Industrial Internet of Things IoT

Das (I)IoT nutzt verschiedene elektronische Geräte, die über verschiedene Kommunikationsstandards miteinander kommunizieren, um so Abläufe und Prozesse zu automatisieren und optimieren. (Bild: KANDA EUATHAM @ AdobeStock)

Seit den 2010er Jahren breitet sich das Internet of Things (IoT) zunehmend aus und ist mittlerweile in vielen Haushalten und auch Industriefertigungen angekommen. Der Begriff IoT beschreibt ein Netzwerk von physischen und virtuellen Geräten die in der Lage sind, über das Internet Protocol (IP) autonom miteinander zu kommunizieren. Das Internet der Dinge ist aktuell einer der vielversprechendsten Technologietrends und dabei sind seine Möglichkeiten noch nicht vollständig ausgeschöpft. Die Anwendungen reichen von B2C-Smart-Home-Lösungen bis hin zu B2B-Lösungen wie Logistik-Tracking oder Energie-Management in der Industrie. IoT spielt sich vor allem in vier IT-Gebieten ab: Hardware, Software (sogenannte „Plattformen“), Dienste und Konnektivität. Aufgrund der Vielzahl von Anwendungsfällen gibt es nur eine geringe Konzentration der Marktmacht auf dem gesamten IoT-Markt. Allerdings gibt es in den vier relevanten Segmenten Semiconductor, Software, Hardware und Consumer Production doch Keyplayer, die Trends und Entwicklungen vorgeben oder mitbestimmen.

IoT Umsatz Internet of Things
Der IoT-Markt wächst seit einigen Jahren kontinuirlich und soll bis 2027 ein Volumen von rund 34 Milliarden US-Dollar erreichen. (Bild: Statista)

Weltweiter IoT-Markt auf Wachstumskurs

2021 hatte der globale IoT-Markt einen Gesamtwert von 17,2 Milliarden US-Dollar. Dabei machte der Bereich mit 97 Prozent und 16,7 Milliarden US-Dollar den Großteil des Umsatzes aus, während lediglich drei Prozent des Umsatzes durch Smart Finances erwirtschaftet wurde. Bis 2027 soll der IoT-Markt dann auf ein Volumen 33,4 Milliarden US-Dollar anwachsen. Dabei weisen die Smart-Home-Technologien das größte Wachstum mit 12 Prozent auf. In den vergangenen Jahren war vor allem die Covid-19-Pandemie ein Wachstumstreiber, versuchten doch viele Anwender ihre Wohnsituation während der Quarantäne und Home Office zu verbessen. Global betrachtet sind die USA und China mit 4,2 Milliarden US-Dollar bzw. 3,9 Milliarden US-Dollar die größten Akteure am IoT-Markt. Danach folgen Deutschland (1,3 Milliarden US-Dollar) und Japan (1 Milliarde US-Dollar). Allerdings liegt Japan mit einem IoT-Wachstum von 15 Prozent bis 2027 vor China (13 Prozent) sowie Deutschland und den USA (beide 10 Prozent).

Diese Technologietrends beeinflussen den IoT-Markt

Ein so vielfältiger Markt wird zweifellos von vielen verschiedenen Trends beeinflusst. Um eine schnelle Kommunikation zwischen verschiedenen IoT-Geräten zu ermöglichen, ist die Einführung des 5G-Kommunikationsstandards ein entscheidender Faktor. Weltweit führen die Länder nach und nach die neue Mobilfunktechnologie ein, was auch notwendig ist, um das IoT weltweit zu verbreiten. Bis 2026 sollen rund 2,6 Milliarden Menschen weltweit das 5G-Netz nutzen, bis dahin bleibt aber 4G der vorherrschende Mobilfunkstandard. Sie ermöglicht eine effizientere Implementierung und verbessert zudem den Datenaustausch sowie die Kommunikation in datenintensiven Anwendungen wie etwa dem autonomen Fahren.

Mit der zunehmenden Zahl der IoT-Geräte steigt auch die Angriffe und das Potenzial von Cyberangriffen. Dementsprechend steigt der Bedarf und die Ausgaben für Cybersecurity. Bis 2025 soll der Markt für IoT-Security auf 31 Milliarden US-Dollar ansteigen. Gerade in einem industriellen Umfeld steigt der Stellenwert von Security enorm, denn nicht nur können Angriffe empfindliche Daten und wertvolle Ressourcen abgreifen, sie können auch ganze Produktionen zum Stillstand bringen und dadurch enorme (finanzielle) Schäden verursachen.

5G IoT Internet of Things
Weltweit verbreitet sich 5G zunehmend und viele Länder haben schon in die Technologie investiert, allerdings war 5G 2020 nur in einigen Ländern verfügbar. (Bild: Statista)

Ein weiterer Technologie-Trend ist das Edge Computing. Dabei erfolgt das Verarbeiten von Daten direkt am Netzwerkrand (Edge) und muss nicht mehr in die Cloud übertragen werden. Da Datenerfassung und –analyse direkt am IoT-Gerät erfolgen, lassen sich Prozesse noch weiter beschleunigen.

Aber auch die Industrie profitiert vom IoT. Das Industrial IoT (IIoT) gilt als Erweiterung des normalen IoT, die sich M2M-Kommunikation, Big Data und Machine Learning zunutze macht. So lassen sich verschiedene Prozesse optimieren und automatisieren, was sowohl die Effizienz als auch die Verlässlichkeit der Anlagen steigert. Nach Ansicht von Experten wird das IoT in den nächsten Jahren den größten Einfluss auf Unternehmen bzw. die industrielle Fertigung haben – noch vor der künstlichen Intelligenz, Cloud-Anwendungen und Big Data.

Der Autor: Martin Probst

Martin Probst
(Bild: Hüthig)

Zunächst mit einer Ausbildung zum Bankkaufmann in eine ganz andere Richtung gestartet, fand Martin Probst aber doch noch zum Fachjournalismus. Aus dem Motto „Irgendwas mit Medien“ entwickelte sich nach ein wenig Praxiserfahrungen während des Medienmanagement-Studiums schnell das Ziel in den Journalismus einzusteigen. Gepaart mit einer Affinität zu Internet und Internetkultur sowie einem Faible für Technik und Elektronik war der Schritt in den Fachjournalismus – sowohl Online als auch Print – ein leichter. Neben der Elektronik auch an Wirtschafts- und Finanzthemen sowie dem Zusammenspiel derer interessiert – manche Sachen wird man glücklicherweise nicht so einfach los. Ansonsten ist an ihn noch ein kleiner Geek verloren gegangen, denn alles was irgendwie mit Gaming, PCs, eSports, Comics, (Science)-Fiction etc. zu tun hat, ist bei ihm gut aufgehoben.

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