M12-Steckverbinder mit Push-Pull-Schnellverriegelung ermöglichen ein sicheres und werkzeugloses Stecken.

Bild 1: M12-Steckverbinder mit Push-Pull-Schnellverriegelung ermöglichen ein sicheres und werkzeugloses Stecken. (Bild: Phoenix Contact)

Bewährtes erhalten und Innovatives ergänzen – das war die Vision bei der Entwicklung der neuen M12-Push-Pull-Schnellverriegelung nach IEC 61076-2-010. Dies wird nun fortgeführt und durch bestehende Technologien, wie Advanced Shielding Technology und Push-Lock-Anschlusstechnik, erweitert. Durch die Integration dieser Technologien erhält das Push-Pull-System Einzug in neue Bereiche für vorkonfektionierte und konfektionierbare Steckverbinderlösungen.

Push-Pull-Schnellverriegelung

Die bewährte M12-Schraubverrieglung hat einen großen Nachteil, und zwar den hohen Zeitaufwand für das korrekte Verschrauben. Um die Verriegelung durch „Schnellkuppeltechniken“ zu ersetzen oder mit dem M12-Gewinde zu kombinieren, entstanden in den letzten Jahren verschiedene Ansätze zur Optimierung. Dabei blieb es jedoch immer bei proprietären Lösungen, die sich letztlich nicht als Marktstandard etablieren konnten.

Die neue Norm IEC 61076-2-010 schafft eine weltweite Akzeptanz durch eine harmonisierte normative Einbindung für das M12-Push-Pull-System. Sie ermöglicht es, zukünftig Automatisierungskomponenten mit einem durchgängigen standardisierten Push-Pull-Anschluss auf Basis von M12 zu verbinden (Bild 2).

Das herstellerübergreifende Verriegelungssystem ermöglicht sicheres und einfaches Stecken; auch bei beengten Platzverhältnissen und hoher Verkabelungsdichte.
Bild 2: Das herstellerübergreifende Verriegelungssystem ermöglicht sicheres und einfaches Stecken; auch bei beengten Platzverhältnissen und hoher Verkabelungsdichte. (Bild: Phoenix Contact)

Das sind die Vorteile von M12 Push-Pull

Vergleicht man die neue M12-Push-Pull-Schnellveriegelung mit einem konventionellen M12-Steckverbinder mit Standardgewinde, bietet M12 Push-Pull eine deutliche Zeitersparnis bei der Installation. Durch das einfache Stecken der Verbindung spart der Anwender bis zu 80 Prozent Installationszeit und damit auch Kosten. Durch die verbesserte Handhabung der M12-Push-Pull-Schnellverriegelung kann auch das Geräte-Layout kompakter werden. Zum einen ist weniger Platz zwischen einzelnen Geräte-Ports erforderlich, zum anderen lassen sich die Geräte-Ports wahlweise vollständig versenkt in das Gerät integrieren. Beide Vorteile folgen dem Trend der Miniaturisierung.

Einfaches Design-in dank durchgängiger Systemtopologie

Neben der Standardisierung ist vor allen Dingen eine durchgängige Systemtopologie erforderlich. Um durchgängig zu verdrahten, benötigen Endanwender neben den Geräte-Ports mit Duo-Kontur auch umspritzte M12-Push-Pull-Leitungen, Steckverbinder zur Selbstkonfektionierung sowie Verteilungssysteme. Die Idee bei der Weiterentwicklung des M12 ist, dass das bewährte M12-Vollgewinde erhalten bleibt. Der Push-Pull-Mechanismus sitzt davor, was den Umstieg auf Push-Pull erheblich vereinfacht (Bild 3).

Die M12-Duo-Kontur erlaubt eine flexible Feldverdrahtung mit bewährten M12-Schraubsteckverbindern (links) oder neuer Push-Pull-Schnellverriegelung (rechts).
Bild 3: Die M12-Duo-Kontur erlaubt eine flexible Feldverdrahtung mit bewährten M12-Schraubsteckverbindern (links) oder neuer Push-Pull-Schnellverriegelung (rechts). (Bild: Phoenix Contact)

M12-Push-Pull-Schnellverriegelungen nach IEC 61076-2-010

Phoenix Contact hat seit 2021 M12-Push-Pull-Schnellverriegelungen nach IEC 61076-2-010. Zur diesjährigen SPS folgen weitere. Vorgestellt werden geschirmte A-kodierte und D-kodierte Leitungen sowie konfektionierbare M12-Steckverbinder mit Push-Pull-Schnellverriegelung. Ziel für die folgenden Monate und Jahre ist der kontinuierliche Ausbau der M12-Push-Pull-Schnellverriegelung in den Bereichen Signal-, Daten- und Leistungsverkabelung im industriellen Bereich.

