"Modernes Elektro-LKW auf Autobahn, aerodynamisches Design, im Hintergrund futuristische Stadtlandschaft, Symbol für nachhaltigen Transport

In Zukunft könnten Elektro-LKWs das Straßenbild prägen. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Erhalten Sie einen Blick auf den aktuellen Stand, woran Hersteller arbeiten und wo es noch Probleme gibt. (Bild: Dalle 3 / OpenAI)

Elektro-Lkw gewinnen immer mehr an Bedeutung. Diese mit elektrischer Energie betriebenen Fahrzeuge versprechen eine umweltfreundlichere Alternative zu herkömmlichen Diesel-Lkw. In diesem Artikel beleuchten wir die wichtigsten Aspekte von Elektro-Lkw, um sowohl technisch versierte Leser als auch Neulinge in der Welt der Elektromobilität anzusprechen.

Für eine bessere Übersicht, folgen Sie den Überschriften, um sich zu spezielle Fragestellungen zu informieren.

Elektro-LKWs stellen eine spannende Entwicklung im Bereich des nachhaltigen Transports dar. Sie bieten signifikante Umweltvorteile und haben das Potenzial, die Art und Weise, wie Güter transportiert werden, grundlegend zu verändern. Obwohl Herausforderungen bestehen, deutet vieles darauf hin, dass Elektro-LKWs in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen werden.

Was sind Elektro-LKWs und wie funktionieren sie?

Elektro-Lastkraftwagen, auch Elektro-LKW oder Elektro-LKW genannt, sind elektrisch angetriebene Lastkraftwagen, die ihre Energie aus einer Batterie oder einer Brennstoffzelle beziehen. Es gibt auch Oberleitungsfahrzeuge, die – wie der Name schon vermuten lässt – über eine Oberleitung mit Strom versorgt werden, ähnlich wie Züge oder Straßenbahnen. Im Vergleich zu Diesel-Lkw bieten Elektro-Lkw Vorteile hinsichtlich Energieeinsparung und Wartungsaufwand. Die Elektromobilität im Nutzfahrzeugbereich umfasst sowohl batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) als auch wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge (FCEV).

Wie der Elektroantrieb für schwere Lkws funktioniert (am Beispiel Volvo)

Welche Vorteile bieten Elektro-LKWs gegenüber Diesel-LKWs?

Elektro-Lkw bieten viele Vorteile gegenüber herkömmlichen LKWs:

  • Umweltfreundlichkeit: Elektro-Lkw haben das Potenzial, bereits nach ein bis zwei Betriebsjahren umweltfreundlicher zu sein als Diesel-Lkw. Über den gesamten Lebenszyklus hinweg reduzieren sie die Treibhausgasemissionen um mehr als 50 % im Vergleich zur Dieselalternative. Bei nachhaltiger Batterieproduktion können Elektro-Lkw im Vergleich zur Dieselvariante sogar weit über 90 % der Treibhausgase einsparen.
  • (Langfristige) Kosteneinsparungen: Zudem haben alle emissionsfreien Fahrzeuge deutliche Kostenvorteile im Betrieb gegenüber konventionellen Diesel-Lkw, insbesondere da die Lkw-Maut einen Aufschlag von 200 Euro pro Tonne CO2 erhebt.
  • Energieeffizienz: Elektro-Lkw verursachen keine direkten Abgase, weniger Lärm und sind effizienter als Diesel-Lkw.
  • Wartungsaufwand: Der Wartungsaufwand und die Standzeiten von Elektro-Lkw sind nicht höher als bei vergleichbaren Diesel-Lkw.
  • Lärmreduzierung: Elektro-Lkw sind bei niedrigen Geschwindigkeiten, z. B. im Stadtverkehr, deutlich leiser.

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Welche E-LKWs gibt es?

Sowohl etablierte LKW-OEMs wie Mercedes, MAN oder Iveco haben mittlerweile Elektro-LKWs im Angebot. Aber auch neuere Unternehmen wie die Lion Electric Company oder – natürlich – Tesla mit dem Semi haben elektrifizierte Modelle. Hier eine Auswahl an elektrischen Lastkraftwagen mit Angaben zur Reichweite (die natürlich sehr von der Fahrweise abhängt), PS und Batteriekapazität (falls die Angaben vorhanden sind), wobei die Werte je nach Modell und Konfiguration natürlich variieren können.

