Der 13. Bordnetze im Automobil Kongress brachte die Branche wieder ins Schwabenland. Internationale Industriegrößen präsentierten und diskutierten die neuesten Innovationen im Bordnetz-, E/E-Architektur- und SDV-Bereich. Was tat sich in Ludwigsburg? Die zweitägige Konferenz im mondänen Stuttgarter Speckgürtel fokussierte Themen wie modulare Steckverbindersysteme, Automatisierung, Digitale Zwillinge, Hochvolttechnologien und Standardisierung. Rund 450 Personen fanden sich dazu in Ludwigsburg ein. OEMs wie BMW, Mercedes-Benz und Ford, Zulieferer wie Dräxlmaier, Leoni und Komax sowie Führungskräfte aus Engineering, Forschung und Entwicklung präsentierten praxisnahe Lösungen und strategische Perspektiven. Ihre zentrale Botschaft: Die Branche befindet sich in einem fundamentalen Wandel – und der Kabelbaum wird zum Schlüsselelement für die Mobilität der Zukunft. Perspektiven eröffnen – interdisziplinär und nachhaltig Die Eröffnungssession am 6. Mai gab den Startschuss für eine Konferenz, die visionäre Ideen mit praxistauglichen Bordnetzstrategien verknüpfen sollte. In seiner Begrüßungsrede betonte Georg Sterler, CEO von Tec-In und früherer Leiter der Bordnetzsystementwicklung bei Audi, die strategische Relevanz von Bordnetzen für künftige Fahrzeugplattformen und rief zu mehr disziplinübergreifender Integration auf. Es folgte die Keynote von Jörg Heynkes mit dem Titel „Future 4.1 - Why we can only save the World with AI, or not at all“ – ein wuchtiger Titel, der allerdings auch klare Inhalte lieferte: Der Unternehmer, Projektentwickler und Aktivist zeigte auf, wie künstliche Intelligenz zur Bewältigung globaler Nachhaltigkeitsherausforderungen beitragen kann – auch in der Automobilindustrie. Auf ihn folgte Fabian Rink, seines Zeichens Project Leader Physical Wiring System bei BMW. Er analysierte das Bordnetzsystem der Neuen Klasse und hob den Paradigmenwechsel hin zu modularen, optimierten Step-Harness-Lösungen anstelle kundenspezifischer Varianten hervor. Anschließend folgte ein gemeinsamer Vortrag von Dr. Christoph Horn, Global Lead SDV bei Accenture, und Hans-Jürgen Mantsch, Business Development Director MBSE und SDV bei Siemens Digital Industries Software. Sie zeigten auf, wie softwaredefinierte Fahrzeuge die E/E-Architekturen transformieren und die Bordnetzindustrie zu mehr Agilität und Software-Kompatibilität zwingen. Danach folgte eine Networking-Pause. Transparenz, Modularität und Digitalisierung Der nächste Vortragsblock stand ganz im Zeichen von Transparenz, Modularität und Digitalisierung im Bordnetz-Engineering. Georg Zimmermann, Senior Vice President bei Vector Informatik, und Georg Bunkert, Area Product Owner Process Tools bei Vector, stellten einen integrierten Modellierungsansatz vor, der Zonenkonzepte und Bordnetzarchitekturen aufeinander abstimmt und ein konsistentes Änderungsmanagement ermöglicht. Stefan Glaser, Director Product Management bei TE Connectivity Germany, und Tobias Söll, Assistant Manager E/E Evaluation & Validation bei Dräxlmaier, zeigten die strukturellen Vorteile modularer Steckverbindungen auf. Standardisierte Steckverbindersätze könnten zu Game Changern in puncto Skalierbarkeit werden. Daniel Dengel, Head of Business Development bei Flexstructures, stellte im Anschluss ein digitales 3D-Formboard-Konzept vor, das die Echtzeitkollaboration zwischen OEMs und Zulieferern verbessern soll. Der Vortragsblock endete mit einem Networking-Lunch und einer Fachausstellung. Produktionseffizienz und digitale Wertschöpfungsketten Am Nachmittag lag der Fokus auf Automatisierung, Produktionseffizienz und digitalen Wertschöpfungsketten. Marcel Quintus und Dr. Jerome Trommnau, Development Engineers Software bei Mercedes-Benz, präsentierten Methoden zur Automatisierung der ECU-Pinbelegung und zur frühzeitigen Integration von Tests. Christian Infanger, Director Product Group Harness Assembly bei Komax, beschrieb dem Ludwigsburger Fachpublikum im Anschluss, wie automatisierte Routing- und Flow-Prozesse die Produktionseffizienz revolutionieren – ein Paradigmenwechsel in der Bordnetzfertigung. Auf Infanger folgte Dr. Alexander Salinas Segura, Digital Business Manager bei Dräxlmaier. Er stellte die Asset Administration Shell als digitalen Zwilling zur Automatisierung des Materialdatenaustauschs entlang der Lieferkette vor. Es folgte ein weiterer Doppelvortrag: Sven Neeser, Head of Development Excellence bei Leoni, und Douglas A. Burcicki, Senior Director Automotive & Heavy Equipment bei Siemens, erklärten gemeinsam, wie durch die Integration von PLM-, ERP/MES- und Kalkulationssystemen mit Siemens Capital eine durchgängige Toolchain im Bordnetzengineering realisiert werden kann. Danach folgte eine weitere Networking-Pause. BU: Die Networking-Pause verbrachten viele Teilnehmer auch im Außenbereich – herrliches Wetter und schöne Autos luden dazu ein. Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung Nach der Auszeit richtete sich der Fokus auf Systemstabilität, zukunftsfähige Kommunikationsarchitekturen und die Resilienz einer Branche im Umbruch. Michael Gerten, wissenschaftlicher Mitarbeiter am On-board Systems Lab der TU Dortmund, präsentierte in einem forschungsnahen Vortrag transiente Störungen in eFuse-basierten Leistungsverteilungen und verglich sie mit herkömmlichen Sicherungen. Zudem stellte er Testmethoden für kritische Systeme vor. Naoshi Serizawa, Manager bei der Yazaki Corporation, gab Einblicke in die aufkommende Technologie optischer In-Vehicle-Netzwerke und deren Potenzial für hochperformante Datenkommunikation. Zum Abschluss des letzten Blocks des ersten Konferenztages lieferte Stefan Olbrich, Senior Strategy & Operations Consultant bei Berylls by Alix Partners, einen strategischen Ausblick auf disruptive Kräfte in der Bordnetzbranche und betonte die Notwendigkeit operativer Exzellenz. Beim abendlichen Networking-Event im Reithaus Ludwigsburg ließen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den ersten Konferenztag ausklingen. Automatisierung und Architektur Der 7. Mai wurde von Konferenzleiter Dr. Rainer König eröffnet. Die erste Präsentation des zweiten Tages erfolgte im Doppel: Dr. Ingo Busche, Concept Development and Robust Design of Wiring Harness bei Audi, und der erneut die Bühne betretende Christian Infanger stellten ein integriertes Automatisierungs-Framework für Werk und Fahrzeug vor. „Das Ziel ist wirklich 100 % Automatisierung“, so Dr. Busche. Auf den Doppelvortrag folgte Karsten Dieckmann, General Manager SEBN Central Electronic Competence bei Sumitomo Electric Bordnetze. Er analysierte globale Entwicklungen in LV-Energienetzarchitekturen und zeigte dominierende Topologien der kommenden Jahrzehnte auf. Danach betraten Wacim Tazarine, Teamlead R&D / Electrical and Electronic Systems bei One Mobility - Autokabel, und Martin Schloms, Deputy R&D / Manager Application Technology bei One Mobility - Autokabel, die Bühne. Die Kollegen diskutierten den Übergang von Kabeln zu Stromschienen. Besonders bemerkenswert in diesem Kontext ist das Fehlen von Standards. „Die Verbindungstechnik ist sehr bunt gemischt heutzutage, da haben sich noch keine Standards durchgesetzt“, so Schloms. Es folgte eine Kaffeepause. Sicherheit auf dem Prüfstand Im anschließenden Vortragsblock standen Simulation, Tests und Nutzfahrzeuge im Fokus. Martin Baumann, Entwicklungsingenieur bei BMW, stellte Schutzschaltungen in elektronischen Sicherungsverteilern vor und diskutierte Aspekte der Validierung und des Prototyping. „Wir sind nunmehr auch in der Lage, mit den elektronischen Sicherungen Fehler selektiv wesentlich schneller zu isolieren“, so Baumann. Auf ihn folgte Dr. Raphael Pfeil, Produktmanager bei Vector Informatik. Er verglich MCS- und CCS-Ladesysteme und stellte dem Fachpublikum Simulations- sowie Konformitätstestverfahren vor. Im Anschluss zeigten Christina König, Senior Manager Technology and Innovation Management bei Kostal Kontakt Systeme, und Wolfgang Thater, Sales Director bei Soma, Innovationen für automatisierte End-of-Line-Steckertests. Danach folgten Mittagessen und Networking. Hochvolt und Highspeed Den Abschluss bildeten Sessions zu Nutzfahrzeugen, Datenleitungen und virtuellen Testverfahren. Serkan Akinci, Technical Leader bei Ford Otosan, eröffnete den Block und beleuchtete die Anforderungen an die EDS-Verkabelung in 24V-Systemen schwerer Nutzfahrzeuge. Es folgte ein weiterer Doppelvortrag: Dr. Jonathan Silvano de Sousa, Senior Cable Technology Specialist bei GG, und Dr. Stefan Gianordoli, Head of Global Wires Development bei GG, stellten Trends für Datenleitungen in Fahrzeugen und Spezialfahrzeugen vor, der Fokus lag auf Ethernet und Highspeed-Standards. Ein weiterer GG-Vertreter folgte: Dr. Lukas Faksa, Simulation Engineer R&D. Gemeinsam mit Dr. Fabio Schneider-Jung, stellvertretender Abteilungsleiter am Fraunhofer ITWM, diskutierte er Simulationstechniken zur Vorhersage von Kabelermüdung durch flexible Clips im Kabelrouting. Abschließend präsentierten Patrick Brunner, Head of R&D Automotive – E-Mobility bei Rosenberger Hochfrequenztechnik und Günther Höfelmeier, Director Product Management - E-Mobility bei Rosenberger Hochfrequenztechnik, virtuelle Vibrationssimulationen zur Einsparung von Entwicklungszeit und -kosten bei Steckverbindern. Das Schlusswort hatte Dr. König mit dem Fazit, dass Innovation im Bordnetzbereich in Zeiten von Elektrifizierung und wachsender Komplexität unabdingbar sind.

