sind sie beispielsweise in einem kleinen Formfaktor vorhanden und unterstützen jenen Fortschritt, den die Halbleiterindustrie geschaffen hat.

Was für Möglichkeiten es noch in der Radar-Technologie gibt, wollen unter anderem diese 5 Start-ups herausfinden, die wir Ihnen kurz vorstellen möchten.

Spartan Radar – Biometrische Wahrnehmung

Das in den USA ansässige Start-up Spartan Radar entwickelt Radartechnologie mit verbesserten Fähigkeiten zur Umgebungswahrnehmung. Das biometrische Radar des Start-ups integriert Situationsbewusstsein in alle Szenarien und Wetterbedingungen, indem es große Datenmengen verarbeitet. Aktuelle autonome Fahrzeuge verwenden eine Kombination aus Kameras, Lidar und Radar sowie Sensorfusionshardware und -software für den autonomen Fahrzeugbetrieb. Das Sammeln, Kombinieren und Verarbeiten riesiger Datenmengen erfordert jedoch eine sehr hohe Rechenleistung und eine längere Zeit für die Verarbeitung und Ausführung von Aktionen. Spartan Radar überwindet diese Einschränkung, indem es die Reichweite, Auflösung und Erkennung von Radarsensoren für autonome Fahrzeuganwendungen verbessert.

The Spartan Radar Tech

SGR Semiconductors – Radarsysteme für Kraftfahrzeuge

Das chinesische Start-up SGR Semiconductors ist auf die Produktion von Millimeterwellen-Radarchips für die Automobilindustrie spezialisiert. Im Vergleich zu anderen Umgebungswahrnehmungssystemen wie Lidar oder Kameras bietet Radar eine bessere Reichweite und Funktionalität bei schlechten Sichtverhältnissen. Aus diesen Gründen implementieren Automobilhersteller Radarsysteme in Fahrerassistenzsystemen (ADAS) für autonome Fahrzeuge. Das Start-up stellt eine Reihe von 24-GHz- und 77-GHz-Millimeterwellen-Radarchips her, darunter ein 24-GHz-Radar-System-on-Chip (SOC) für Automobilradarsysteme. Das radarbasierte Toter-Winkel-Erkennungsmodul des Start-ups nutzt einen Sender und zwei Empfänger, um autonome Fahrzeugfunktionen auch bei schlechten Wetterbedingungen zu ermöglichen.

  • Gründungsjahr: 2016
  • Ort: Schanghai, China
  • Partner für Automobilsensoren
  • www.sgrsemi.com

Microbrain – Spurwechselassistenten

Das chinesische Start-up Microbrain fertigt Nahbereichs-Radarsensoren für Anwendungen in der Spurwechselunterstützung. Das Fernbereichsradar ist zwar sehr nützlich für die Wahrnehmung autonomer Fahrzeuge, verursacht jedoch aufgrund der hohen Wahrscheinlichkeit von Interferenzsignalen von verschiedenen Objekten Probleme für Nahbereichsanwendungen wie den Spurwechsel. Microbrain überwindet dies, indem es Nahbereichs-Radarsensoren für seine Fahrerassistenzsysteme verwendet. Das CAR-B50-Produkt des Start-ups ist ein Millimeterwellenradar, das frühzeitig vor gefährlichen Zielen auf benachbarten Fahrspuren warnt. Darüber hinaus bietet der Sensor Toter-Winkel-Erkennung (BSD), Türöffnungswarnung (DOW), aktiven Überholalarm (AOA) und Querverkehrswarnung hinten (RTCA). Die Inbetriebnahme erleichtert den Betrieb dieser Funktionen bei allen Wetterbedingungen, einschließlich Rauch, Nebel und Staub.

Axon Pulse – KI-basierte Radarsensoren

Das israelische Start-up Axon Pulse entwickelt Radarsensoren, die tiefe neuronale Netze für die Verarbeitung von Hochfrequenzsignalen (RF) verwenden. Einige der Hindernisse für autonome Fahrzeuge sind die Größe und das Gewicht der Sensorausrüstung sowie die Rechenelemente, die zur Verarbeitung ihrer Daten erforderlich sind. KI-basierte Radarlösungen reduzieren den Hardwarebedarf und damit das Gewicht autonomer Radarsysteme. Die KI-Modelle des Start-ups optimieren die physikalische Schicht und das Signalverarbeitungsdesign und ermöglichen im Vergleich zu herkömmlichem Radar ein höheres Maß an Optimierung. Darüber hinaus ermöglicht die KI-Parallelisierung eine Inferenzoptimierung am Rand, um eine Signalverarbeitung durchzuführen.

  • Gründungsjahr: 2019
  • Ort: Tel Aviv, Israel
  • Partner für autonome Radarsysteme
  • www.axon-pulse.com

Sencept – 4D-Radarsensoren

Das schwedische Start-up Sencept entwickelt 4D-Scanning-Radarsensoren für den autonomen Schwerlastfahrzeugen. Schlechte Lichtverhältnisse in Kombination mit dem ständigen Vorhandensein von Staub und Schutt in Minen etwa erhöhen das Kollisionsrisiko zwischen Personal und Maschinen. Um Kollisionen zu vermeiden und die Betriebseffizienz zu verbessern, automatisiert Sencept Bergbaufahrzeuge mithilfe von Radarsensoren. Die Radarsensoren des Start-ups finden z.B. Anwendung in autonomen Bergbaufahrzeugen, indem sie zuverlässiges und hochauflösendes Radar bereitstellen, das Ausfallzeiten reduziert und die Produktivität erhöht. Die bildgebenden 4D-Radare des Start-ups visualisieren und klassifizieren Objekte auf der Straße bei allen Licht- und Wetterbedingungen, auch im Staub und in der Dunkelheit von Minen.

  • Gründungsjahr: 2018
  • Ort: Stockholm, Schweden
  • Partner für den autonomen Fahrzeugbetrieb
  • https://sencept.se/

Woher kommen die Daten der Start-ups?

Logo StartUs Insights
(Bild: StartUs Insights)

StartUs Insights macht Informationen über Innovationen, aufstrebende Unternehmen und Technologien zugänglich. Die von StartUs Insights entwickelte Discovery Platform umfasst über 2,5 Millionen globale Start-ups und Scale-ups – damit ist sie die weltweit größte Datenbank von aufstrebenden Unternehmen. Die Discovery Platform versorgt bereits über 500 Großunternehmen und Konzerne mit handlungsfähiger Innovation Intelligence indem einfach und schnell neue Start-ups, Technologien und Industrietrends gescoutet werden können.

Mehr Informationen unter www.startus-insights.com.

Sie möchten gerne weiterlesen?