Girls Day

(Bild: New Africa - stock.adobe.com)

Am 27. April findet der diesjährige Girls‘ Day statt. Dann werden auch wieder viele Unternehmen in der Elektronik-Branche Mädchen ab der fünften Klasse einladen, die Arbeit dort kennenzulernen. Ich kann mich noch erinnern, wie ich 2006 auf diese Veranstaltung aufmerksam wurde: Eine Freundin besuchte einen Elektronik-Hersteller und kam begeistert zurück. Drei Jahre später entschied sie sich tatsächlich für Elektrotechnik als Studienfach. Ich wollte zu dem Zeitpunkt noch Biologie studieren und mein Interesse an technischen Berufen war eher gering. In meiner damaligen Vorstellung steckte ein Elektrotechniker den ganzen Tag Kabel zusammen oder lötete Verbindungen.

Erst während meiner Bachelorarbeit wurde der Bereich Elektrotechnik auch für mich relevant. Ich hatte mich inzwischen für ein Physikstudium entschieden und war am Lehrstuhl für Rasterkraftmikroskopie angestellt. Dort musste ich mit meinen rudimentären sehr theoretischen Vorkenntnissen die Wartung und Reparatur der elektrischen Geräte selbst durchführen. Hätte mir nicht ein Kommilitone geholfen, würden sie vermutlich heute noch mehr Rauschen als Messergebnisse anzeigen.

Nun, da ich als Redakteurin in der Elektronik-Branche arbeite, sehe ich, was wirklich hinter dem Beruf des Elektrontechnikers steckt. Durch Messebesuche und die zahlreichen Fachbeiträge, die ich redigiere, bekomme ich jeden Tag spannende Einblicke in die neusten Entwicklungen in dieser Branche. Und wenn dann doch mal Kabel zusammengesteckt werden müssen, weiß ich inzwischen, was für leistungsfähige und flexible Anschlusslösungen es bei Steckverbindern gibt.

Leider entscheiden sich nach wie vor sehr wenige Frauen für einen Beruf in diesem Bereich, auch wenn der Frauenanteil in MINT-Studiengängen ansteigt – wozu auch Events wie der Girls‘ Day beitragen. Was die Gründe sind, kann nur jede Frau für sich selbst sagen. Aber ich möchte jungen Mädchen Mut machen, die sich für Elektrotechnik interessieren, sich aber nicht trauen, diesen Berufsweg einzuschlagen, weil sie denken, es in dieser Männer-dominierten Branche schwer zu haben: Frauen haben meiner Erfahrung nach hier keinen Nachteil, da jeder, der in dieser Branche arbeitet, weiß, was ein Abschluss in Elektrotechnik wert ist – und zwar unabhängig vom Geschlecht!

Ich hoffe, auch Ihr Unternehmen kann am Girls‘ Day viele Mädchen für die Arbeit in der Elektronik-Branche begeistern!

Die Autorin: Sabine Synkule

Sabine Synkule
(Bild: Sabine Synkule)

Durch ihr Elternhaus schon von Kindesbeinen an naturwissenschaftlich geprägt, war früh klar, dass Sabine Synkule auch beruflich einmal diese Richtung einschlagen würde. Nach einem Physikstudium und einer Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiterin entschied sie sich schließlich dafür, nicht mehr selbst zu forschen, sondern über die Ergebnisse der Forschung anderer zu berichten. So ist sie schließlich im Fachjournalismus gelandet und dort für die Bereich Messtechnik, Sensoren und Stromversorgung zuständig. Deshalb – und weil sowieso niemand ihren Nachnamen richtig ausspricht – wird sie auch gerne als die Power-Frau von Hüthig vorgestellt. Privat würde niemand auf die Idee kommen, dass ihr Beruf etwas mit Technik zu tun hat. So fragt sie keiner ihrer Bekannten jemals um Rat, wenn einmal ein Fernseher oder Computer kaputt ist. Ihre Expertise wird nur bei der Umsetzung aufwändiger Kochrezepte oder dem Erstellen neuer Strick- und Stickmuster eingeholt.

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