Auch 2025 diente das Forum am Schlosspark als Eventlocation. (Bild: Ultima Media Germany)

Die zweitägige Konferenz im mondänen Stuttgarter Speckgürtel fokussierte Themen wie modulare Steckverbindersysteme, Automatisierung, Digitale Zwillinge, Hochvolttechnologien und Standardisierung. Rund 450 Personen fanden sich dazu in Ludwigsburg ein.

OEMs wie BMW, Mercedes-Benz und Ford, Zulieferer wie Dräxlmaier, Leoni und Komax sowie Führungskräfte aus Engineering, Forschung und Entwicklung präsentierten praxisnahe Lösungen und strategische Perspektiven. Ihre zentrale Botschaft: Die Branche befindet sich in einem fundamentalen Wandel – und der Kabelbaum wird zum Schlüsselelement für die Mobilität der Zukunft.

Perspektiven eröffnen – interdisziplinär und nachhaltig

Die Eröffnungssession am 6. Mai gab den Startschuss für eine Konferenz, die visionäre Ideen mit praxistauglichen Bordnetzstrategien verknüpfen sollte. In seiner Begrüßungsrede betonte Georg Sterler, CEO von Tec-In und früherer Leiter der Bordnetzsystementwicklung bei Audi, die strategische Relevanz von Bordnetzen für künftige Fahrzeugplattformen und rief zu mehr disziplinübergreifender Integration auf.

Es folgte die Keynote von Jörg Heynkes mit dem Titel „Future 4.1 - Why we can only save the World with AI, or not at all“ – ein wuchtiger Titel, der allerdings auch klare Inhalte lieferte: Der Unternehmer, Projektentwickler und Aktivist zeigte auf, wie künstliche Intelligenz zur Bewältigung globaler Nachhaltigkeitsherausforderungen beitragen kann – auch in der Automobilindustrie.

Auf ihn folgte Fabian Rink, seines Zeichens Project Leader Physical Wiring System bei BMW. Er analysierte das Bordnetzsystem der Neuen Klasse und hob den Paradigmenwechsel hin zu modularen, optimierten Step-Harness-Lösungen anstelle kundenspezifischer Varianten hervor.

Anschließend folgte ein gemeinsamer Vortrag von Dr. Christoph Horn, Global Lead SDV bei Accenture, und Hans-Jürgen Mantsch, Business Development Director MBSE und SDV bei Siemens Digital Industries Software. Sie zeigten auf, wie softwaredefinierte Fahrzeuge die E/E-Architekturen transformieren und die Bordnetzindustrie zu mehr Agilität und Software-Kompatibilität zwingen. Danach folgte eine Networking-Pause.