Truck-Modell Ungefähre Reichweite (km) PS Batteriekapazität (kWh)

BYD ETM6

200

203

126

Designwerk High Cab

760

 

375 - 1000

Scania Electric Truck

350

560

624

Volvo VNR Electric

440

544

565

Freightliner eCascadia

400

730

550

Lion 8

300

470

480

Kenworth T680 FCEV

560

560

Wasserstoff-Brennzelle

Hyundai Xcient

400

469

Wasserstoff-Brennzelle

Tesla Semi

966

1000

Nicht spezifiziert

Nikola One

1200

335

Wasserstoff-Brennzelle

Mercedes-Benz NH2

1000

952

Wasserstoff-Brennzelle

Mercedes eActros 600

500

544

600

Renault D Z.E.

250

250

200-265

DAF CF Electric

160

210

170

Iveco S-WAY NP

650

460

Wasserstoff-Brennzelle

Daimler Truck plant beispielsweise, Ende November 2024 mit der Produktion seines ersten rein batterieelektrischen Fernlasters, dem eActros, im Werk Wörth zu beginnen. Laut dem Unternehmen liegen bereits rund 2.000 Bestellungen und viele weitere Absichtserklärungen von Kunden vor. Bei der Vorstellung des emissionsfreien 40-Tonners betonte Vorstandschef Martin Daum, dass man die Nachfrage nach emissionsfreien Fahrzeugen bediene und somit zur Reduzierung der CO2-Emissionen im Lkw-Verkehr beitrage.

3 kurze Fragen und Antworten zu Elektro-LKWs

Sind Elektro Lkw von der Maut befreit?

Emissionsfreie Lkw, wie batteriebetriebene E-Lkw, sind von der Maut auf Autobahnen komplett ausgenommen.

Was kostet eine Ladesäule für E Lkw?

Diese können je nach Voraussetzungen durchaus zwischen 10.000 und 20.000 Euro für eine Ladesäule mit zwei 22 kW-Anschlüssen liegen.

Wie lange braucht ein E LKW zum Laden?

Mit einem herkömmlichen AC-Ladegerät dauert das Laden über Nacht beispielsweise 8 bis 10 Stunden. Mit einer höheren Ladeleistung (ab 150 kW) können die 400 bis 500 kWh-Batterien aber auch über einen CCS-Stecker relativ schnell voll geladen werden. Die Ladezeit verkürzt sich dann auf 1-2 Stunden.

Elektrotrucker reagiert auf die ZDF Reportage zu E-LKW

Wie viele Elektro-LKWs sind bereits auf deutschen Straßen unterwegs?

Elektro-LKWs sind auf deutschen Straßen noch eine Randerscheinung. Das trifft sowohl auf die bestehenden Flotten wie auch auf die Neuzulassungen zu. So waren 2023 etwa 3,3 Millionen Diesel-LKWs unterwegs, dem lediglich knapp 100.000 LKWs mit alternativen Antrieben entgegenstehen, wovon etwa 60.000 auf Elektro entfallen. 2024 waren es knapp 80.000 Elektro-LKWS in Deutschland. Benziner waren es 2023 etwa 160.00.

The Automotive Battery Congress

Was braucht die Batterie der Zukunft für Elektrofahrzeuge? Antworten gibt es auf „The Automotive Battery“. Hier erfahren Sie die Details zur Veranstaltung.
Was braucht die Batterie der Zukunft für Elektrofahrzeuge? Antworten gibt es auf „The Automotive Battery“. Hier erfahren Sie die Details zur Veranstaltung.

Die Elektromobilität wird in den nächsten Jahren einer der Haupttreiber in der Automobilindustrie sein. Dabei spielt die Batterie eine der wichtigsten Rollen bei der weltweiten Verbreitung von Elektrofahrzeugen, wobei die entscheidenden Faktoren die Reichweite der Batterie, die Lademöglichkeiten und die Finanzierung der Produktionskosten sind. Alle diese Themen vereint die nächste Ausgabe der „The Automotive Battery“ vom 9. Juli bis 10. Juli 2025 in München. Mit dem Code "82510111-AE15" sparen Sie 15% auf den regulären Preis.

Weitere Infos zum Automotive Battery Congress finden Sie hier.

