IoT-Entwicklungen bieten viel Raum für Wachstum und Verbesserungen.

IoT-Entwicklungen bieten viel Raum für Wachstum und Verbesserungen. (Bild: Getty, Digi-Key)

Die zunehmende Vernetzung hat großen Einfluss auf viele Bereiche des Lebens, wie zum Beispiel das Verkehrswesen, die Arbeitsumgebung, Smart Home etc. Diese aufregende Zeit bietet scheinbar grenzenlose Möglichkeiten. Jedoch sind die Einstiegshürden für viele Unternehmen oft sehr hoch und der Weg zum Ziel ist unübersichtlich.

IoT-Entwicklungen bieten viel Raum für Wachstum und Verbesserungen. Das Ziel besteht darin, mit den Kunden zusammenzuarbeiten, um die beste Lösung für eine sinnvolle Integration von Produkten und Diensten zu finden und sie auf diesem Weg zu begleiten und zu unterstützen.

Bei IoT handelt es sich um eine vernetzte Infrastruktur

Bei IoT handelt es sich nicht um ein Produkt, sondern um eine vernetzte Infrastruktur, in der Sensoren und weitere Tools zusammenarbeiten und Daten erfassen und weiterverarbeiten.

Ein gutes Beispiel für eine IoT-Entwicklung ist der Nest-Thermostat. Die Idee zu dieser Entwicklung kam von ehemaligen Apple-Ingenieuren. Sie erkannten den Bedarf eines benutzerfreundlichen, internetfähigen Thermostats, mit dem Potenzial, das Smart Home zu revolutionieren.

Die Entwicklung des ersten Prototyps der Nest-Hardware nahm nur wenige Monate in Anspruch, während die Markteinführung des fertigen Produkts über 18 Monate dauerte. Das verdeutlicht, dass die Hardware-Entwicklung eines Produkts zwar relativ einfach sein kann, wohingegen sich die IoT-Anwendung viel komplizierter gestaltet. Damit die Hardware – in diesem Fall der Nest-Thermostat – mit der Software und der Anwendung kommunizieren kann, braucht es Zeit und Investitionen. An dieser sehr komplexen Aufgabenstellung arbeiteten mehr als 40 ehemalige Google- und Apple-Ingenieure.

Daran hat sich auch heute nichts geändert. Es ist immer noch eine große Herausforderung, ein vernetztes Produkt auf den Markt zu bringen. Zwar gab es inzwischen viele Weiterentwicklungen und Verbesserungen, doch ist es immer noch so, dass die meisten IoT-Projekte scheitern. Es gibt sogar Schätzungen über die Misserfolgsquote, die bei 75 Prozent und höher liegen. Nach wie vor ist die Technologie sehr komplex und fragmentiert. Die Lösungen sind oft maßgeschneidert und wurden für eine bestimmte Anwendung entwickelt. Aus diesem Grund können sie nicht auf zukünftige Projekte übertragen werden.

Dafür gibt es einige Gründe.

Kaufen vs. Entwickeln: Die Entwicklung eines Designs rund um einen Chip zur drahtlosen Vernetzung ist teuer und erfordert mitunter endlose Designzyklen für das Leiterplattenlayout, die Zertifizierungen, die Softwareentwicklung und vieles mehr. Wird eine fertige Komponente gekauft, fehlt oft die Möglichkeit der individuellen Anpassung und die Wirtschaftlichkeit lässt sich nicht auf hohe Stückzahlen übertragen.

Kompatibilitätsbeschränkungen: Immer mehr Anbieter drängen in diesen Bereich, was zwar positiv erscheinen mag, aber oft zu einer größeren Fragmentierung führt. Diese neuen Marktteilnehmer entsprechen möglicherweise nicht den vom Markt erwarteten oder benötigten Standards, bieten nicht die Flexibilität, sich mitten in der Entwicklung umzustellen, oder sind nicht mit anderen angebotenen Diensten kompatibel. Zunehmend werden Anbieter, die jahrelang im IoT-Geschäft tätig waren, aufgekauft oder aus dem Markt gedrängt.

Designdienstleistungen: Einen Designdienstleister in Anspruch zu nehmen, kann teuer sein, und es gibt viele Unbekannte. Es kann aber auch oft die Rettung eines Entwurfs sein, indem er die Zahl der Zertifizierungsfehler verringert und einen erfolgreicheren Weg bietet. Die Komplexität eines vernetzten Geräts und Ökosystems ist jedoch immer noch ein großes Unterfangen. Designdienstleister verfügen zwar über viel Erfahrung, um die richtigen Entscheidungen treffen zu können, aber auch sie können nur so lange unterstützen, wie sich die Aufgabenstellung definieren lässt.

Mentalität der Nachbesserung: Es gibt Unternehmen, die ein einfaches Gerät oder eine einfache Anwendung auf den Markt bringen und sich auf Over-the-Air-Updates verlassen, um Fehler zu beheben oder Hardware-Einschränkungen zu umgehen. Das kann in einigen Fällen gut funktionieren, ist aber definitiv nicht empfehlenswert für diejenigen, die keine Erfahrung mit der Einführung eines IoT-basierten Produkts haben. Die Entwicklung des Nest-Thermometers ist hier ein gutes Beispiel: Über 40 Ingenieure mit viel Erfahrung in diesem Bereich gaben mehr als zehn Millionen Dollar für die Markteinführung ihres Produkts aus. Die Hardware und die Benutzeroberfläche (UI) waren großartig, und die Software war solide, aber es brauchte immer noch regelmäßige Over-the-Air-Updates (OTA), um Fehler zu beheben und zusätzliche Hardwarefunktionen zu ermöglichen, um alternative Anwendungsfälle zu unterstützen.

