Intel hat den offiziellen Start breit angelegter Aktivitäten als Vertragsfertiger bekannt gegeben und verkündete gleichzeitig, dass Microsoft als erster Kunde im großen Stil leistungsfähige Prozessoren bei Intels Foundry-Sparte produzieren lassen will. Nach Angaben des Chipkonzerns hat Microsoft ein Chipdesign in Arbeit, das im 18A-Prozess gefertigt werden soll. Gemeint ist damit Intels kommende Generation von Technologien für die Fertigung von Chips, wobei das A für Ångström steht und im Grunde einer zweistelligen Angabe der Strukturbreite entspricht. 18A soll das Äquivalent von 1,8 nm sein.
Erste Schritte für die Fertigung der 18A-Chips sind schon für dieses Jahr geplant. Genaue Angaben über den Umfang des ersten Fertigungsauftrags machten die Partner zunächst nicht. Intel gab lediglich an, bisher Aufträge mit einem Volumen von 15 Milliarden Dollar für die Foundry-Sparte an Land gezogen zu haben.
KI statt Konsumer
Bei den von Microsoft beauftragten Chips handelt es sich wohl nicht um CPUs oder andere Prozessoren für den Einsatz in Konsumer-Produkten. Stattdessen dürfte Microsoft die Fertigung einer kommenden Generation der erst vor Kurzem angekündigten hauseigenen Server-Chips für Rechenzentren planen.
Mitte November 2023 hatte Microsoft mit dem Cobalt 100 eine erste eigene ARM-CPU mit 128 Rechenkernen für den Einsatz in KI- und Cloud-Servern angekündigt. Außerdem arbeitet man mit dem Maia 100 an einem eigenen KI-Beschleuniger, der wie die CPU noch in diesem Jahr erstmals in Azure-Rechenzentren in Betrieb gehen soll. Die Fertigung dieser Chips erfolgt allerdings bei TSMC und nicht bei Intel.