Detailliertes Balkendiagramm zur Anzahl der Lastkraftwagen in Deutschland nach Kraftstoffarten, aufgeschlüsselt in Diesel, Benzin und alternative Antriebe für die Jahre 2021 bis 2023. Die Balken für Diesel sind in absteigender Reihenfolge dargestellt, mit den Farben Dunkelblau für 2021, Mittelblau für 2022 und Hellgrau für 2023, während die Anzahl für Benzin und alternative Antriebe für 2023 in Schwarz dargestellt ist.
Anzahl der Neuzulassungen von Lastkraftwagen in Deutschland über einen Zeitraum von zehn Jahren, beginnend im Jahr 2012 bis hin zum Jahr 2022. Es lässt sich eine deutliche Diversifizierung der genutzten Kraftstoffarten erkennen. Während Diesel (in Blau dargestellt) nach wie vor den größten Anteil ausmacht, ist ein allgemeiner Rückgang bei den Neuzulassungen zu verzeichnen. (Bild: Statista)

Nicht ganz so extrem sieht die Verteilung bei den Neuzulassungen bis 2022 aus. Während Diesel (in Blau dargestellt) nach wie vor den größten Anteil ausmacht, ist ein allgemeiner Rückgang bei den Neuzulassungen zu verzeichnen, der möglicherweise auf die wirtschaftlichen Einflüsse der Covid-19-Pandemie zurückzuführen ist Besonders auffällig ist der Zuwachs bei Fahrzeugen mit alternativen Antrieben wie Elektro (Grün) und Hybrid (Gelb), was auf einen sich andeutenden Paradigmenwechsel in der Mobilitätswirtschaft hinweist.

Die 6 größten Irrtümer über Elektro-Trucks

Laut diesem Video sind das die  6 größten Irrtümer über Elektro-LKWs:

  1. Getriebe von Elektro-Lkw: Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass Elektro-Lkw, ähnlich wie Elektroautos, nur ein Ein-Gang-Getriebe benötigen. Tatsächlich verwenden Elektro-Trucks jedoch häufig ein Mehrgang-Getriebe, um einen größeren Einsatzbereich abzudecken, insbesondere bei schweren Lasten.

  2. Geräuschpegel von Elektro-Lkw: Viele glauben, dass Elektro-Lkw kaum leiser sind als Diesel-Lkw. Während bei hohen Geschwindigkeiten die Roll- und Windgeräusche dominieren, sind Elektro-Lkw bei niedrigen Geschwindigkeiten, z. B. im Stadtverkehr, deutlich leiser.

  3. Reichweite von Elektro-Lkw: Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass die Reichweite von Elektro-Lkw generell zu gering ist. Obwohl die Reichweite für den Fernverkehr oft nicht ausreicht, ist sie für viele Kurz- und Mittelstrecken durchaus ausreichend.

  4. Leistung und Drehmoment: Es wird oft angenommen, dass Elektro-Lkw weniger Dauerleistung, aber mehr Drehmoment haben als Diesel-Lkw. Tatsächlich haben Elektro-Lkw oft mehr Leistung, aber aufgrund von Einschränkungen im Antriebsstrang manchmal weniger Drehmoment.

  5. Schnelles Aufladen: Viele glauben, dass das schnelle Aufladen von Elektro-Lkw kein Problem darstellt und nur eine Frage des Ausbaus der Ladeinfrastruktur ist. Tatsächlich gibt es jedoch Herausforderungen, wie die Haltbarkeit der Batterien und den Aufbau eines Megawatt-Ladesystems.

  6. Kosten und Wirtschaftlichkeit: Ein häufiger Irrtum ist, dass Elektro-Lkw in der Anschaffung und im Betrieb deutlich teurer sind als Diesel-Lkw. Während die Anschaffungskosten höher sein können, sind die Betriebskosten oft niedriger, was insgesamt zu einer wirtschaftlicheren Lösung führen kann.

Petras Ladegeschichten: Warum eine E-Mobilistin keine Reichweitenangst hat

Petra Gottwald
(Bild: Petra Gottwald)

Wie lässt sich ein E-Auto 40.000 km im Jahr fahren, ohne Wallbox zuhause? Warum sollte man sich beim Aufladen nicht nur auf Apps verlassen? In diesem Blog bekommen Sie die Antwort und weitere Geschichten rund ums Laden.

Was kostet ein Elektro LKW und wie entwickeln sich die Preise ?

