Serious Game lehrt spielerisch die Macht grüner Mikroelektronik
Das Serious Game ICT.factory hat zum spielerischen Nachdenken über nachhaltige Mikroelektronik eingeladen. Wer eine Elektronikfabrik zukunftsfähig machen will, steht dabei vor realen Herausforderungen – und muss strategisch entscheiden.
Martin LargeMartinLargeMartin LargeCVD Online all-electronics
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Im Serious Game »ICT.factory« übernehmen Spieler:innen eine alte Elektronikfabrik und haben die Aufgabe, das Unternehmen nachhaltig zu modernisieren.(Bild: Fraunhofer Mikroelektronik)
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Lernen durch Spielen ist längst mehr als ein pädagogischer Trend. Ob in Schule, Industrie oder Wissenschaft – Gamification bringt komplexe Themen in interaktive Formate und schafft Zugänge, wo klassische Lernmethoden an ihre Grenzen stoßen. Besonders Serious Games nutzen das Potenzial von Spielmechaniken, um Wissen erfahrbar zu machen und Handlungskompetenzen zu stärken. Ein aktuelles Beispiel dafür ist das browserbasierte Spiel ICT.factory, das die nachhaltige Transformation der Mikroelektronik in den Mittelpunkt rückt.
Wie wurde das Spiel ICT.factory entwickelt?
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Entwickelt wurde die ICT.factory im Rahmen des Kompetenzzentrums »Green ICT @ FMD« unter Federführung des Fraunhofer-Instituts für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM). In einem iterativen Entwicklungsprozess arbeiteten Forscher:innen der FMD eng mit Game-Designer:innen, Lehrkräften und Schüler:innen zusammen. Ziel war es, ein browserbasiertes Spiel zu schaffen, das Lerninhalte rund um nachhaltige Mikroelektronik spielerisch und motivierend vermittelt. In Playtests mit Schulklassen wurde besonders auf Verständlichkeit, Motivation und Spielspaß geachtet.
Was angehende Elektronik-Entwickler wissen müssen
(Bild: Scanrail @ AdobeStock)
Kaum eine Branche ist gerade so gefragt wie die Elektronik-Industrie, da sie aktuelle Trendmärkte enorm prägt. Entsprechend hoch ist auch die Nachfrage nach Entwicklern. Wie wird man also Elektronik-Entwickler und welche Karriere-Chancen gibt es? Wir haben das Wichtigste zusammengefasst.
Was ist die zentrale Spielidee von ICT.factory?
Im Serious Game ICT.factory übernehmen Spielende die Leitung einer veralteten Elektronikfabrik mit dem Ziel, diese umfassend und nachhaltig zu modernisieren. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette – vom Rohstoffeinkauf über die Produktion bis hin zu Recycling und Wiederverwertung – gilt es, durchdachte Entscheidungen zu treffen. Der Einstieg erfolgt über das Büro, die Fabrikhalle und das Lager, die jeweils unterschiedliche Aufgabenbereiche abdecken: Im Büro werden Strategien entwickelt, Preise kalkuliert, neue Technologien erforscht und Investitionen wie der Bau weiterer Gebäude oder das Aufnehmen von Krediten gesteuert. In der Fabrikhalle laufen die Produktionsprozesse, die nur mithilfe der richtigen Maschinen und deren regelmäßiger Wartung effizient umgesetzt werden können. Das Lager wiederum bildet den logistischen Kernpunkt für den Rohstoffhandel, wobei Preisschwankungen in der spielinternen Zeitung verfolgt und zum eigenen Vorteil genutzt werden können.
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Mit jeder Spielrunde wird der Betrieb der Fabrik vorangetrieben, Produkte werden gefertigt und auf dem Markt angeboten. Dabei stellt das Spiel reale Herausforderungen in den Mittelpunkt, etwa den Umgang mit knappen Ressourcen, die Notwendigkeit energieeffizienter Prozesse oder die Auswirkungen wirtschaftlicher Entscheidungen auf die ökologische Bilanz eines Unternehmens. Die Spielmechanik ist rundenbasiert und erlaubt eine kontinuierliche Entwicklung des eigenen Betriebs – immer mit dem Ziel, nachhaltige Mikroelektronik in einem wirtschaftlich tragfähigen Rahmen umzusetzen. ICT.factory verbindet somit spielerisches Lernen mit komplexen Themen der Digitalisierung und Nachhaltigkeit.
Im Rahmen eines interaktiven Launch-Events im Computermuseum Berlin konnten Schüler:innen am 23. Oktober das Spiel erstmals ausprobieren und dabei lernen, wie nachhaltige Elektronikproduktion funktioniert.(Bild: Fraunhofer Mikroelektronik)
Welche Zielgruppen sollen erreicht werden?
Konzipiert wurde das Spiel insbesondere für Jugendliche ab 13 Jahren, eignet sich jedoch ebenso für ältere Zielgruppen. Der niedrigschwellige Zugang über den Browser erlaubt eine einfache Integration in schulische und außerschulische Bildungskontexte. Als Baustein zur Nachwuchsförderung soll ICT.factory dabei helfen, das Bewusstsein für nachhaltige digitale Technologien frühzeitig zu fördern.
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Welche Ziele verfolgt das Kompetenzzentrum Green ICT @ FMD?
Das Kompetenzzentrum Green ICT @ FMD will durch Forschung und innovative Formate den CO₂-Fußabdruck digitaler Technologien reduzieren. Dabei liegt ein Fokus auf der Entwicklung und Verbreitung nachhaltiger Konzepte in der Mikroelektronik. Mit Formaten wie der ICT.factory sollen junge Menschen gezielt für diese Themen sensibilisiert und langfristig zur Mitgestaltung einer ressourcenschonenden IKT angeregt werden.
Der Autor: Dr. Martin Large
(Bild: Hüthig)
Aus dem Schoß einer Lehrerfamilie entsprungen (Vater, Großvater, Bruder und Onkel), war es Martin Large schon immer ein Anliegen, Wissen an andere aufzubereiten und zu vermitteln. Ob in der Schule oder im (Biologie)-Studium, er versuchte immer, seine Mitmenschen mitzunehmen und ihr Leben angenehmer zu gestalten. Diese Leidenschaft kann er nun als Redakteur ausleben. Zudem kümmert er sich um die Themen SEO und alles was dazu gehört bei all-electronics.de.