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Daten aus dem Realverkehr schaffen die Informationsbasis, um auch höhere Stufen des automatisierten Fahrens umzusetzen. (Bild: Bosch)

Mehr Sicherheit und Komfort für Autofahrer und schnellere Verfügbarkeit automatisierter Fahrfunktionen für alle Fahrzeugklassen: Darum geht es bei der Partnerschaft zwischen Bosch und Cariad, der Softwaretochter des Volkswagen-Konzerns. Gemeinsam wollen sie teil- und hochautomatisiertes Fahren massentauglich und für jedermann verfügbar machen. Ziel ist, für Fahrzeuge der Markengruppen des Volkswagen-Konzerns Funktionen bereitzustellen, bei denen Fahrer die Hände zeitweise explizit vom Lenkrad nehmen können. Dabei handelt es sich um sogenannte Level-2-Hands-free-Systeme sowie ein System, bei dem das Fahrzeug die komplette Fahrt auf der Autobahn übernimmt (SAE-Level 3). Erste Funktionen sollen 2023 implementiert werden.

Beide Unternehmen entwickeln gemeinsam eine einheitliche Softwareplattform für das teil- und hochautomatisierte Fahren, die künftig in allen privat genutzten Fahrzeugklassen der Marken des Volkswagen-Konzerns zum Einsatz kommen soll. Alle Bestandteile der Kooperation lassen sich auch in Fahrzeuge und Ökosysteme anderer Automobilhersteller integrieren.

Informationen aus der Realumgebung des Autos verarbeiten

An Standorten beider Unternehmen entwickeln Mitarbeiter teil- und hochautomatisierte Fahrfunktionen – weltweit vernetzt und in gemischten Teams. In der Spitze sollen deutlich mehr als 1000 Fachleute an den erforderlichen Bausteinen arbeiten. Im Zentrum steht die datengetriebene Softwareentwicklung auf Basis von Informationen einer 360-Grad-Umfelderfassung. Dazu entsteht eine Entwicklungsumgebung zur Erhebung, Analyse und Verarbeitung von Daten, die sich u. a. Methoden der künstlichen Intelligenz bedient. Die Rechnung ist einfach: Je umfangreicher die Informationsbasis aus dem realen Straßenverkehr, desto robuster und natürlicher lassen sich die hochautomatisierten Fahrfunktionen auslegen. Das gilt etwa für zusätzliche Ebenen für hochauflösende Karten zur Lokalisierung und Quer- und Längsführung von Fahrzeugen ebenso wie für alltägliche Fahrsituationen oder selten auftretende, dafür aber umso kniffliger zu lösende Sonderfälle im Straßenverkehr, sogenannte Corner Cases.

Die aus dem Realverkehr gewonnenen Daten fließen kontinuierlich und in Echtzeit in die weitere Entwicklung ein. So wächst mit jedem real gefahrenen Kilometer und den dabei gesammelten Daten die Informationsbasis, um auch höhere Stufen des automatisierten Fahrens umzusetzen und auf die Straße zu bringen. Die Partner haben außerdem vereinbart, gemeinsame Entwicklungsziele und Zeitpläne in Richtung vollautomatisiertes Fahren (SAE-Level 4) zu prüfen.

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