Ein Faktor, der die Zukunft von Elektro-LKWs sicher bestimmen wird, ist der Preis. In erster Instanz der Anschaffungspreis. Wenn eine Standard-Sattelzugmaschine 100.000 Euro koste, so BGL-Hauptgeschäftsführer Dirk Engelhardt gegenüber tagesschau.de, dann liege der Preis für einen vergleichbaren E-Lkw bei rund 300.000 Euro.

PwC schätzt, dass der Preis von LKWs mit alternativen Antrieben bis 2023 zum Teil deutlich fallen wird. Dem Gegenüber soll der Preise bei LKWs mit Verbrennungsmotor (ICE) eher leicht steigen. Trotzdem wäre laut Prognose ein herkömmlicher LKW 2023 mit 88000 Euro immer noch günstiger als ein Elektro-LKW mit 154000 Euro.

Prognostisches Balkendiagramm zum Preis von Lastkraftwagen nach Antriebsart in Tausend Euro von 2020 bis 2030, aufgegliedert in Wasserstoff-LKW (FCT), Elektro-LKW (BET), Hybrid-Oberleitungs-LKW (CAT), LKW mit synthetischem Kraftstoff (SYT) und LKW mit Verbrennungsmotor (ICE), wobei die Preise für Wasserstoff- und Elektro-LKW sinken, während Hybrid-Oberleitungs-LKW und synthetische Kraftstoffe zunehmen.
Das Balkendiagramm gibt eine Prognose über die Preisentwicklung von Lastkraftwagen nach Antriebsart für das nächste Jahrzehnt wieder. Besonders hervorzuheben ist der signifikante Preisrückgang bei Wasserstoff-LKW (FCT) von 235.000 Euro im Jahr 2020 auf 145.000 Euro im Jahr 2030 und bei Elektro-LKW (BET) von 192.000 Euro auf 154.000 Euro. Hybrid-Oberleitungs-LKW sollen nur etwa günstiger werden, während LKWs mit synthetischem Kraftstoff und LKWs mit Verbrennungsmotor sogar teuerer werden könnten. (Bild: Statista)

E-Mobility: Reichweite

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(Bild: Adobe Stock 204728350, Hüthig)

Wie lässt sich die Reichweite eines E-Autos erhöhen? Höherer Wirkungsgrad durch die richtigen Halbleiter, geringeres Gewicht durch Leichtbau und intelligente Fahrweise sorgen für mehr Reichweite. Welche Technologien dahinter stecken, erfahren Sie hier.

Welche Herausforderungen gibt es bei der Elektrifizierung, Entwicklung und Nutzung von Elektro-LKWs?

Trotz der Vorteile von Elektro-Lkw gibt es einige Herausforderungen:

  • Hohe Anschaffungskosten: Elektro-Lkw sind derzeit in der Anschaffung deutlich teurer als Diesel-Lkw, grob geschätzt etwa dreimal so teuer. Dies stellt eine finanzielle Hürde für Flottenbetreiber und Unternehmen dar.
  • Begrenzte Reichweite und Ladeinfrastruktur: Die derzeit begrenzte Reichweite von Elektro-Lkw pro Ladung im Vergleich zu Diesel-Lkw stellt eine Herausforderung dar. Die Reichweite eines E-LKW liegt derzeit zwischen 200 und im besten Fall (laut Herstellerangaben) 1200 km. Allerdings gibt es derzeit keine ausreichende Ladeinfrastruktur, insbesondere für Langstreckenfahrten.
  • Verfügbarkeit von Elektro-Lkw: Obwohl immer mehr Hersteller Elektro-Lkw für verschiedene Fahrzeugsegmente entwickeln, sind diese derzeit noch nicht in ausreichender Anzahl verfügbar.

Die Elektrifizierung von Lkw steht zudem vor weit größeren Herausforderungen als die von Pkw. Besonders das Fahrzeuggewicht und die erforderliche Reichweite machen die Transformation im Schwerlastverkehr anspruchsvoll. Je schwerer das Fahrzeug und je weiter die Strecke, desto mehr Energie wird benötigt. Diese Anforderungen verlangen nach leistungsstärkeren und größeren Batterien, was wiederum den Platz und die Nutzlast der Fahrzeuge einschränkt. Zudem sind die Batterien sehr kostenintensiv, was Elektro-Lkw aktuell noch teurer in der Anschaffung macht.

