Die Beschaffung zuverlässiger Leiterplatten ist für Hersteller in der Brandschutzindustrie von großer Bedeutung, damit teure sowie gefährliche Feldausfälle ihrer Endprodukte vermieden werden können. (Bild: NCAB)
Für Hersteller in der Brandschutzindustrie ist die Beschaffung von Leiterplatten, die den anspruchsvollen Sicherheitsanforderungen gerecht werden, essenziell. Dies beinhaltet sorgfältige Tests und Qualitätskontrollen, um sicherzustellen, dass die Produkte unter allen Bedingungen zuverlässig funktionieren. Ziel ist es, kostspielige und gefährliche Ausfälle im Einsatz zu vermeiden und somit für einen zuverlässigen Brandschutz zu sorgen.
Bei der Herstellung von Leiterplatten für die Brandschutzindustrie gibt es einige besondere Herausforderungen. Obwohl diese Leiterplatten im Allgemeinen nicht besonders komplex sind, da sie in der Regel aus zwei- bis vierlagigen Konstruktionen bestehen und eine Standardspezifikation aufweisen, gibt es dennoch Einschränkungen, wenn es um die Größe sowie den Stromverbrauch geht. Die Endprodukte müssen eine lange Lebensdauer aufweisen, rauen Umgebungen standhalten und stoßfest sein. Robustheit und Zuverlässigkeit sind der Schlüssel für Endprodukte, die nur eine bestimmte Aufgabe, diese aber besonders gut erfüllen sollen. Insbesondere wenn die Gesundheit und sogar das Leben von Menschen auf dem Spiel stehen.
Wichtige Faktoren bei der Leiterplattenherstellung
Um die gewünschte Zuverlässigkeit bei Leiterplatten für die Brandschutzindustrie zu erreichen, benötigt man ein solides Design, die Fähigkeit, die bestmögliche Leistung aus den Fabriken herauszuholen und eine PCB-Spezifikation, die in einigen entscheidenden Bereichen über die Anforderungen der IPC-Klasse 2 hinausgeht.
Die NCAB-Group verfügt als Zulieferer für diese Industrie über eine große Anzahl an Kunden und realisiert viele Hundert Projekte in diesem Bereich. Die dafür produzierten Leiterplatten werden hauptsächlich in verdrahteten und drahtlosen Brandmeldern in Wohn- und Geschäftsgebäuden eingesetzt, aber auch in Brandmeldezentralen und Alarmsystemen. Im Bereich der „sicherheitskritischen“ Produkte gibt es eine Reihe von Normen, die in den entsprechenden Ländern je nach Produktanwendung erfüllt werden müssen. Die Normen wurden entwickelt und geschaffen, um sicherzustellen, dass die Produkte ein bestimmtes Niveau in Bezug auf Leistung, Qualität und Zuverlässigkeit tatsächlich erfüllen.
Schlüsselspezifikationen für Zuverlässigkeit
Vor diesem Hintergrund hat der Leiterplattenspezialist für seine Kunden eine eigene maßgeschneiderte Leiterplattenspezifikation erstellt, die für alle Leiterplatten verwendet wird. Dabei sind einige wichtige Leiterplattenmerkmale speziell festgelegt worden, die über den Industriestandard IPC Klasse 2 hinausgehen. In der Brandschutzindustrie sind einige dieser Merkmale besonders wichtig, um robuste und zuverlässige Endprodukte zu ermöglichen:
- 25 µm nominale Hülsenkupferstärke gemäß IPC-Klasse 3
Die Erweiterung der in der IPC-Klasse 2 vorgeschriebenen 20 µm Hülsenkupferstärke auf eine robustere 25 µm Beschichtung hat sich bei der Schockprüfung von Brandschutzprodukten als ideal erwiesen. Das Risiko von Kupferrissen an der Belastungsstelle wird verringert und damit auch das Risiko, die Prüfung nicht zu bestehen. - Vorgeschriebene Lötmaskendicke
Diese Anforderung, die vollkommen über die der IPC hinausgeht, gewährleistet eine bessere Lötstoppmaskenabdeckung mit weniger Low-Spots. Dies trägt nachweislich zum Schutz des Kupfers bei der SO2-Korrosionsprüfung von Brandschutzprodukten bei und verringert somit das Risiko eines Ausfalls. - Keine Reparatur von Leiterbahnen oder offenen Stromkreisen
Obwohl Reparaturen sehr gut ausgeführt werden können, stellen sie gegenüber einer nicht reparierten Leiterplatte immer ein Risiko dar. Zuverlässigkeit erfordert Produkte, die fehlerfrei sind. - Nur international bekannte Basismaterialien werden verwendet.
Es werden keine lokal beschafften oder unbekannten Materialien akzeptiert. Dadurch wird sichergestellt, dass nur Materialien verwendet werden, die für den jeweiligen Zweck geeignet sind und ihre Aufgabe auch wirklich erfüllen. - Strenge Kontrolle des Alters bestimmter Lötoberflächen
Die Kunden verwenden nicht alle Leiterplatten sofort nach der Lieferung. Wenn das Alter bestimmter Oberflächen nicht überwacht wird, kann dies zu Problemen bei der Lötbarkeit führen und das Risiko des Eindringens von Feuchtigkeit erhöhen, was die Zuverlässigkeit der Leiterplatte beeinträchtigt. - Toleranz für kupferkaschiertes Laminat nach IPC4101 Klasse B/L
Die Kontrolle der dielektrischen Abstände wird für die Funktionalität von Baugruppen zunehmend wichtiger. - Strenges Qualifizierungs- und Freigabeverfahren für jede Bestellung
Der Kunde kann sich darauf verlassen, dass die Einhaltung aller Spezifikationen im Rahmen des Freigabeprozesses überprüft worden ist.
Maximale Performance in den Fabriken
Obwohl die technischen Herausforderungen bei der Herstellung von Leiterplatten für die Brandschutzindustrie alles andere als unüberwindbar sind, müssen die Fabriken dennoch Höchstleistungen erbringen, um für die erforderliche Zuverlässigkeit der Platten zu sorgen. Aus diesem Grund ist das Factory Management Team von NCAB täglich in den Fabriken anwesend, insbesondere in den wichtigsten Fabriken, in denen die meisten Leiterplatten für die Brandschutzindustrie hergestellt werden, um darauf zu achten, dass alle Spezifikationen und Qualitätsanforderungen erfüllt werden.
Nachhaltigkeit zunehmend im Fokus
Wie in vielen anderen Branchen ist Nachhaltigkeit heute ein immer wichtigerer Trend und ein treibender Faktor für Entwicklungen in der Brandschutzindustrie. Die NCAB-Group ist seit 2014 ISO-26000 zertifiziert und berichtet seitdem jährlich über die Nachhaltigkeitsbemühungen der Gruppe. Angestrebt wird eine möglichst nachhaltige Produktion, was bereits beim Design beginnt, um aus einem Nutzen möglichst viele Leiterplatten herstellen zu können. Ziel ist es, weniger Material und Energie für die Produktion zu benötigen und gleichzeitig die Abfallmenge zu minimieren.
Sales Manager, NCAB Group UK