Ende 2022 ist mit ChatGPT der große KI-Hype ausgebrochen. In kurzer Zeit sprossen weitere Unternehmen aus dem Boden. Das zieht natürlich Start-up-Investoren an. Doch wer konnte die Geldgeber am meisten überzeugen? Hier sind die Top 8.
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Die rasante Entwicklungen rund um die künstliche Intelligenz (KI) – beziehungsweise alles, was diesen Namen trägt – erregt weltweites Interesse. Dazu gehört (natürlich) auch immense finanzielle Engagements von Investoren in Technologie-Startups, die sich auf die Entwicklung und Implementierung von KI-Systemen spezialisieren. Der aktuelle Boom, der durch schnelle Fortschritte bei Sprachmodellen ausgelöst wurde, hat Investoren und Technologieunternehmen dazu veranlasst, Milliarden in die vielversprechendsten Akteure des Sektors zu investieren. Die kürzlich durchgeführte Analyse "AI 100" von CB Insights hat gezeigt, dass die führenden Unternehmen dieser Bewegung beträchtliche Summen an Kapital angezogen haben, wobei ein Unternehmen allein 14 Mrd. USD erhalten hat, wodurch seine Bewertung auf fast 80 Mrd. USD gestiegen ist. Die Auswertung ist eine renommierte Liste, die jedes Jahr die 100 vielversprechendsten privaten KI-Unternehmen der Welt auszeichnet.
In ihrer achten Ausgabe präsentiert die Liste eine vielfältige Gruppe von Gewinnern aus 16 Ländern, die in mehr als 30 Lösungskategorien tätig sind, darunter Start-up-Modelle und humanoide Roboter. In diesem Jahr lag der Schwerpunkt auf jungen Unternehmen, die innovative Lösungen in Bereichen wie virtuelle Welten und autonome Fabriken entwickeln. Die Auswahl der Unternehmen basiert auf einer Vielzahl von Kriterien, darunter Deal-Aktivitäten, Industriepartnerschaften und Patentaktivitäten, ergänzt durch exklusive Markteinblicke und Analystenbriefings. Über 600 etablierte Geschäftsbeziehungen zu führenden Unternehmen wie Toyota und Netflix zeugen von der Marktrelevanz und dem Einfluss dieser innovativen KI-Start-ups.
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Hier haben wir die Top 8 KI-Start-Ups nach ihren Investitionen zusammengefasst.
Platz 8: AdeptMit einem investierten Kapital von 415 Millionen US-Dollar eröffnet Adept die Top 8. Dem Invest steht eine Bewertung von 1 Mrd. US-Dollar gegenüber.Das US-Start-up konzentriert sich auf die Entwicklung von Technologien zur Verbesserung der Effizienz und Automatisierung von Arbeitsprozessen durch den Einsatz fortschrittlicher maschineller Lernmodelle und Algorithmen. Adept setzt dabei auf KI-Lösungen, die nicht nur in typischen Technologiesektoren, sondern auch in traditionellen Branchen wie Fertigung und Logistik Anwendung finden. Mit einem Team von Experten will das Unternehmen Softwarelösungen anbieten, die sich einfach in bestehende Systeme integrieren lassen. Der Ansatz zielt darauf ab, maschinelles Lernen zugänglicher zu machen, damit kleine und mittlere Unternehmen (KMU) die KI-Technologie effizient nutzen können. Das Unternehmen hat bereits mehrere Patente im Bereich KI angemeldet und wurde mehrfach für seine Lösungen ausgezeichnet. Darüber hinaus kooperiert Adept mit akademischen Einrichtungen und anderen Technologieunternehmen, um die Grenzen des Machbaren neu zu definieren.(Bild: Adept)
Platz 7: LightmatterLightmatter folgt mit einem investierten Kapital von 422 Millionen US-Dollar und einer Bewertung von 1,2 Milliarden US-Dollar.Lightmatter treibt die Innovation im Bereich der Photonik voran, indem es Chips entwickelt, die Licht statt Elektronen verwenden, was die Geschwindigkeit und Energieeffizienz von Datenverarbeitungssystemen revolutionieren könnte. Durch die Verwendung von Photonen können diese Chips Daten mit unglaublicher Geschwindigkeit und bei wesentlich geringerem Energieverbrauch verarbeiten, was sie ideal für den Einsatz in Rechenzentren und für Anwendungen der künstlichen Intelligenz macht. Das in Boston ansässige Unternehmen arbeitet eng mit führenden Technologieanbietern zusammen, um die nächste Generation photonikbasierter Systeme zu entwickeln. Der Ansatz von Lightmatter hat dem Unternehmen Investitionen von einigen der größten Risikokapitalgeber eingebracht. Das Unternehmen plant, seine Technologie auf andere Bereiche wie Medizin und Telekommunikation auszudehnen, um dort die Effizienz zu steigern. Lightmatter hat bereits mehrere wichtige Partnerschaften in der Technologiebranche geschlossen – etwa mit Globalfoundries –, um seine Produkte auf den Markt zu bringen. Ihre Forschung hat das Potenzial, die Art und Weise, wie Computer funktionieren, grundlegend zu verändern, indem sie eine Alternative zu herkömmlichen elektronischen Komponenten bietet.(Bild: Lightmatter)
