Eher locker geht es - so zumindest das Klischee - bei Start-ups zu. Welche Faktoren wirklich die Entscheidung von hochqualifizierten Fachkräften bie der Wahl des Arbeitsgebers beeinflussen, hat eine Studie ermittelt.

Eher locker geht es - so zumindest das Klischee - bei Start-ups zu. Welche Faktoren wirklich die Entscheidung von hochqualifizierten Fachkräften bei der Wahl des Arbeitsgebers beeinflussen, hat eine Studie ermittelt. (Bild: Adobe Stock - Kateryna)

Eine neue Studie der University of Illinois at Urbana-Champaign und der ESMT Berlin zeigt, welche Faktoren die Berufswahl talentierter MINT-Absolventinnen und -Absolventen beeinflussen und wie und warum Start-ups hochqualifizierte Naturwissenschaftler und Ingenieure rekrutieren können. Die Studie basiert auf Umfragedaten einer Gruppe von mehr als 2.000 promovierten Naturwissenschaftlern und Ingenieuren, die fast ein Jahrzehnt begleitet wurden. Damit ermittelten die Forscher die Karrierepräferenzen der Befragten während ihres Studiums und setzten sie in Beziehung zu den ersten Jobs, die die Promovierten in der Industrie, in Start-ups oder in etablierten Unternehmen angenommen haben.

Karriere in der Elektronik: Welche Möglichkeiten es gibt und was sich verdienen lässt

Frau sitzt vor einem Monitor und schaut ein Leiterplatten-Layout. Ein Mann schaut mit ihr zusammen auf den Bildschirm

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Die wichtigsten Erkenntnisse aus der Studie:

  • Hochqualifizierte Absolvent:innen  in Start-ups verdienen etwa 20 Prozent weniger als ihre Kolleg:innen in etablierten Unternehmen. Henry Sauermann, Professor für Strategie  an der ESMT Berlin: „Dies deutet darauf hin, dass für diese Personen die nicht-finanziellen Vorteile einer Beschäftigung in einem Start-up die geringeren Gehälter und Ressourcen im Vergleich zu einer Beschäftigung in einem etablierten Unternehmen aufwiegen.”
  • Obwohl diese Personen bereit zu sein scheinen, für die Arbeit in Start-ups zu ‘bezahlen’, ist dies für ihre Arbeitgebenden nicht unbedingt ‘kostenlos’. Vielmehr müssen einige der Merkmale, die Arbeitnehmende in Start-ups anziehen – wie etwa die Autonomie – möglicherweise sorgfältig gehandhabt werden und können eigene Kosten verursachen, warnen die Autoren.
  • Viele dieser Personen seien zudem eher daran interessiert, in einem Start-up zu arbeiten, als selbst Gründende zu sein, so Michael Roach, Associate Professor am Gies College of Business, University of Illinois at Urbana-Champaign. Das unterscheide sich von der weit verbreiteten Vorstellung , dass sich vor allem aufstrebende Unternehmende für eine Tätigkeit in einem Start-up entscheiden.
  • Gleichzeitig stellt Roach fest, dass auch angehende Gründende eher in Start-ups arbeiten, um Erfahrungen zu sammeln, die ihnen helfen, in Zukunft bessere Unternehmende zu werden.
  • Detailliertere Daten deuten darauf hin, dass Startup-Mitarbeitende Faktoren wie Autonomie und die Möglichkeit, an Spitzentechnologien zu arbeiten, sehr schätzen.  
  • Durch die Analyse von Bewerbungen und Stellenangeboten fanden die Forscher außerdem heraus, dass sich Start-ups durch einen großen Pool von Personen, die sich für eine Tätigkeit in Start-ups interessieren, die Talentiertesten „herauspicken” können. Durch diesen Effekt sind die Mitarbeitenden von Start-ups im Durchschnitt besser qualifiziert als die Mitarbeitenden etablierter Unternehmen.

 

Die Studie hat nach Meinung der Autoren auch Auswirkungen auf den breiteren Technologiesektor und die Wirtschaft. Sie zeige, dass Start-ups hochqualifiziertes Humankapital anziehen können, und unterstreicht damit das Potenzial von Start-ups, Innovation und Wirtschaftswachstum zu fördern.

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