Trands in Sensorik und Messtechnik

Der AMA-Verband für Sensorik und Messtechnik und der VDI veröffentlichen die Studie „Sensor Trends 2030“. (Bild: VDI)

Durch den Wandel zu einer digitalen Informationsgesellschaft ist ein exponentiell wachsender Informationsbedarf zu beobachten. Dadurch steigt die Nachfrage nach relevanten Entscheidungsgrundlagen statt reiner Messwerte: Es geht zunehmend darum Entscheidung auf Datenbasis zu fällen und nicht unbedingt physikalische oder chemische Größen zu bestimmen.

Sensoren sind innovativ und genau

Insgesamt ist die Sensor- und Messtechnikindustrie sehr innovationsorientiert: bei einer jährlichen Wachstumsrate von 6,3 Prozent Prozent beim Umsatz, investiert sie 11 Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Der hohe Forschungs- und Entwicklungsbedarf spielt KMUs in die Hand, braucht aber auch passende Forschungsförderung.

Ein ungebrochener Trend, der sich in der Studie abzeichnet, ist die steigende Genauigkeit in allen Messgrößen in Kombination mit sinkender Messunsicherheit. Die Optimierung der Messpräzision bleibt ein dominanter Treiber für technologische Entwicklungen.

Von Sensoren zu Sensor-Systemen

Weiter ist ein Trend zu Smart-Sensor-Systemen zu erkennen. Nutzer fragen zunehmend nach Sensorsystemen, die direkt einsetzbar sind und weniger nach dem optimierten Messwandlern. Die Integration und Funktionserweiterung von Sensoren erleichtern die Implementierung und schaffen neue Anwendungsmöglichkeiten.

Miniaturisierung und Kostenreduktion

Im Bereich Miniaturisierung erfolgen Fortschritte gezielt dort, wo sie wirtschaftliche Vorteile oder neue Anwendungsfelder eröffnen. Allerdings erreichen wir zunehmend die Grenzen der Miniaturisierung, die durch Wirtschaftlichkeit und physikalische Gesetze gegeben sind.

Nachhaltigkeit und KI sind auf dem Vormarsch

In puncto Nachhaltigkeit stehen ein geringerer Energieverbrauch und ressourcenschonende Lösungen zunehmend im Fokus. So wie Blei weitgehend elemiminiert wurde, wird die Sensorindustrie auch PFAS und andere Stoffe vermeiden. Auch der Energieverbrauch pro Sensor fällt stetig. Grundsätzlich wird Sensorik selbst ein Weg sein, Prozesse nachhaltiger laufen zu lassen.

Weiter sind in der Sensorik künstliche Intelligenz und Quantensensoren auf dem Vormarsch, Patentanmeldungen im Bereich KI verdoppeln sich alle 1,3 Jahre.
Die Analyse internationaler Patentanmeldungen zeigt: Asien dominiert seit 2014 mit den höchsten Wachstumsraten, besonders in den Bereichen Materialeigenschaften und Radionavigation. Deutschland hat hier die Chance, durch gezielte Investitionen und Förderung seine Innovationskraft weiter auszubauen.

Überlick über die aktuelle wirtschaftliche Lage in der Sensorik

Der AMA-Verband befragte seine Mitglieder Anfang des Jahres zur wirtschaftlichen Entwicklung 2024. Die Sensorik- und Messtechnikbranche verzeichnete im vierten Quartal 2024 einen Umsatzrückgang von vier Prozent im Vergleich zum Vorquartal (Q3 2024). Im Vergleich zum Vorjahresquartal (Q4 2023) fiel der Rückgang mit acht Prozent noch deutlicher aus. Die Auftragseingänge blieben im vierten Quartal 2024 stabil auf dem Niveau des Vorquartals. Trotz der aktuellen Einbußen blicken die Unternehmen vorsichtig optimistisch auf 2025 und erwarten ein Umsatzwachstum von drei Prozent.

Die Exportquote erhöhte sich 2024 um acht Prozentpunkte auf insgesamt 56 Prozent. Während die Exporte ins mitteleuropäische Ausland leicht rückläufig waren, zeigt sich eine uneinheitliche Entwicklung auf den internationalen Absatzmärkten.

Die AMA-Mitglieder hielten ihre Investitionen 2024 auf Vorjahresniveau. Für 2025 planen sie eine moderate Erhöhung um zwei Prozent.

Die Autorin: Sabine Synkule

Sabine Synkule
(Bild: Sabine Synkule)

Durch ihr Elternhaus schon von Kindesbeinen an naturwissenschaftlich geprägt, war früh klar, dass Sabine Synkule auch beruflich einmal diese Richtung einschlagen würde. Nach einem Physikstudium und einer Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiterin entschied sie sich schließlich dafür, nicht mehr selbst zu forschen, sondern über die Ergebnisse der Forschung anderer zu berichten. So ist sie schließlich im Fachjournalismus gelandet und dort für die Bereich Messtechnik, Sensoren und Stromversorgung zuständig. Deshalb – und weil sowieso niemand ihren Nachnamen richtig ausspricht – wird sie auch gerne als die Power-Frau von Hüthig vorgestellt. Privat würde niemand auf die Idee kommen, dass ihr Beruf etwas mit Technik zu tun hat. So fragt sie keiner ihrer Bekannten jemals um Rat, wenn einmal ein Fernseher oder Computer kaputt ist. Ihre Expertise wird nur bei der Umsetzung aufwändiger Kochrezepte oder dem Erstellen neuer Strick- und Stickmuster eingeholt.

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