Wettbewerbsfähigkeit und Eigenständigkeit sichern

Deutsche Bauelemente-Distribution gibt in Q2 2025 nach

Veröffentlicht Geändert
FBDi-Grafik: deutsche Bauelementedistribution_Umsatz nach Produkten_23Q2-25Q2
Die Halbleiter nahmen die größten Verluste auf das Vorjahresquartal hin und verloren 20,3 %, im Bereich IP&E belief sich der Verlust auf gerademal 8,0 %.

Die Aussichten für die deutsche Bauelemente-Distribution bleiben unsicher, auch Q2 2025 blieb deutlich hinter dem Vorjahresquartal zurück. Chancen für Innovation und Wachstum sieht der FBDi in Megatrends wie Quantencomputing, IoT und KI.

Im zweiten Quartal 2025 setzten die Mitglieder des Fachverbands der Bauelemente Distribution FBDi in Deutschland 748 Mio. um und bleiben mit einem Minus von 16,3 % deutlich hinter dem Vorjahresquartal zurück. Seit Jahresbeginn haben sie somit 21 % des Vorjahresumsatzes eingebüßt und erzielen 1.562 Mio. Euro. Auch der Auftragseingang gibt gegenüber Q1 beinahe um 9 % nach.

Die größten Verluste nahmen dabei die Halbleiter hin, die 20,3 % auf das Vorjahresquartal verloren und bei 444 Mio. Euro enden. Etwas positiver war die Entwicklung bei IP&E (Interconnect, Passive und Elektromechanische Bauteile): Hier belief sich der Verlust auf lediglich 8,0 % gegenüber dem Vorjahresquartal und es wurden 267 Mio. Euro im zweiten Quartal erreicht. Insbesondere Elektromechanik (-4,1 % zum Vorjahresquartal bei 123 Mio. € Umsatz) und Stromversorgungen (-7,6 % zum Vorjahresquartal bei 28 Mio. € Umsatz ) fallen dabei positiv auf.

FBDi-Grafik: deutsche Bauelementedistribution_Book-to-Bill-Ratio_23Q3-25Q2
Im Vergleich zum 1. Quartal 2025 hat sich am Auftrags- zu Umsatzverhältnis (Book-to-Bill-Ratio) im 2. Quartal nicht viel geändert.

Was verspricht das zweite Halbjahr 2025?

Angesichts eines verhaltenen Marktumfelds zeigt sich der FBDi vorsichtig optimistisch für das zweite Halbjahr 2025. Zwar bewegen sich die Bookings weiterhin auf zu niedrigem Niveau, doch erste Impulse neuer Projekte ließen auf neue Wachstumsfelder hoffen.

Laut FBDi-Geschäftsführer Andreas Falke zeigt die global vernetzte Lieferkette für elektronische Komponenten im Umfeld geopolitischer Spannungen und konjunktureller Unsicherheiten zwar eine zunehmende Fragmentierung. Während Märkte wie Asien und die USA einen Nachfrageboom im Bereich Künstliche Intelligenz verzeichnen, kämpfe Europa mit industrieller Stagnation und Herausforderungen im Automobilsektor und deren Zulieferindustrien.

In diesem Umfeld aber gewinnen Design-Innovationen und technologiegetriebene Lösungen gegenüber klassischen Einkaufsstrategien an strategischer Relevanz. Schlüssel zur Resilienz seien Maßnahmen wie Nearshoring, diversifizierte Lieferantenstrukturen und digitale Transparenz. Trotz Unsicherheiten eröffnen Megatrends wie Quantencomputing, IoT und KI substanzielle Chancen für Innovation und Wachstum – Europa müsse diese Dynamiken aktiv mitgestalten, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und die Eigenständigkeit zu stärken.

Wo sieht Ralf Bühler, CEO von Conrad Electronic, die wichtigsten Trends der Distribution bis 2025?