Platz 6: Mistral AIMistral AI hat 544 Mio. USD Kapital erhalten und wird derzeit auf 2 Mrd. USD geschätzt.Das französische Unternehmen ist auf die Entwicklung von KI-Lösungen spezialisiert, die in verschiedenen Branchen wie Finanzen, Gesundheitswesen und Einzelhandel eingesetzt werden, um datengestützte Entscheidungsprozesse zu unterstützen. Mistral AI nutzt maschinelles Lernen, um komplexe Datenmuster zu erkennen und Vorhersagen zu treffen, die Unternehmen helfen sollen, effizienter zu arbeiten. Die Produkte reichen von Analysetools, die Finanzinstitute bei der Risikobewertung unterstützen, bis hin zu Systemen, die Ärzten bei der Diagnose helfen können. Das Start-up hat sich auch durch seine Beteiligung an sozialen Projekten hervorgetan, indem es KI zur Lösung von Umwelt- und Gesundheitsproblemen einsetzt. Ein kürzlich gestartetes Projekt in Zusammenarbeit mit internationalen Gesundheitsorganisationen nutzt KI, um Epidemien in Entwicklungsländern schneller zu erkennen und zu bekämpfen. Mistral AI wurde bereits für seinen innovativen Ansatz ausgezeichnet, KI zur Lösung realer Probleme einzusetzen.(Bild: Mistral AI)
Platz 5: FigureFigure kommt mit einem investierten Kapital von 854 Millionen US-Dollar auf Platz 5 und wird auf 2,7 Milliarden US-Dollar bewertet.Das US-Start-Up nutzt Blockchain-Technologie, um finanzielle Dienstleistungen wie Kreditvergaben und Immobilienfinanzierungen effizienter und transparenter zu gestalten. Figure hat sich schnell als ein disruptiver Akteur im Finanzsektor etabliert, indem es traditionelle Prozesse durch automatisierte, auf Blockchain basierende Systeme ersetzt, die schneller und sicherer sind. Das Unternehmen bietet eine Plattform, die es ermöglicht, alles von der Antragstellung bis zur Auszahlung digital zu handhaben, was die Bearbeitungszeiten drastisch reduzieren soll. Figure arbeitet eng mit regulierenden Behörden zusammen, um sicherzustellen, dass ihre Lösungen den neuesten Standards entsprechen und gleichzeitig Innovationen vorantreiben. Das Start-up hat auch ein Programm gestartet, das kleinen Unternehmen den Zugang zu Krediten erleichtert, indem es die für traditionelle Banken üblichen Barrieren abbaut.(Bild: Figure)
Platz 4: Shield AIShield AI belegt mit einem Investment von 1.071 Millionen US-Dollar und einer Bewertung von 2,8 Milliarden US-Dollar den vierten Platz.Das Unternehmen aus Amerika entwickelt autonome Systeme für Militär- und Verteidigungsanwendungen, die Operationen sicherer und effizienter machen sollen. Shield AI entwickelt zum Beispiel KI-gesteuerte Drohnen, die in kritischen Missionen eingesetzt werden können, ohne menschliches Leben zu gefährden. Die Drohnen sind in der Lage, in komplexen Umgebungen zu navigieren und dabei Echtzeitdaten für die Entscheidungsfindung zu sammeln. Das in San Diego ansässige Unternehmen unterhält Partnerschaften mit mehreren Regierungen und Verteidigungsunternehmen weltweit. Seine Technologie wird auch in zivilen Anwendungen erprobt, etwa bei der Überwachung von Waldbränden oder bei Rettungseinsätzen nach Naturkatastrophen.(Bild: Shield AI)
Platz 3: DatabricksDatabricks hat 4.002 Millionen US-Dollar an Kapital aufgebracht und erreicht eine Bewertung von 43 Milliarden US-Dollar.Databricks bietet eine Unified-Analytics-Plattform an, die Organisationen dabei hilft, ihre großen Datenmengen zu verarbeiten und zu analysieren, um Einblicke und verbesserte Entscheidungsfindung zu ermöglichen. Das amerikanische Start-Up unterstützt Unternehmen dabei, das Potenzial ihrer Daten zu nutzen, indem es Analysefunktionen mit einer benutzerfreundlichen Oberfläche kombiniert. Die Plattform integriert KI und maschinelles Lernen, um Prozesse zu automatisieren und die Datenanalyse effizienter zu gestalten. Es wird von einigen der größten Unternehmen der Welt verwendet, darunter auch solche aus dem Gesundheitswesen, der Finanzbranche und dem Einzelhandel. Databricks hat eine Rolle in der Förderung der Open-Source-Community gespielt und trägt aktiv zur Entwicklung neuer Technologien bei.(Bild: Databricks)
