Kranker Büroangestellter mit geröteter Nase betritt das Büro, während im Hintergrund Geldscheine hinter den Fenstern fallen, was die Kosten des Präsentismus für Unternehmen verdeutlicht.

Wer kenn das nicht: Ein wichtiger Termin steht an, aber der Körper ruft eigentlich nach Ruhe. Da ist es verlockend, sich von falschem Ehrgeiz leiten zu lassen. Eine Studie zeigt jedoch, dass dieser falsche Ehrgeiz Unternehmen Milliarden kosten kann. (Bild: Dalle / OpenAI)

Faktoren, die zu Präsentismus führen
Faktoren, die zu Präsentismus führen (Bild: Napkin)

Was ist "Präsentismus" und warum ist es problematisch?

„Präsentismus“ beschreibt den Zustand den viele von uns sicherlich kennen oder zumindest im Freundeskreis mehr als einmal erlebt haben: Arbeitnehmer erscheinen trotz Krankheit zur Arbeit. Viele fühlen sich dabei dazu verpflichtet, aus Angst, als unzuverlässig wahrgenommen zu werden oder aufgrund des Drucks, der von Vorgesetzten oder der Unternehmenskultur ausgeht. Während es auf den ersten Blick positiv erscheint, dass Angestellte auch in schwierigen Zeiten präsent sind, zeigt die Forschung, dass diese Praxis in der Realität kontraproduktiv ist. Denn: Statt die Produktivität zu steigern, führt krankes Arbeiten zu Fehlern, Unzufriedenheit und letztendlich zu milliardenschweren finanziellen Verlusten.

Die Ergebnisse der Studie im Detail

Die von Claire Smith geleitete Studie "Presenteeism pressure: The development of a scale and a nomological network" nutzte den Presenteeism Pressure Scale, eine Umfrage mit elf Fragen, um die Wahrnehmungen und Erfahrungen von Arbeitnehmern zu erfassen. Hunderte Teilnehmer aus verschiedenen Branchen bewerteten Aussagen wie „Es wird von mir erwartet, auch bei Krankheit zu arbeiten“ oder „In meinem Unternehmen werden Krankmeldungen negativ gesehen“. Die Ergebnisse verdeutlichten, dass der Druck zur Präsenz bei Krankheit häufig nicht nur von den Angestellten selbst, sondern auch von der Unternehmenskultur ausgeht. In mehreren Erhebungen gaben die Befragten an, dass dieser Druck zu negativeren Gefühlen gegenüber ihrem Arbeitgeber führte, was wiederum die Jobzufriedenheit und die Bindung an das Unternehmen beeinträchtigte.

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Was sind die wirtschaftlichen Auswirkungen von "Präsentismus"?

Die Studie verweist auf Berechnungen des Harvard Business Review, die schätzen, dass "Präsentismus" amerikanische Unternehmen jedes Jahr bis zu 150 Milliarden US-Dollar kosten kann. Dies liegt daran, dass Mitarbeiter, die krank arbeiten, weniger produktiv sind, mehr Fehler machen und langfristig sogar schwerwiegendere Gesundheitsprobleme entwickeln, die längere Ausfälle nach sich ziehen können. Neben den direkten Produktivitätsverlusten führt dieser Zustand auch zu höherer Mitarbeiterfluktuation und einem schlechteren Betriebsklima, was zusätzliche Kosten verursacht.

Maßnahmen zur Bekämpfung von "Präsentismus"

Laut der Studie tragen Arbeitgeber eine entscheidende Verantwortung, um "Präsentismus" entgegenzuwirken. Statt einer Kultur, die Krankmeldungen als Zeichen von Schwäche oder Unzuverlässigkeit betrachtet, sollten Unternehmen flexible und individuell angepasste Richtlinien entwickeln, die es den Mitarbeitern ermöglichen, gesundheitliche Entscheidungen eigenverantwortlich zu treffen. Dies könnte durch die Förderung von Homeoffice-Optionen, eine klarere Kommunikation von Krankheitsrichtlinien und den Abbau von sozialem Druck erreicht werden. Unterstützende Maßnahmen wie betriebliche Gesundheitsprogramme oder Schulungen für Führungskräfte könnten ebenfalls helfen, den Druck auf Arbeitnehmer zu mindern und ein gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen.

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