Größten Chance für die EMS-Branche in den nächsten fünf Jahren

In der Umfrage von Katek wurde über alle Branchen hinweg die Stärkung der Produktion in Europa fast gleichauf mit der stärkeren Automatisierung durch Künstliche Intelligenz als größte Chance für die EMS-Branche in den nächsten fünf Jahren genannt. (Bild: Katek)

Die EMS-Branche in Europa hat es aktuell nicht leicht, ob Bauteil- oder Fachkräftemangel, obwohl es eigentlich besser laufen könnte, gibt es viele Stolpersteine. Was sich in der Branche aktuell ändern sollte, hat kürzlich Matthias Sester von Fritsch Elektronik aufgezeigt. Katek hingegen wirft mit seiner Umfrage einen Blick in die Zukunft der Elektronikindustrie in Europa und hat gefragt, worin die Unternehmen die größten Chancen für die EMS-Branche sehen. Über alle Branchen hinweg wurde die Stärkung der Produktion in Europa fast gleichauf mit der stärkeren Automatisierung durch Künstliche Intelligenz (KI) als größte Chance genannt.

Zudem hat die Studie noch Europa als Produktionsstandort, die Themen Nachhaltigkeit und CO2-Reduzierung sowie die Anforderungen an das technologische Know-how des Elektronikdienstleisters und Effizienzpotenziale durch künstliche Intelligenz und Automatisierung untersucht.

Darauf achten Unternehmen bei der Wahl ihres EMS-Partners

Bisher war die EMS-Industrie stark durch Preisentscheidungen geprägt. Mittlerweile sind jedoch die Themen technologische Expertise sowie Branchenkenntnis und Referenzen am wichtigsten für die Auswahl des EMS-Partners. Für die Befragten der Automobilbranche ist in der aktuellen Situation mit gestörten Lieferketten und dem Krieg in der Ukraine sogar der Sitz in Europa am wichtigsten bei der Auswahl der EMS-Dienstleisters, gefolgt vom günstigsten Preis, der genauso wichtig ist wie die technologische Expertise und das Supply Chain Management. In den Branchen „IT & Services“, „Maschinenbau & Betriebstechnik” und „Erneuerbare Energie & Umwelt” wird die technologische Expertise am häufigsten genannt, wenn es um die Wahl des Fertigungsdienstleisters geht. Am wenigsten relevant für die Auswahl des EMS-Partners sind aktuell die Themen Obsolescence Management, gefolgt vom CO2-Ausstoß.

Kriterien für die Auswahl eines EMS-Partners
Bei der Auswahl des EMS-Partners achten die meisten Unternehmen auf das technologische Know-how des Dienstleisters sowie seine Branchenkenntnis und Referenzen. (Bild: Katek)

Zukunft der Elektronikproduktion liegt in Automatisierung durch KI und Produktion in Europa

Die Automobilbranche sieht die größte Chance in der EMS-Branche in den nächsten fünf Jahren in der stärkeren Automatisierung durch künstliche Intelligenz. Knapp die Hälfte der Befragten sieht außerdem die Stärkung der Produktion in Europa als große Chance. Ähnlich sehen das die Verantwortlichen in “IT & Services”, wobei hier die Digitalisierung von Prozessabläufen eine ebenso wichtige Rolle spielt wie ein europäischer Standort. Im Sektor “Industrielle Automation” sind sich fast 70% der Befragten einig, dass die größte Chance in der Stärkung der Produktion in Europa steckt, gefolgt von Automatisierung durch künstliche Intelligenz. Für den Großteil der Teilnehmenden aus der Telekommunikationsbranche hingegen wird die Digitalisierung von Prozessabläufen die wichtigste Rolle spielen. Die Elektronikindustrie selbst sieht zu jeweils 52% die Themen Automatisierung durch KI und Stärkung der Produktion in Europa als größte Chance in den nächsten fünf Jahren.

Was sind die größten Herausforderung für EMS-Dienstleister?

Know-how ist der entscheidende Faktor für die Elektronikindustrie in den nächsten Jahren. Allerdings sehen fast 40% der Befragten das fehlende Know-how in der Produktentwicklung als eine Herausforderung der EMS-Dienstleister, gefolgt von firmeninternem Know-how. Zudem stuft jeweils ein Drittel die Themen Miniaturisierung und der daraus resultierende Platzmangel für elektronische Komponenten und die Zusammensetzung der Teile als schwierig ein.

Herausforderungen für die Entwicklung
Das technologische Know-how ist die am häufigsten genannte Herausforderung in der Entwicklung neuer Produkte. Doch auch fehlendes firmeninternes Know-how sowie Miniaturisierung und Zusammensetzung der Teile sehen zirka ein Drittel der Befragten kritisch. (Bild: Katek)

Über die Studie zur Zukunft der Elektronikfertigung

Katek hat im April 2022 zusammen mit dem Marktforschungsinstitut Dynata 570 Unternehmen und Fertigungsdienstleister für Elektronik bzw. elektronische Komponenten (EMS) in Europa (Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien und Spanien) befragt. Jeweils ein Drittel der Befragten vertritt ein Unternehmen unter 500 Mitarbeitende, zwischen 500 und 1.000 sowie über 1.000 Mitarbeitende aus den Branchen Elektronikindustrie, IT & Services, Automobil, Maschinenbau & Betriebstechnik, Industrielle Automatisierung, Telekommunikation sowie Erneuerbare Energien & Umwelt.

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