Platz 2: AnthropicMit 4.154 Millionen US-Dollar investiertem Kapital und einer Bewertung von 16,1 Milliarden US-Dollar nimmt Anthropic den zweiten Platz ein.Anthropic konzentriert sich auf die Entwicklung verantwortungsbewusster KI-Systeme, die die Sicherheit und Verlässlichkeit von KI-Technologien verbessern sollen. Anthropic legt einen Schwerpunkt auf die ethische Gestaltung von KI, um sicherzustellen, dass ihre Systeme sowohl sicher als auch fair sind. Das Startup arbeitet mit akademischen Einrichtungen zusammen, um Forschung im Bereich der KI-Sicherheit zu betreiben. Es entwickelt Werkzeuge, die Entwicklern helfen sollen, die Entscheidungsfindung von KI-Systemen besser zu verstehen und zu kontrollieren. Durch ihre Arbeit möchten sie ein neues Paradigma in der KI-Entwicklung einführen, das Transparenz und Verantwortlichkeit in den Vordergrund stellt.(Bild: Anthropic)
Platz 1: OpenAIAn der Spitze steht OpenAI mit einem enormen Investitionsvolumen von 14.000 Millionen US-Dollar und einer beeindruckenden Bewertung von 80 Milliarden US-Dollar.OpenAI, das durch ChatGTP wohl bekannteste KI-Unternehmen (ebenfalls aus den USA), zeigt kontinuierlich Fortschritte in der KI-Forschung und Entwicklung, einschließlich der Arbeit an allgemeinen künstlichen Intelligenzsystemen, die eine breite Palette von menschlichen Fähigkeiten simulieren können. Das Unternehmen hat sich als ein Vorreiter in der KI-Forschung etabliert. OpenAIs Produkte, darunter fortschrittliche Sprachmodelle und autonome Systeme, werden in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt, von der Automatisierung komplexer Aufgaben bis hin zur Verbesserung der Mensch-Maschine-Interaktion. Das Unternehmen arbeitet eng mit globalen Partnern zusammen, um sicherzustellen, dass seine Technologien verantwortungsbewusst eingesetzt werden und ethischen Standards entsprechen. OpenAI hat auch bedeutende Beiträge zur Open-Source-Gemeinschaft geleistet, was es Entwicklern weltweit ermöglicht, auf ihren Forschungen aufzubauen. Die von ihnen entwickelten Technologien könnten dazu beitragen, die Grenzen dessen, was maschinelles Lernen erreichen kann, zu erweitern und bieten unglaubliche Möglichkeiten für die Zukunft. Einer der Hauptgeldgeber ist Microsoft, dem ein Invest von 13 Milliarden US-Dollar nachgesagt wird.(Bild: OpenAI)
Und hier alle Daten auf einen Blick.(Bild: Statista)
Die Bildergalerie zeigt: Vor allem in den USA zeichnen sich junge Unternehmen durch solide Partnerschaften mit der Industrie, innovative Forschung und Entwicklung sowie starke Teams und Investoren aus. Zudem sprechen auch die Zahlen eine klare Sprache: In den USA wurden von 2013 bis 2023 mehr als 4.600 entsprechende Unternehmen gegründet, in der Bundesrepublik dagegen weniger als 250. In der EU kann nur Frankreich ähnliche Zahlen wie Deutschland vorweisen, alle anderen Staaten liegen im internationalen Vergleich sogar noch weiter zurück. Dies hängt natürlich mit der Größe der Länder zusammen.
Auch neuere Unternehmen, die von Branchenveteranen gegründet wurden, wachsen schnell und haben innerhalb weniger Monate beträchtliche Kapitalbeträge angehäuft. Diese Unternehmen stehen an der Spitze der Bewegung hin zu einer möglichen allgemeinen künstlichen Intelligenz, die eines Tages kognitive Fähigkeiten auf menschlichem Niveau erreichen könnte. Die Auswirkungen der KI-Technologie sind weitreichend und reichen von der Datenanalyse bis hin zur Verteidigung. Während einige Kritiker vor einer Überhitzung des Marktes warnen und einen künftigen Abschwung vorhersagen, zeigt die aktuelle Situation, dass die Nachfrage nach fortschrittlichen KI-Lösungen weiterhin hoch ist.
Aus dem Schoß einer Lehrerfamilie entsprungen (Vater, Großvater, Bruder und Onkel), war es Martin Large schon immer ein Anliegen, Wissen an andere aufzubereiten und zu vermitteln. Ob in der Schule oder im (Biologie)-Studium, er versuchte immer, seine Mitmenschen mitzunehmen und ihr Leben angenehmer zu gestalten. Diese Leidenschaft kann er nun als Redakteur ausleben. Zudem kümmert er sich um die Themen SEO und alles was dazu gehört bei all-electronics.de.