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Das Gründertrio des ersten deutschen Quantencomputerherstellers Eleqtron (v.l.n.r.): Jan Leisse, Prof. Dr. Christof Wunderlich und Dr. Michael Johanning. (Bild: Eleqtron/Fotograf Sichtplan)

Der Quantencomputer-Pionier Eleqtron aus Siegen und das Supercomputer-Zentrum des Forschungszentrums Jülich schließen eine strategische Technologiepartnerschaft. Im Rahmen des vertraglich vereinbarten Projekts „Entwicklungspartnerschaft Ionenfallen-Quantencomputer in NRW (EPIQ)“ entwickelt Eleqtron einen Ionenfallen-Quantencomputer, der eng in die Höchstleistungsrechner-Infrastruktur des Jülich Supercomputing Centre (JSC) integriert wird. Mit dem modularen System aus Höchstleistungsrechner und Quantencomputer können zum ersten Mal hybride quantenklassische Algorithmen in den praktischen Einsatz kommen.

Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen fördert das Projekt, das aus dem Netzwerk EIN Quantum NRW entstanden ist, für eine Laufzeit von 4,5 Jahren mit etwa 21 Millionen Euro. Dieses Netzwerk, in dem sich auch die NRW-Ministerien für Wirtschaft und Wissenschaft engagieren, bündelt die Quantencomputing-Kompetenzen des Landes Nordrhein-Westfalen.

Vorreiter im Deep-Tech-Bereich

Die beiden Projektpartner nehmen jeweils Vorreiterrollen im Deep-Tech-Bereich ein. Der von Eleqtron entwickelte Quantencomputer mit Magic-Technologie (Magnetic Gradient Induced Coupling) ist skalierbar, immer mehr Qubits lassen sich zusammenschließen. Die „Magie“ dahinter: die Qubits werden nicht einzeln mit Lasern, sondern mit Hochfrequenzwellen gesteuert.

Dagegen arbeitet das Forschungszentrum Jülich seit 2015 daran, eine Entwicklungs- und Nutzergemeinschaft aus Industrie und Wissenschaft für die Anwendung von Quantencomputern in Deutschland und Europa zu etablieren. Diese Gemeinschaft soll erstens Zugang zu Quantencomputern erhalten, zweitens Unterstützung bei der Nutzung und drittens Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Implementierung von Algorithmen. Zu diesem Zweck entstand am JSC die User Facility Juniq (Juelicher Nutzer-Infrastruktur für Quantencomputing). Juniq bietet bereits heute Cloud-Zugriff auf zwei Quantencomputer-Emulatoren und einem Quantenannealer. Eleqtron soll im Epiq-Projekt das erste kommerzielle gatterbasierende System ausbauen und installieren.

Eleqtron-Mitarbeiter arbeiten am Quantencomputer
Eleqtron-Mitarbeiter arbeiten am Quantencomputer: Das Hybridsystem aus Höchstleistungsrechner und Quantencomputer soll bis 2027 serienreif sein. (Bild: Eleqtron/Fotograf Sichtplan)

Was Sie schon immer über Quantencomputer wissen wollten

Themenschwerpunkt Quantencomputer auf all-electronics.de
(Bild: Bartek Wróblewski – Adobe Stock)

Als im Juni 2021 der erste Quantencomputer in Deutschland von IBM eingeweiht wurde, war das Interesse groß. Aber was verbirgt sich hinter der Technologie? Was kann sie eines Tages leisten, woran wird geforscht und wo lauern Gefahren? Das und mehr erfahren Sie hier.

2024 ausliefern, 2026 ausbauen, 2027 serienreif

Der Quantencomuter soll im Forschungszentrum Jülich in zwei Stufen entstehen. In der ersten Stufe baut Eleqtron bis Ende dieses Jahres ein Pilotsystem mit der Raumtemperatur-QPU (Quantum Processing Unit) HiQ mit bis zu 30 Ionenfallen-Qubits auf und installiert es im Laufe des nächsten Jahres für die Integration mit dem Jülicher Supercomputer Jureca DC. In der zweiten Phase baut Eleqtron das Pilotsystem zu einem Endnutzersystem mit der Kryo-QPU HiQ+ mit bis zu 60 Qubits aus und installiert es 2026 in Jülich. Ziel ist die Schaffung eines ein Hybrid-Systems aus Supercomputer und Quantencomputer. Bis 2027 soll ein Quantencomputer zur Serienreife weiterentwickelt werden.

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