Ein weiterer zentraler Punkt ist die Ladeinfrastruktur. Im Gegensatz zu Pkw können Lkw nicht die gleichen Ladestationen nutzen. Die Anforderungen an die Ladeleistung sind bei Lkw deutlich höher, weshalb Megawatt-Ladestationen notwendig sind. Diese sind jedoch noch nicht flächendeckend verfügbar, was den Ausbau verzögert. Hinzu kommt, dass der Batteriewechsel – eine alternative Lösung – bislang nur für kleinere Fahrzeuge etabliert ist.

Trotz dieser Hindernisse gibt es vielversprechende Ansätze. Batteriehersteller entwickeln kontinuierlich neue Batterietypen, darunter Festkörperbatterien, die zukünftig für Lkw interessant sein könnten. Auch die Elektronikindustrie trägt ihren Teil bei: Fortschritte bei elektrischen Antriebssträngen, Wechselrichtern und leistungsstarken Ladestationen könnten die Elektrifizierung vorantreiben. Zudem ist absehbar, dass die Betriebskosten von Elektro-Lkw langfristig sinken werden, was den Umstieg wirtschaftlich attraktiver macht.

Der größte Elektro-Muldenkipper "Lynx" oder "eDumper"
Der größte Elektro-Muldenkipper "Lynx" oder "eDumper" kann 63 Tonnen bewegen. (Bild: eMining AG/Andreas Sutter)

Das größte E-Fahrzeug der Welt ist ein Elektro-Laster

Das größte Elektrofahrzeug der Welt ist der elektrische Muldenkipper "Lynx" oder "eDumper". Er wiegt 58 Tonnen, davon allein 4,5 Tonnen für die Batterie mit einer Kapazität von 1000 Kilowattstunden. Der eDumper wird in einem Steinbruch in der Schweiz eingesetzt, um bis zu 65 Tonnen Gestein zu transportieren. Theoretisch sollte er bei der Abfahrt mehr Strom produzieren als er benötigt und die überschüssige Energie ins Netz einspeisen. Das sei bisher allerdings nicht gelungen. Durch den Einsatz von Batterien als Energiequelle werden allerdings jährlich rund 50.000 Tonnen Diesel eingespart.

So ist der aktuelle Stand der Schwerlast-Ladeinfrastruktur in Europa

Die Elektrifizierung von Schwerlastfahrzeugen nimmt zu, wobei bereits über 15.000 batterieelektrische Lkw (BEV) auf europäischen Straßen unterwegs sind. Derzeit erfolgt das Laden größtenteils an Depots, jedoch wird eine öffentliche Ladeinfrastruktur für Langstreckenfahrten benötigt. Firmen wie Milence, OREVE und Fastcharge sind hier wichtige Akteure, während auch Betreiber von Tankstellen, vor allem in den nordischen Ländern, in den Lademarkt für Schwerlast (heavy-duty vehicles (HDV)) einsteigen. Im Vergleich zur Ladeinfrastruktur für leichte Nutzfahrzeuge befindet sich die für HDV jedoch noch im Aufbau. Dabei helfen soll die "Alternative Fuels Infrastructure Regulation (AFIR)", eine EU-Verordnung zur Förderung der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge

Strategien für die Schwerlast-Ladeinfrastruktur

  1. Depotladen: Fahrzeuge werden über Nacht an ihrer Basisstation geladen. Diese Methode eignet sich besonders für Fahrzeuge mit planbaren Routen, wie Stadtbusse oder regionale Lieferwagen. Depotladen reduziert Infrastrukturkosten und nutzt Strom zu Niedriglastzeiten, wodurch das Netz entlastet wird.

  2. Gelegenheitsladen: Hier wird geladen, während Fahrzeuge bei Stopps wie Be- und Entladestellen stehen. Diese Strategie maximiert die Betriebszeit der Fahrzeuge und sorgt für Flexibilität.

  3. Schnellladen entlang der Strecke: Diese Ladeform ist für Langstrecken-Lkw unerlässlich. Sie ermöglicht schnelle Zwischenladungen und reduziert die Ausfallzeit. Solche Ladepunkte sind jedoch noch spärlich vorhanden.

  4. Megawatt-Ladesysteme (MCS): MCS ist die Zukunft für HDV-Ladestationen. Sie bieten extrem hohe Ladeleistungen und können die Ladezeiten deutlich verkürzen. Geplant ist die Installation solcher Systeme entlang wichtiger Transportkorridore.

