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Präsentation des imec-Programms auf dem Automotive Chiplet Forum 2024 (Bild: imec)

Auf dem Automotive Chiplet Forum 2024 gab imec bekannt, dass Arm, ASE, BMW, Bosch, Cadence Design Systems, Siemens, SiliconAuto, Synopsys, Tenstorrent und Valeo sich als erste entschlossen haben, dem Automotive Chiplet Program (ACP) beizutreten. Das Programm bringt Interessengruppen aus dem gesamten Automotive-Ökosystem in einer präkompetitiven Research-Initiative zusammen. Ziel ist es zu evaluieren, welche Chiplet-Architekturen und Packaging-Technologien am besten geeignet sind, um die Anforderungen der Automobilhersteller zu erfüllen und gleichzeitig die Vorteile der Chiplet-Technologie auf die gesamte Automotive-Branche auszuweiten.

Seit den späten 1970er Jahren integrieren Autohersteller Chiptechnologie in Fahrzeuge. In letzter Zeit haben traditionelle Chiparchitekturen jedoch Schwierigkeiten, die Anforderungen von Fahrzeuglösungen wie Fahrerassistenzsysteme (ADAS) und immersive Infotainment-Dienste (IVI) zu erfüllen. Hier kommen Chiplets ins Spiel – modulare Chips, die speziell für die Ausführung spezialisierter Funktionen entwickelt und nahtlos miteinander kombinierbar sind, um ausgefeiltere Computersysteme zu schaffen.

Umstellung auf Chiplet-Architektur ist teuer

Aufgrund der Vielseitigkeit von Chiplets wird das Automotive-Ökosystem schnell auf sich ändernde Anforderungen reagieren können. Chiplets ermöglichen auch eine flexible Komponentenintegration, was das Risiko einer Anbieterabhängigkeit begrenzt und die Ausfallsicherheit der Lieferkette verbessert. Darüber hinaus ermöglicht der geringere Leistungsbedarf ein kompaktes Baugruppendesign. Allerdings ist die Umstellung auf eine Chiplet-Architektur für Erstausrüster (OEMs) viel zu teuer im Alleingang. Die wirtschaftliche Tragfähigkeit hängt daher von der Ausrichtung der Branche auf eine gemeinsame Chiplet-Norm ab, damit OEMs Chiplets auf dem Markt beziehen und mit proprietären Chiplets kombinieren können, um individuelle Angebote zu erstellen.

Unternehmen, die Supercomputing-, Datencenter- und Smartphone-Lösungen entwickeln, erforschen schon länger die Vorteile der Chiplet-Technologie, um den wachsenden Rechenbedarf zu decken. Die Automobilindustrie hat sich etwas zurückhaltender gezeigt. Denn Lösungen für die Automobilindustrie müssen strenge Anforderungen an Robustheit und Zuverlässigkeit erfüllen, um den kontinuierlichen Betrieb und die Sicherheit der Fahrzeuginsassen über die typische Lebensdauer eines Autos von zehn bis fünfzehn Jahren zu gewährleisten. Darüber hinaus sind die Kosten zu berücksichtigen und schließlich sind Leistung und Energieeffizienz entscheidend für die Lebensdauer der Autobatterie. Dies sind einige der Probleme, die das Automotive Chiplet Program angehen will.

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