Transparenz, Modularität und Digitalisierung

Der nächste Vortragsblock stand ganz im Zeichen von Transparenz, Modularität und Digitalisierung im Bordnetz-Engineering. Georg Zimmermann, Senior Vice President bei Vector Informatik, und Georg Bunkert, Area Product Owner Process Tools bei Vector, stellten einen integrierten Modellierungsansatz vor, der Zonenkonzepte und Bordnetzarchitekturen aufeinander abstimmt und ein konsistentes Änderungsmanagement ermöglicht.

Stefan Glaser, Director Product Management bei TE Connectivity Germany, und Tobias Söll, Assistant Manager E/E Evaluation & Validation bei Dräxlmaier, zeigten die strukturellen Vorteile modularer Steckverbindungen auf: Standardisierte Steckverbindersätze könnten zu Game Changern in puncto Skalierbarkeit werden.

Daniel Dengel, Head of Business Development bei Flexstructures, stellte im Anschluss ein digitales 3D-Formboard-Konzept vor, das die Echtzeitkollaboration zwischen OEMs und Zulieferern verbessern soll. Der Vortragsblock endete mit einem Networking-Lunch und einer Fachausstellung.

Produktionseffizienz und digitale Wertschöpfungsketten

Am Nachmittag lag der Fokus auf Automatisierung, Produktionseffizienz und digitalen Wertschöpfungsketten. Marcel Quintus und Dr. Jerome Trommnau, Development Engineers Software bei Mercedes-Benz, präsentierten Methoden zur Automatisierung der ECU-Pinbelegung und zur frühzeitigen Integration von Tests.

Christian Infanger, Director Product Group Harness Assembly bei Komax, beschrieb dem Ludwigsburger Fachpublikum im Anschluss, wie automatisierte Routing- und Flow-Prozesse die Produktionseffizienz verändern – ein Paradigmenwechsel in der Bordnetzfertigung.

Auf Infanger folgte Dr. Alexander Salinas Segura, Digital Business Manager bei Dräxlmaier. Er stellte die Asset Administration Shell als digitalen Zwilling zur Automatisierung des Materialdatenaustauschs entlang der Lieferkette vor.

Es folgte ein weiterer Doppelvortrag: Sven Neeser, Head of Development Excellence bei Leoni, und Douglas A. Burcicki, Senior Director Automotive & Heavy Equipment bei Siemens, erklärten gemeinsam, wie durch die Integration von PLM-, ERP/MES- und Kalkulationssystemen mit Siemens Capital eine durchgängige Toolchain im Bordnetzengineering realisiert werden kann. Danach folgte eine weitere Networking-Pause.

Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung

Nach der Auszeit richtete sich der Fokus auf Systemstabilität, zukunftsfähige Kommunikationsarchitekturen und die Resilienz einer Branche im Umbruch.

Michael Gerten, wissenschaftlicher Mitarbeiter am On-board Systems Lab der TU Dortmund, präsentierte in einem forschungsnahen Vortrag transiente Störungen in eFuse-basierten Leistungsverteilungen und verglich sie mit herkömmlichen Sicherungen. Zudem stellte er Testmethoden für kritische Systeme vor.

Naoshi Serizawa, Manager bei der Yazaki Corporation, gab Einblicke in die aufkommende Technologie optischer In-Vehicle-Netzwerke und deren Potenzial für hochperformante Datenkommunikation.

Zum Abschluss des letzten Blocks des ersten Konferenztages lieferte Stefan Olbrich, Senior Strategy & Operations Consultant bei Berylls by Alix Partners, einen strategischen Ausblick auf disruptive Kräfte in der Bordnetzbranche und betonte die Notwendigkeit operativer Exzellenz.

Beim abendlichen Networking-Event im Reithaus Ludwigsburg ließen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den ersten Konferenztag ausklingen.

Automatisierung und Architektur

Der 7. Mai wurde von Konferenzleiter Dr. Rainer König eröffnet. Die erste Präsentation des zweiten Tages erfolgte im Doppel: Dr. Ingo Busche, Concept Development and Robust Design of Wiring Harness bei Audi, und der erneut die Bühne betretende Christian Infanger stellten ein integriertes Automatisierungs-Framework für Werk und Fahrzeug vor. „Das Ziel ist wirklich 100 % Automatisierung“, so Dr. Busche.

Auf den Doppelvortrag folgte Karsten Dieckmann, General Manager SEBN Central Electronic Competence bei Sumitomo Electric Bordnetze. Er analysierte globale Entwicklungen in LV-Energienetzarchitekturen und zeigte dominierende Topologien der kommenden Jahrzehnte auf.