Herausforderungen und Lösungen bei der Umsetzung der AFIR-Richtlinie

Die Umsetzung der AFIR-Richtlinie bringt verschiedene Herausforderungen, aber auch Lösungsansätze mit sich, die für den Erfolg der Elektrifizierung von schweren Nutzfahrzeugen (HDV) entscheidend sind. Eine zentrale Herausforderung ist die Anpassung der Ladeinfrastruktur an die tatsächliche Nachfrage. Dies bedeutet, dass die Infrastruktur an die tatsächlichen Verkehrsströme und die wachsende Fahrzeugflotte angepasst werden muss. Um dies zu erreichen, ist eine flexible Planung hinsichtlich der Ladeleistung und der Standorte der Ladepunkte notwendig, um sowohl stark frequentierte Strecken als auch weniger frequentierte Gebiete effizient abdecken zu können.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Netzkapazität und die langfristige Planung. Die steigende Nachfrage nach Ladestationen erfordert eine vorausschauende Netzplanung. Die Regulierungsbehörden müssen sicherstellen, dass die Netzbetreiber die Kapazitäten rechtzeitig erweitern und das Stromnetz auf die wachsende Zahl von HDVs vorbereitet ist. Dabei ist es wichtig, bürokratische Hürden abzubauen und Genehmigungsverfahren für Netzanschlüsse zu beschleunigen, um Verzögerungen beim Ausbau zu vermeiden.

Schließlich spielt der wirtschaftliche Einsatz öffentlicher Mittel eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der AFIR-Richtlinie. Öffentliche Mittel sollten gezielt eingesetzt werden, um den Ausbau der Ladeinfrastruktur auch in Regionen zu unterstützen, die zunächst weniger rentabel erscheinen. Dies gewährleistet eine flächendeckende Versorgung und verhindert eine ungleiche Verteilung der Ladeinfrastruktur, die sich nur auf wirtschaftlich attraktive Strecken konzentriert. So können staatliche Förderprogramme dazu beitragen, das Ladenetz auch in ländlichen oder weniger entwickelten Regionen zu etablieren.

Wie steht es um die Zukunft von Elektro-LKWs?

Die Zukunft von Elektro-Lkw hängt von verschiedenen Faktoren ab. Während Elektro-Lkw auf kürzeren Strecken bereits erfolgreich eingesetzt werden, stellen sie für den Fernverkehr aufgrund der begrenzten Reichweite und der fehlenden Ladeinfrastruktur noch eine Herausforderung dar. Mit Wasserstoff-Brennstoffzellen betriebene Elektro-Lkw zeigen vielversprechende Laborergebnisse, sind aber noch weit von einer breiten Markteinführung entfernt. Trotz dieser Herausforderungen weisen die Trends auf eine zunehmende Präsenz von Elektro-Lkw hin, insbesondere in städtischen Gebieten, wo sie aufgrund ihrer Umweltfreundlichkeit und ihres geringeren Lärmpegels Vorteile bieten. Die Verfügbarkeit von Elektro-Lkw und die Entwicklung der Ladeinfrastruktur werden entscheidend für ihre zukünftige Rolle im Güterverkehr sein.

Auf der IAA Transportation 2024 hat die Deutsche Energie-Agentur (dena)-Plattform Nachhaltiger Schwerlastverkehr eine Marktumfrage präsentiert, die das Interesse der Logistikbranche an Nullemissionsfahrzeugen untersucht. Rund 75 % der befragten Unternehmen zeigen ein grundsätzliches Interesse an batterieelektrischen Lkw, wobei gestiegene Kundenerwartungen und die Bedeutung von Corporate Social Responsibility (CSR) als Hauptmotive genannt werden. Konkrete Investitionspläne in BEVs bestehen bei 22 % der Unternehmen für die nächsten sieben Jahre, während Wasserstofffahrzeuge nur 3 % planen. Die Umfrage verdeutlicht jedoch auch, dass hohe Anschaffungskosten und mangelnde Infrastruktur erhebliche Hürden darstellen.

Im Vergleich dazu zeigen sich Logistikunternehmen bei Gasfahrzeugen zurückhaltender: 28 % sind an LNG-Fahrzeugen und 14 % an CNG-Fahrzeugen interessiert. Die ablaufende Mautersparnis für Gasantriebe war bis Ende 2023 ein wichtiger Investitionsgrund, verliert aber an Bedeutung. Der vollständige Bericht der dena-Plattform wird in den kommenden Wochen veröffentlicht und umfasst zusätzliche Details zu nachhaltigen Kraftstoffen und Fördermaßnahmen.

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