Standardisierte M12-Rundsteckverbinder gehören zur Grundausstattung in vielen Anwendungen, z. B. in der Robotik. Sie werden hauptsächlich für die Feldverkabelung, etwa von Sensoren und Aktoren, eingesetzt. Je nach Kodierung sind sie für die Einbindung der Automatisierungskomponenten in beispielsweise Ethernet-, Profinet-, Profibus- oder CAN-Netzwerke geeignet; sie können Signale und Daten übertragen sowie die Feldgeräte mit elektrischer Leistung versorgen. Kundenseitig konfektionierbare Steckverbinder – der Anwender schließt die Kabel im Rahmen der Feldinstallation selbst an den Steckverbinder an – sind besonders im Hinblick auf individuelle, flexible Kabellängen oder den Anschluss von Spezialkabeln vorteilhaft. Hier ist vor allem der Schraubklemmanschluss als günstige, aber arbeitsaufwendige Technik verbreitet. Beispielsweise sind rüttel- und stoßsichere Käfigzugfeder-Varianten für die M12-Produktserien 713, 715 und 825 bei Binder erhältlich. Die Steckverbinder mit Käfigzugfeder-Technik, sowohl Stecker als auch Buchsen, sind als 4- und 5-polige Varianten mit A-, B- und D-Kodierung sowie als ungeschirmte und schirmbare Varianten verfügbar.
Themenreihe: Hidden Champions der Elektronik
In unserer Themenreihe Hidden Champions der Elektronik widmen wir uns den Komponenten, die selten im Rampenlicht stehen. Denn die Stars einer Platine können ohne die Hidden Champions an der Peripherie nicht funktionieren. Passive Bauelemente, Kühlkörper, Kabel, Stecker, einfachere Logik-ICs etc. werden immer wieder gern übersehen oder gelten als „langweilig“, sind aber essenziell wichtig. Genau um solche Hidden Champions geht es hier.
- Teil 1: Metallische Dünnschichtwiderstände
- Teil 2: RTC-Module
- Teil 3: PhotoMOS-Relais
- Teil 4: Gedrehte Kontaktbuchsen
- Teil 5: Stromkompensierte Drosseln
- Teil 6: Strangkühlkörper
- Teil 7: Aluminium-Elektrolyt-Kondensatoren
- Teil 8: Oberflächenmontierbare TVS-Dioden
- Teil 9: Zwischenkreis-Kondensatoren
- Teil 10: Optokoppler zur Stromkreistrennung
- Teil 11: Dickschicht-Shunt-Widerstände
- Teil 12: Mini-Absolutdrucksensoren
- Teil 13: Käfigzugfeder-Rundsteckverbinder
- Teil 14: Snap-In-Superkondensatoren
- Teil 15: Synchrone DC/DC-Abwärtswandler
- Teil 16: FCCs und Stecker für den Weltraum
- Teil 17: Zementbeschichtete Widerstände
Im Zuge der Industrie 4.0 wächst jedoch der Bedarf an Geräten zur Datenerfassung sowie an Leitungen für die Datenübertragung. Damit gewinnt die einfache und schnelle Handhabbarkeit der Anschlusstechnik zunehmend an Bedeutung: In umfangreichen, komplexen Installationen, die einen hohen Durchsatz bei der Konfektionierung erfordern, erbringen Schnellanschlussverfahren wegen ihres messbaren Zeitvorteils einen wirtschaftlichen Nutzen. Der Schnellanschluss mit Käfigzugfeder vereinfacht den Anschluss-Vorgang: Öffnungswerkzeug in die Bohrung einführen, um die Feder zu lösen – Leiter in die Kontaktbohrung führen – Öffnungswerkzeug herausziehen, wodurch die Feder den Leiter klemmt. Die dauerhaft auf den Leiter einwirkende konstante Federkraft kontaktiert diesen und gewährleistet eine vibrationssichere Verbindung, die Stoß- oder Rüttelbelastungen widersteht. Damit empfiehlt sich der Käfigzugfeder-Anschluss für Applikationen, die mechanischen Belastungen unterliegen. Dazu gehört der Einsatz in Maschinen, in denen Vibrationen durch Motoren oder Bearbeitungsprozesse auftreten können. Rundsteckverbinder der Serien 713, 715 und 825 entsprechen der Schutzart IP67 (713: in Outdoor-Versionen auch bis zu IP68/IP69K). Ihr Betriebstemperaturbereich erstreckt sich von -40 bis 85 °C. Die typische mechanische Lebensdauer liegt bei 100 Steckzyklen.
Rundsteckverbinder-Serien
- 713: A-kodiert, CAN, CANopen, Proifbus-PA und Device-Net, 30 V bis 250 V, 1,5 A bis 8 A
- 715: B-kodiert, Profibus-DP, 60 V bis 250 V, 4A
- 825: D-kodiert, Ethernet, Ethercat, Profinet, Sercos, 250 V, 4 A
alle mit Käfigzugfeder-Anschluss