Danach betraten Wacim Tazarine, Teamlead R&D / Electrical and Electronic Systems bei One Mobility - Autokabel, und Martin Schloms, Deputy R&D / Manager Application Technology bei One Mobility - Autokabel, die Bühne. Die Kollegen diskutierten den Übergang von Kabeln zu Stromschienen. Besonders bemerkenswert in diesem Kontext ist das Fehlen von Standards. „Die Verbindungstechnik ist sehr bunt gemischt heutzutage, da haben sich noch keine Standards durchgesetzt“, so Schloms. Es folgte eine Kaffeepause.

Alle Infos zum Bordnetze im Automobil Kongress

Der 14. Kongress "Bordnetze im Automobil" wird am 5. bis 6. Mai 2026 in Ludwigsburg, stattfinden. Die Vorbereitungen sind bereits im Gange. Sind Sie gespannt? Registrieren Sie sich jetzt und sichern Sie sich Ihr Ticket.

Weitere Informationen zum Bordnetze im Automobil Kongress finden Sie hier.

Sicherheit auf dem Prüfstand

Im anschließenden Vortragsblock standen Simulation, Tests und Nutzfahrzeuge im Fokus. Martin Baumann, Entwicklungsingenieur bei BMW, stellte Schutzschaltungen in elektronischen Sicherungsverteilern vor und diskutierte Aspekte der Validierung und des Prototyping. „Wir sind nunmehr auch in der Lage, mit den elektronischen Sicherungen Fehler selektiv wesentlich schneller zu isolieren“, so Baumann.

Auf ihn folgte Dr. Raphael Pfeil, Produktmanager bei Vector Informatik. Er verglich MCS- und CCS-Ladesysteme und stellte dem Fachpublikum Simulations- sowie Konformitätstestverfahren vor.

Im Anschluss zeigten Christina König, Senior Manager Technology and Innovation Management bei Kostal Kontakt Systeme, und Wolfgang Thater, Sales Director bei Soma, Innovationen für automatisierte End-of-Line-Steckertests. Danach folgten Mittagessen und Networking.

Hochvolt und Highspeed

Den Abschluss bildeten Sessions zu Nutzfahrzeugen, Datenleitungen und virtuellen Testverfahren. Serkan Akinci, Technical Leader bei Ford Otosan, eröffnete den Block und beleuchtete die Anforderungen an die EDS-Verkabelung in 24V-Systemen schwerer Nutzfahrzeuge.

Es folgte ein weiterer Doppelvortrag: Dr. Jonathan Silvano de Sousa, Senior Cable Technology Specialist bei GG, und Dr. Stefan Gianordoli, Head of Global Wires Development bei GG, stellten Trends für Datenleitungen in Fahrzeugen und Spezialfahrzeugen vor, der Fokus lag auf Ethernet und Highspeed-Standards.

Ein weiterer GG-Vertreter folgte: Dr. Lukas Faksa, Simulation Engineer R&D. Gemeinsam mit Dr. Fabio Schneider-Jung, stellvertretender Abteilungsleiter am Fraunhofer ITWM, diskutierte er Simulationstechniken zur Vorhersage von Kabelermüdung durch flexible Clips im Kabelrouting.

Abschließend präsentierten Patrick Brunner, Head of R&D Automotive – E-Mobility bei Rosenberger Hochfrequenztechnik und Günther Höfelmeier, Director Product Management - E-Mobility bei Rosenberger Hochfrequenztechnik, virtuelle Vibrationssimulationen zur Einsparung von Entwicklungszeit und -kosten bei Steckverbindern.

Das Schlusswort hatte Dr. König mit dem Fazit, dass Innovation im Bordnetzbereich in Zeiten von Elektrifizierung und wachsender Komplexität unabdingbar sind.

Der Autor: Benjamin Müller

Autorenbild von Benjamin Müller

Benjamin Müller mag Texte. Gesprochene und geschriebene, deutsche und fremdsprachliche, dialektische und dialektale. Pälzer halt. Sein Interesse für Lyrik und Prosa, Rhetorik und Semantik führten ihn an den Germersheimer FTSK. Dort (und an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau) lernte er u.a. das Simultan- und Konsekutivdolmetschen, dass Amerikanistik von Hollywood bis Hawthorne reicht, dass Sprechakttheorien auch für Kundenkontakte interessant sind und dass es ohne Newton und Leibniz keine Autos gäbe. Seit 2025 lebt er sein technisches Interesse nun bei Ultima Media Germany aus, wo er in englischer und deutscher Sprache für Automotive Digital Transformation, automotiveIT, AUTOMOBIL PRODUKTION und all-electronics tätig ist.

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