Mitte März war es wieder so weit: Die EmbeddedWorld in Nürnberg war für uns Redakteure der Startschuss für die Messe-Saison. Auch wenn viele es anderes sehen, aber für mich, Martin Probst in diesem Fall, ist 2023 das erste Post-Corona-Messejahr, denn 2022 lag die Pandemie noch über vielen Messen in Form von variierenden Terminen, Masken und dem Verhalten der Messebesucher. Die EmbeddedWorld dieses Jahr fühlte sich sehr Pre-Corona an bezüglich Besucherzahlen und der Stimmung auf der Messe.
Aber zurück zur Messe-Saison 2023: Auf dem Plan standen bzw. stehen je nach Redakteur die Hannover Messe und die Logimat im April, das Messe-Triumvirat aus SMTconnect, PCIM und Sensor & Test im Mai, Productronica bzw Electronica (erst wieder 2024) sowie die SPS im November. Hinzu kommen noch ein paar kleinere Messen und Kongresse. Damit ist der Plan nicht zu straff und wir Redakteure bekommen auch ein bisschen Reisezeit.
Allerdings können die Messen ganz schön anstrengend sein. Bereits Wochen vor den Messen erhalten wir massenhaft Produktmeldungen für ausgestellte Produkte, Terminanfragen und Einladungen zu Pressekonferenzen, die es zu verarbeiten bzw zu verplanen gilt. Daraus wird dann ein Terminkonstrukt gebaut, das oft aus 30 Minuten Timeslots besteht, die wiederum den Weg zum nächsten Stand sowie ein „Überziehen“ beinhaltet. Es beginnt dann langsam zu zerbrechen, wenn sich die Planung durch kurze Pausen, Verspätungen etc. ändert. Um etwas den Stress etwas aus der Planung zu nehmen, gibt es auch Redakteure, die ihre Messetage nach Hallen planen, aber damit ist man wenig flexibel und meistens kommt es dann eh anders.
„Der frühe Vogel fängt den Wurm“ – das gilt auch bei der Planung bzw. der Terminvergabe. Anfragen die zwei oder drei Tage vor Messebeginn ins E-Mail-Postfach flattern, können nur noch selten nachgekommen werden. Der Kalender ist dann einfach schon voll. Deshalb, Agenturen, lieber eine Woche zu früh als zu spät!
Messe als Stresstest
Die Messe selbst ist dann zwei bis drei Tage Stress und Adrenalin pur. Man hetzt von einem Stand zum anderen, schüttelt zwischendrin noch Hände und sagt kurz noch Hallo zu den Kollegen. Kurze Verschnaufpausen gibt es dann immer wieder im Pressezentrum, wo bei einer Tasse Kaffee über die Branche geplaudert wird. An den Ständen gibt es dann Infos zu allerlei Technologien und Lösungen, aber man tauscht sich auch über vieles andere aus, oftmals auch fernab des Beruflichen.
Nach mindestens acht Stunden Messe geht es dann kurz ins Hotel – aber wirklich nur kurz, denn meistens steht schon die nächste Abendveranstaltung an. Nach ein paar angenehmen Stunden mit Essen, Trinken und guten Gesprächen geht es dann nach einem 12-Stunden+-Tag endlich ins Bett, damit es am nächsten Tag wieder von vorne beginnen kann.
Nach der Messe gilt es dann noch die Eindrücke der Messe zu verarbeiten: Produktmeldungen und Pressekonferenzen verarbeiten sowie ausgemachte Fachartikel festzurren.
Ich hoffe, dass las sich nicht zu negativ, denn Messen sind zwar Ausnahme- und Stresssituationen, aber wir freuen uns immer auf die nächste Messe, die Gespräche, den Austausch mit Kollegen und das Neueste aus der Branche.
Der Autor: Martin Probst
Zunächst mit einer Ausbildung zum Bankkaufmann in eine ganz andere Richtung gestartet, fand Martin Probst aber doch noch zum Fachjournalismus. Aus dem Motto „Irgendwas mit Medien“ entwickelte sich nach ein wenig Praxiserfahrungen während des Medienmanagement-Studiums schnell das Ziel in den Journalismus einzusteigen. Gepaart mit einer Affinität zu Internet und Internetkultur sowie einem Faible für Technik und Elektronik war der Schritt in den Fachjournalismus – sowohl Online als auch Print – ein leichter. Neben der Elektronik auch an Wirtschafts- und Finanzthemen sowie dem Zusammenspiel derer interessiert – manche Sachen wird man glücklicherweise nicht so einfach los. Ansonsten ist an ihn noch ein kleiner Geek verloren gegangen, denn alles was irgendwie mit Gaming, PCs, eSports, Comics, (Science)-Fiction etc. zu tun hat, ist bei ihm gut aufgehoben.