Einstellung der richtigen Mitarbeiter: Es gibt viele verschiedene Fachgebiete, die beherrscht werden müssen, und oft sind diese Fähigkeiten nicht alle in einer Person vereint. Es ist kostspielig und zeitaufwendig, die richtigen Mitarbeiter einzustellen, um alle Aspekte abzudecken. All dies erschwert die Skalierung der Arbeit.

Regionale Unterschiede: Wünscht ein Unternehmen ein weltweit eingesetztes Produkt, gibt es verschiedene gesetzliche Anforderungen, grundlegende Hardwareunterschiede wie unterstützte Frequenzen und das Antennendesign sowie eine Vielzahl von Zertifizierungen, die in Nordamerika, Europa und Asien erforderlich sind.

Was gibt es Neues im IoT?

Im IoT-Bereich gibt es eine Menge aufregender Innovationen.

5G unterstützt die Anforderungen der IoT-Ökosysteme der Zukunft. Neue 3GPP-Spezifikationen geben den Fahrplan für 5G vor. Mit der Version 17 des 3GPP erhalten wir 5G RedCap (Nutzergeräte mit reduziertem Funktionsumfang) und mit der Version 18 beginnt die Entwicklung von „5G Advanced“, die unter anderem Themen wie künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen umfasst.

Matter verbessert die Kompatibilität und die Sicherheit. Matter ist ein Open-Source-Vernetzungsstandard für Smart-Home- und IoT-Geräte. Er beseitigt viele der zuvor genannten Einschränkungen.

Ortung über Radar und UWB: Der Preis ist erheblich gesunken, und die Fähigkeiten von Radar- und UWB-Sensoren mit hoher Präzision und geringer Reichweite wurden verbessert. Beide kommen bei vielfältigen Anwendungen zum Einsatz, wie beispielsweise zur Überprüfung von Atmung und Herzschlag oder zum Auffinden von Schlüsseln.

Konsolidierung: Bereits in diesem Jahr gab es Fusionen und Übernahmen unter führenden Lösungsanbietern und es kann davon ausgegangen werden, dass sich diese Entwicklung weiter beschleunigen wird.

Diversifizierung: Der Markt wird nicht mehr nur von den „Großen“ beherrscht, sondern auch von kleineren Anbietern wie Espressif, Unisoc und Sequans, die in letzter Zeit einen größeren Einfluss ausgeübt haben. Viele Anbieter konnten in den letzten drei Jahren, in denen die Lieferkette vor großen Herausforderungen stand, große Gewinne erzielen, während die Kunden nach Alternativen zu den langjährigen Marktführern in diesem Bereich suchten.

Eine Neuerfindung des IoT-Systems - IoT 2.0

Wie bei den meisten Innovationen braucht es Zeit, Versuche und Fehlschläge und die richtigen Teams, um Fortschritte zu erzielen. Bei den drahtlosen Protokollen gibt es eine Entwicklung, die neue Möglichkeiten bietet und konsistentere, leistungsfähigere und einfachere Technologien mit sich bringt.

IoT 2.0 ist als Neuerfindung des Ökosystems gedacht, das eine flexible, skalierbare Architektur ermöglicht und das IoT zugänglicher macht. IoT 2.0 beseitigt viele der Zugangsbarrieren für Anwender. In dieser Generation sollten Elemente wiederverwendbar und modularer sein, mit kostengünstigerer Verarbeitung, Open-Source-Elementen und Betriebsdiensten, die auf mehr Erfolg bei Design und Einsatz ausgerichtet sind.

IoT-Wegbereiter

IoTe steht für IoT-Enabler oder auf Deutsch IoT-Wegbereiter. Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in diesem Bereich bringt Digi-Key die Teile des IoT zusammen, um dieses Ökosystem für Anwender zugänglicher zu machen. Diese Technologie entwickelt sich schnell weiter und in zwei bis drei Jahren kann sie ganz anders aussehen. Auch die Architektur entwickelt sich weiter.

Digi-Key sieht eine große Chance Bereiche zu vereinfachen, die komplex und oft abschreckend sind, indem sie das IoT vereinfachen und ihren Kunden Werkzeuge und Ressourcen zur Verfügung stellt, um erfolgreich zu sein.

DigiKey wird weiterhin relevante Produkte und Dienstleistungen anbieten, darunter Hardware, Software, Cloud- und Vernetzungslösungen. Das Unternehmen setzen alles daran, neue, innovative und relevante Technologien zusammenzubringen, die sich leicht integrieren lassen, damit die Kunden ihre Lösungen erfolgreich planen, entwickeln und einsetzen können. Obwohl die Misserfolgsquote in der Branche leider hoch ist, war die Zeit noch nie so günstig wie heute, um ein eigenes erfolgreiches, bahnbrechendes Design zu entwickeln. (neu)

 

Autor

Autor Josh Mickolio
(Bild: Digi-Key)

Josh Mickolio, Supplier Business Development Manager für den Bereich Wireless und IoT bei DigiKey

Sie möchten gerne weiterlesen?