Insbesondere die Design-in-Eigenschaften der Gerätesteckverbinder verdeutlichen die Vorteile der Push-Pull-Technik. Im Gerät ändert sich nichts – die geringe Modifikation für die Push-Pull-Technik erfolgt nur im Bereich des M12-Gewindes. Die Funktionalität der Geräte wird ohne Zusatzaufwand erweitert. Das bietet dem Endanwender die Wahlfreiheit, die Feldverkabelung entweder mit herkömmlicher M12- oder mit Push-Pull-Schnellverriegelung umzusetzen. Bei den geschirmten Leitungen erhält nicht nur die neue Schnellverriegelung Push-Pull Einzug, sondern wird auch durch die Advanced Shielding Technology sinnvoll ergänzt.

Advanced Shielding Technology – Die Schirmung der Zukunft

Die „Advanced Shielding Technology“ von Phoenix Contact ermöglicht eine neue Art der Schirmanbindung mit flüssigem Metall – damit ist die Zeit des klassischen Zinkdruckgusses bei Crimp-Hülsen vorbei. Eine besondere Vorumspritzung verbindet den konfektionierten Steckbereich mit den Einzeladern. Das Polyamid erhöht die mechanische Robustheit und verhindert Kurzschlüsse zwischen Schirmumspritzung und Kontaktträger. Die stoffschlüssige Verbindung zwischen Leitungsschirm und Spezialzinn ermöglicht eine 360°-Schirmanbindung an den M8-/M12-Kopf.

Steigende Anforderungen an die Feldverkabelung erfordern immer neue Entwicklungen bei den Steckverbindern. Das gilt ganz besonders für die Schirmanbindung. Mit der neuen Advanced Shielding Technology werden M8-/M12-Steckverbinder weiter optimiert: robust, hochverfügbar, langlebig sowie widerstandsfähig auch bei Überlastung. Verfügbar ist die neue Technik für die Daten-, Signal- und Leistungsübertragung. Zukunftsfähig wird die Technik auch durch die optimierten EMV- und Übertragungseigenschaften, und weil sie die zunehmende Miniaturisierung bei der Feld- und Geräteverkabelung unterstützt.

Der M12-Steckverbinder mit Push-Lock-Anschluss kombiniert mit der Push-Pull-Schnellverriegelung.
Bild 4: Der M12-Steckverbinder mit Push-Lock-Anschluss kombiniert mit der Push-Pull-Schnellverriegelung. (Bild: Phoenix Contact)

M12-Push-Pull-Schnellverriegelung mit intuitivem Push-Lock-Anschluss

Um das M12-Push-Pull-System weiter auszubauen, bietet Phoenix Contact zukünftig auch konfektionierbare M12-Steckverbinder mit Push-Pull-Schnellverriegelung und Push-Lock-Anschluss an. So lassen sich unterschiedliche Leitungslängen flexibel und individuell vor Ort verdrahten. (Bild 4)

Die Anschlusstechnik Push-Lock hat sich unter den anderen Anschlusstechniken, wie beispielsweise Schraub- oder Schneidklemmanschluss, am Markt etabliert und steht für einen werkzeuglosen und sicheren Leiteranschluss. Um die Leiter zu kontaktieren, wird eine Schenkelfeder genutzt. Somit lässt sich der jeweilige Leiter direkt „Push-in-artig“ stecken. Aber der Push-Lock-Anschluss bietet noch einen weiteren wichtigen Vorteil bei der Konfektionierung von M12-Steckverbindern. An der Klemmkammer befindet sich ein Hebel, der sich von Hand bedienen lässt. Somit können Anwender die Klemmkammer werkzeuglos und schnell öffnen und schließen. Wenn der Hebel geöffnet ist, bleibt auch die Klemmkammer offen und beide Hände sind für die Zuführung des Leiters verfügbar.

Konfektionierte Datenkabel mit Advanced Shielding Technology und konfektionierbare M12-Steckverbinder Push-Lock-Anschlusstechnik – zukunftssicher in die Feldverkabelung.
Bild 5: Konfektionierte Datenkabel mit Advanced Shielding Technology und konfektionierbare M12-Steckverbinder-Push-Lock-Anschlusstechnik für eine zukunftssichere Feldverkabelung. (Bild: Phoenix Contact)

Neben der numerischen gibt es auch eine farbliche Kennzeichnung. Die Hebel sind je nach Anwendung in den standardisierten Farben der Signal-, Daten- und Energieleitungen ausgeführt. So kann der Installateur die Leiter einfach zuordnen und die Fehlerquote deutlich reduzieren. Zudem wird die Inbetriebnahme der Anlage verkürzt und die Verfügbarkeit gesteigert. (neu)

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Autor Fabian Peper
(Bild: Phoenix Contact)

Fabian Peper ist Produktmanager Produktmarketing Industrial Field Connectivity bei Phoenix Contactin Blomberg.

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Autor Marc Plückebaum
(Bild: Phoenix Contact)

Marc Plückebaum ist Produktmanager Produktmarketing Industrial Field Connectivity bei Phoenix Contact in Blomberg.

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